Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Krupp-Àfcherfeld bei der Errichtung feiner Fabrik in Eflen unterftü^t. Länger als 50 Jahre
hat diefe Frau, die in feltenem Maße Klugheit mit Tatkraft undWillensftärke verband,
beftimmend auf die Entwicklung des Kaufes Krupp eingewirkt. In ihrer Natur find zum
großen Teil die Keime zu fuchen, die fich fpäter im Charakter ihres Enkels Friedrich und
ihres Urenkels Alfred zur feurigen Tatkraft und induftriellen Begabung entwickelten.
Neben ihr fpielte ihr Sohn Peter Friedrich Wilhelm, den fie um 15 Jahre überlebte — der
jüngere Sohn ftarb fchon in jugendlichem Alter —in gefchäftlichen Dingen keine große
Rolle. In der Hauptfache befchäftigte ihn neben der Verwaltung des Vermögens die
Teilnahme an öffentlichen Angelegenheiten. Er war feit 1778 Mitglied des Patrizier-
kollegiums und feit 1785 Vorfteher, daneben Offizier der ftädtifchen Wehr, der der
Wacht- und Ordnungsdienft oblag. Im Jahre Î779 vermählte fich Peter Krupp mit
Petronella Forfthoff, durch deren Erbe der beträchtliche Grundbefi^ der Familie weiter
vermehrt wurde. Die Kruppfche Familie ftand damals auf wenigen Augen. Mit be-
fonderer Freude wurde deshalb die Geburt eines Stammhalters begrüßt, der am 17. Juli
1787 geboren wurde, und dem ein reiches Erbe an fozialem Anfehen und an Vermögen
in Ausficht ftand. Diefer Knabe war Friedrich Krupp, der Begründer der Gußfiahlfabrik.
Ihm war eine fchon 1782 geborene Schwerter namens Helene vorausgegangen, die 1803
den preußifchen Leutnant Johann Chriftian Friedrich von Müller geheiratet und nebft
ihrem Gatten dem Bruder in feinen (pateren Tchweren Sorgen treu zur Seite geftanden
hat. Ein jüngerer, 1791 geborener Sohn erhielt den Namen Wilhelm. In diefem häus-
lichen Kreife floß auch das Leben der Gattin Peter Krupps, die er nach löjähriger Ehe
als Witwe zurückließ, in ruhiger Bahn dahin. Neben der tatkräftigen Schwiegermutter
fand fie, zumal nach dem frühen Tode ihres Mannes, wenig Gelegenheit zum felbftän-
digen Handeln. Die Erziehung ihrer Kinder, denen fie immer eine hingehende und
opferwillige Liebe bewies, füllte ihr Dafein aus.
Über Friedrich Krupps Kindheit und frühefte Jugendjahre ift keine Kunde erhalten.
Nur feine fpätere Entwicklung Ipiegelt die Einflüfle wider, die auf den Knaben die raft-
los tätige Großmutter, der feines Patriziertums bewußte Vater und die Mutter, die mit
befonderer Liebe an ihrem älteften Sohne hing, ausübten. Acht Jahre alt war Friedrich,
als fein Vater ftarb. Von den beiden Frauen, die von da ab feine Erziehung leiteten,
wird die tatkräftige Großmutter den größten Anteil an ihr gehabt haben; fie als die
Herrin des Familienvermögens beftimmte auch feiner Zukunft das Ziel. Diefes Ziel war
der Kaufmannsftand. Schon in früher Jugend Tcheint Friedrich zur Arbeit im Kontor
herangezogen worden zu fein; in Briefkonzepten des Jahres 1800 läßt fich feine Hand-
fchrift erkennen. Das mag den Anfang feiner Lehrzeit bedeuten. Nach diefem Zeit-
raum ift er bis 1805 in Camen inWeftfalen in Stellung gewefen; dann aber fandte ihn die
Großmutter auf die feit mehreren Jahren in ihrem Belize befindliche GutehofFnungs-
hütte, und damit gab fie den Neigungen des lebhaften und in gewiflem Sinne genial
veranlagten Jünglings eine neue Richtung. Friedrich Krupp begnügte fich nicht mit der
gefchäftlichen Leitung der Hütte, fondern griff auch in die technifchen Arbeiten mit
rafch erwachtem Interefle ein, wobei der Faktor Linnhoff, der die Hütte feit 1800 leitete,
fein Lehrmeifter war. Gerade in jenen Jahren lagen dort neue und fchwierige Auf-
gaben vor. Seit 1806 ließ Dinnendahl die Gußftücke für feine «Feuermafchinen» auf
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