Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Sie lag in genieteter fchmiedeei ferner Räderlafette, deren Kon ftruktion nach mancher Rich-
tung anregend wirkte. Die Lafette hatte eine Zahnbogen-Richtmarchine und eine Brems-
trommel mit Bremsband und Tau zum Hemmen des Rücklaufs. Belgien, Rumänien haben
fpäter eine größere Anzahl 21-cm Haubitzen erhalten. Wirkfamer als Brefchegerchü^ war
eine gleichzeitig hergeftelltekurze21-cm Belagerungskanone L/16,2, die fich auf derWelt-
ausftellung in Wien 1873 befand. Sie lag in einer eifernen Rahmenlafette, deren Rahmen
fahrbar zu machen war. Eine nach Angaben der Artillerie-Prüfungs-Kommiiïion ange-
fertigte 15-cm Belagerungs-Ringkanone kam als Q/72 in Deutlchland zur Einführung.
Die Lafette diefes Gefchü^es erhielt zuerft die von Krupp angenommene und fpäter
typifch gewordene Grundform der Wände aus Eifenblech mit erhöhter Bruft und Er-
leichterungsausrchnitt, die von 1878 an aus einem Stück Stahlblech gepreßt wurden. Die
15-cm Belagerungskanone erhielt 1876 auch eine hydraulirche Rücklaufbremfe.
ZurBekämpfung derKriegsfchiffe durch Steilfeuer konftruierte Krupp1872 eine 28 -cm
Küften- und Schiffshaubitje als Ringrohr L/11,4 mit fteilem Drall für Granaten von 2,8
Kaliber Länge und 216 kg Gewicht. Die Schwierigkeit der Konftruktion lag in der Her-
ftellung einer Lafette, die große Erhöhungen geftattete und (ich doch fchnell fchwenken
ließ. Diefe Haubitze wurde 1873 in Wien ausgeftellt und hat, wie es fcheint, die Anregung
zur Verwendung von Steilfeuergefchü^en an der Küfte gegeben. Nach mannigfachen
VerbefTerungen, insbefondere an der Lafette, ift die 28-cm Haubitze auch ein Haupt-
gelchütj in der deutfchen Küftenbefeftigung geworden.
Die Erfahrungen, die man bei den Belagerungen des Krieges 1870/71 gewann, hatten
Änderungen des Feftungsbaues in bezug auf Deckungen und gedeckte Gefchü^auf-
ftellungen zur Folge, welche ebenfo wie die derzeitigen Lehren derTaktik des Feftungskrieges
dem Steilfeuer bei künftigen Belagerungen eine hervorragende Rolle zuwiefen. Diefe
Sachlage veranlaßte Krupp im Jahrel879, einen fahrbaren15-cm BelagerungsmörferL/6,4
zu konftruieren. Daß die Fabrik erft fo (pät an die Herftellung eines gezogenen Mörfers
herantrat, lag teils an der Frage der Führung langer, große Sprengladungen fafTender
Granaten, die erft durch den Fortfall des vorderen Führungsbandes gelöft wurde, teils
an der Schwierigkeit der Konftruktion einer Lafette, welche eine die Verwendung als
Belagerungsgelchiitj möglich ft begün folgende Fahrbarkeit, fowie eine Tchnell wirkende
Richtmafchine befitjen follte. Es mußte etwas Neues gefchaffen werden, denn die ander-
wärts im Gebrauch befindlichen Lafetten für gezogene Hinterladungsmörfer konnten
nicht als Vorbild dienen. Die Aufgabe wurde im allgemeinen durch Anlehnung der Kon-
ftruktion an die der Oberlafette der Schiffs-und Küftengefchü^e gelöft. ZurVerwendung
kam auch die bei der 28-cm Haubitze erprobte Zahnbogennchtmafchine mit nur einem
unter dem Rohr angebrachten Zahnbogen, welche Erhöhungen bis zu 60° geftattete.
Sowohl die Höhen- als die Seitenrichtung des um ein Mittelpivot Tchwenkbaren Mörfers
konnten an feften Gradbogen abgelefen werden. Der Mörfer ließ fich durch Unterlegen
einer Achfe unter die Bettung und mittels eines anfteckbaren Pro^hebels fahrbar machen.
Diefes Gefchüt} wurde bei den großen Schießverfuchen im Auguft 1879 erprobt; feine
ausgezeichneten Leiftungen hatten umfangreiche Befreiungen verfchiedener Staaten zur
Folge. Im Mai 1881 wurden aus diefem Mörfer Schießverfuche mit Schrapnells begonnen.
Das war überhaupt der erfte Gebrauch von Schrapnells aus Steilfeuergefchü^en. Nach
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