Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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im Jahre 1732 mit einem Kapital von 615 Reichstaler einen Handel mit Kolonial- und
Materialwaren. Der Handel gedieh, und Friedrich Jodocus Krupp legte feinen Ge-
winn zumeift in Grundftücken an, den 1734 vom Vater ererbten Grundbefit} mehrend.
Nach dem Tode feiner erften Frau vermählte (ich Friedrich Jodocus in zweiter Ehe mit
Helene Amalie A(cherfeld, einer Tochter aus altem EITener Kaufmanns- und Senatoren-
gerchlechte. Sie zählte kaum 20 Jahre, als fie dem 45jährigen kinderlofen Witwer die
Hand reichte. Im Jahre 1753 wurde ihnen der langerfehnte Sohn geboren, Peter Friedrich
Wilhelm genannt; 1755 folgte die Geburt eines zweiten Sohnes, 1757 ftarb der Vater
und hinterließ der jungen Witwe die Sorge für die Kinder, für das Handekgefchäft
und für den Tchon beträchtlichen Befitj. Mit außergewöhnlicher Energie nahm diefe
Frau (ich ihrer Aufgaben an. Die Leitung des Gefchäfts behielt fie bis in ihr hohes
Alter in Händen, und die Handlung nahm unter diefer Führung rafch an Umfang
zu. Zu den bisher geführten Waren kamen Tuche, Leinen und Porzellan, neben die
holländifchen Gerdiäftsbeziehungen traten auch (biche nach England. Helene Krupp
fcheint in ihrer Regfamkeit den Trieb gehabt zu haben, (ich auch an derWarenerzeugung
zu beteiligen; mit kleinem fing fie hierin an, im Jahre 1759 ließ fie eine Schnupftabak-
mühle einrichten, von größerer Bedeutung wurde fpäter die Anfertigung von Tuch und
Leinen fowie das Färben von Stoffen auf dem Wege der Hausinduftrie. Auch in ihrem
Alter bekundete fie durch mehrfache Ankäufe und Beteiligungen eine gewifTe Neigung
für gewerbliche Unternehmungen, die den früheren Gefchlechtern des Kaufes Krupp
ferntag. Einen Teil ihres Vermögens legte (ie in Bergwerkskuxen an. Als im Jahre 1797 die
alteWalk- oder Halbachsmühle bei Eden, die ehemals im Befi^ des ftädtiCohenWollen-
amts zu EfTen gewefen, dann durch verfchiedene Hände gegangen und auch zu andern
gewerblichen Zwecken benutzt worden war, abermals zum Verkauf ftand, erwarb Frau
Krupp-Afcherfeld das Anwelen, um es einftweilen zu verpachten und dann ihrem
jüngeren Enkel Wilhelm abzutreten. Auf diefer Mühle, etwa eine Stunde vor den Toren
Eiïens, find fpäter die erften Anlagen der Gußftahlfabrik errichtet worden. In dem
Ankauf einer der obenerwähnten Eifenhütten, der Gutehoffnungshütte zu Sterkrade,
fand der Tätigkeitsdrang der Tchon alternden Frau feinen ftärkften Ausdruck. Schon in
den 80er Jahren hatte fie den Erbauer der Hütte, Eberhard Pfandhöfer, durch größere
Darlehen unterftütjt. Eine Zeitlang war auch ihr Sohn Peter Friedrich Wilhelm mit
^4 Anteil Gewerke der Hütte. Als Pfandhöfer unter ungünftigen ZeilverhaltnitTen die
Hütte nicht mehr halten konnte, kam im Jahre1800 dieWitwe Krupp-Àfcherfeld als Haupt-
gläubigerin in den Befi^ des Werkes. Mit der Hütte war eine Eifengießerei verbunden,
die nach einem Preiskurant der «Witwe Krupp zu EfTen an der Ruhr» vom Jahre 1806
«alle Sorten von gegoffenen Eifen-Waren etc.» verfertigte. Die neue Befitjerin nahm
fich auch diefes Gefchäfts fehr energifch an, und es wurden eine Reihe von technifchen
Verbeiïerungen zur Ausführung gebracht, an denen auch ihr Enkel, der junge Friedrich
Krupp, Anteil hatte. Bemerkenswert ift, daß in die Zeit des Kruppfchen Befitjes die
Anfänge des Dampfmarchinenbaues, eines heute noch auf der Gutehoffnungshütte
blühenden Gefchäftszweiges, fallen. Der früher erwähnte Kunftmeifter Franz Dinnen-
dahl, der (ich in diefer Zeit als Konftrukteur von Dampfmarchinen einen gewifTen
Ruf erwarb, war mit der Familie Krupp befreundet, und auch ihn hatte dieWitwe
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