Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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eingeführt. Aus dem Beftreben der Pulverfabriken, ein möglichft langfam mit wenig
Rückftand verbrennendes Pulver herzuftellen, ging 1881 das fchwefelarme, aus fchwach
gebrannter Kohle gefertigte braune prismatiCche Pulver C/82 hervor, mit dem dieVer-
fuche Anfang 1882 in Meppen begannen. Die gleiche Ladung des Pulvers C/82 ergab bei
niedrigerem Gasdruck eine größere Anfangsgefchwindigkeit, als bei dem prismatifchen
Pulver C/75, fo daß die Gefchütje großen Kalibers bei gleichem Höchftgasdruck eine
größere Ladung erhalten konnten und fomit an Leiftung erheblich gewannen. Für die kür-
zeren Rohre der Feld-und Belagerungsartillerie dagegen eignete fich das braune Pulver
feiner langfamen Verbrennung wegen nicht. Um auch die Leiftung der Rohre kleineren
Kalibers zu Reigern, wurde unterVerwendung von Ammonfalpeterdas grobkörnige Pulver
C/86 und bald darauf auch ein prismatilches Pulver gleicher Zu faminen fe^nng hergeftellt.
Die Leiftung des Pulvers C/86 übertraf zwar die des C/82, aber es zeigte neben einer ge-
wiffen Unregelmäßigkeit in der Wirkung eine große Neigung, Feuchtigkeit anzuziehen,
und gelangte nicht zur Einführung. Es bildete wegen feiner geringen Rauchentwicklung
den Übergang zu dem rauchlofen Schießwollpulver, das jet^t in Gebrauch kam.
Mit den Fortfchritten des Pulvers wurde es möglich, durch Vergrößerung der Rohr-
länge die Leiftungsfähigkeit der Gefchü^e zu fteigern. Krupp hatte diefe Möglichkeit
zwar frühzeitig erkannt, aber es lagen technifche und taktilche Rückfichten vor, welche
im Verlängern der Rohre ein allmähliches Vorgehen notwendig machten.Von L/18 Rohr-
länge im Jahrel864 ging man!866 zu L/20, mit Annahme des prismatilchen Pulvers1868
zu L/22 über, ftieg 1874 auf L/25 und 1880 zunächft für die 28-cm Kanonen auf L/35,
nachdem im Jahre 1879 die Pulververwertung in zwei 8,7-cm Kanonen L/50 durchVer-
fuche ftudiert worden war. Da das langfamer verbrennende Pulver das Gefchü^rohr
nach der Mündung zu mit einem höheren Gasdruck beanfpruchte, fo wurde die Be-
ringung, die bisher das vordere Drittel des Seelenrohrs frei ließ, bei den Rohren L/35
bis zur Mündung fortgefe^t. Mit der Annahme der noch weniger ofFenfiven Pulver C/82
und C/86 wurde 1886 eine weitere Verlängerung um 5 Kaliber verfucht. Solche Rohre
L/40 kamen ak C/89 zur Einführung.
Eine weitereVerbeflerung der balliftifchen Eigenfchaften der Gefchü^e wurde noch
dadurch angeftrebt, daß man das Gewicht der GefchofTe gegenüber dem bisher üblichen
zu fteigern fuchte. Man wollte damit zweierlei erreichen, einmal eine größere Quer-
Pchnittsbelaftung des GefcholTes, die eine geftrecktere Flugbahn und belfere Erhaltung
der Gefchoßenergie zur Folge hatte, fodann eine Steigerung der Sprengwirkung des
GerchofTes im Ziel durch die größere Sprengladung. Die Vermehrung des Gefchoßge-
wichts erforderte eine entCprechende Verlängerung der bisher etwa Kaliber langen
Langgranate C/69, die jedoch in Rückficht auf gute Führung des GerchofTes, fowie auf
gute Treffähigkeit nicht fo ohne weiteres angängig war. Je länger man das Gefchoß
machte, um fo unregelmäßiger wurde feine Führung in den Zügen und infolgedefTen auch
die Treffähigkeit, namentlich beim Progredivdrall. Die ungleichen Einfchnitte der Züge
in den vorderen und hinteren Führungsringen gabenVeranlaffung, den DurchmefTer des
vorderen Ringes zu verkleinern und den des GefchoOraums über den Feldern auf das
gleiche Maß zu bringen, fo daß der hintere Ring fich feft gegen die Züge legte. So ent-
ftand um die Mitte 1874 der gezogene Gerchoßraum mit doppeltem Übergangskonus,
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