Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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dem Mufter des 15-cm Mörfers konftruierte Krupp 1881 einen 21-cm MöiTer L/6,4. Um
feinen Gebrauch zu erleichtern, wurden das Rohr mit der Lafette und die Bettung je für
(ich fahrbar gemacht, obgleich beide gegen die anderwärts gebräuchlichen 21-cm Mörfer
leicht waren. Der Kruppfche 21-cm Mörfer wog 2015 kg, der öfterreichifche 8035kg, der
preußifcheSOOö kg. Das Gefchü^ verfeuerte außergewöhnlichen gußeifernen Granaten
L/2,8 mit 4,8 kg Sprengladung auch Stahlgranaten L/3,5 für 14,5 kg Sprengladung und
StahlgranatenL/6 für48 kg einer aus prismatirchem und feinkörnigem Pulverbeftehenden
Sprengladung. Diefe Granate wurde nach dem Beifpiel der Amerikaner, die tblche Ge-
rchofTe aus glatten Kanonen verfucht hatten, Torpedogranate genannt. DererfteSchieß-
verfuch mit diefen Granaten in Meppen am 10. Januar 1882 erbrachte den Beweis, daß es
möglich fei, fo lange Gefchofle mit guter Treffähigkeit aus Mörfern zu fchießen, ohne daß
fie (ich im Fluge überlchlagen, was bisher vielfach angezweifelt wurde. An die Stelle diefer
Torpedogranaten traten fpäter nach Einführung bri fanter Sprengftoffe zu Sprengladungen
die fog. Minengranaten. Aus dem 21-cm Mörfer wurden auch dünnwandige, mit 1700
Bleikugeln zu 26 g gefüllte Stahirdirapnells mit Bodenkammer im indirekten Schuß ver-
feuert, um gedeckte, etwa im Hofe von Feftungswerken ftehende Truppen zu treffen. Das
war nach dem erwähnten Vorangehen des 15-cm Mörfers eine bedeutfame Neuerung,
da es bis dahin nur üblich war, Schrapnells im FlachbahnPchuß aus Kanonen zu fchießen.
Jene Schrapnells hatten wegen ihrer langen Flugzeit Zeitzünder mit zwei Sat^ftücken und
doppeltwirkender Bolzenfchraube. Da die Brennzeit des gewöhnlichen Zünders von 28
Sekunden nicht für alle Gebrauchsfälle des Mörfers ausreichte, fo wurden auch Zünder
von 40 Sekunden Brennzeit angefertigt. Die Fortrehritte des Feftungsbaues veranlaßten
Krupp, nach dem Mutter des 21-cm Mörfers auch einen fahrbaren 24-cm Feftungs-und
Belagerungsmörfer herzuftellen. Die SchießveiTuche mit dierem Gefchü^ begannen vor
abgeordneten Offizieren im Auguft 1884 und hatten gleichfalls guten Erfolg. Da für viele
Aufgaben des Belagerungskampfes ein Steilfeuergelchü^ von 15 cm Kaliber genügte, das
dabei den Vorteil leichterer Beweglichkeit bot, fo fertigte Krupp Ende 1879 eine 15-cm Be-
lagerungshaubi^e L/12. Die Lafette erhielt aus Stahlblech gepreßte Wände der typifchen
Form, ftählerne Achfe, hydraulifche Rücklaufbremfe in Verbindung mit Rücklauf keilen
zum leichteren Vorlauf in die peuerftellung und eine Doppelfchrauben-Richtmarchine für
Erhöhungen bis zu + 45°. Das Mantelrohr hatte 18 Züge und L/20 Enddrall. Im Februar
1880 wurde diefe Haubitje durch Schießverfuche erprobt.
Die hydraulifche Rücklaufbremfe, die bei den Belagerungslafetten fo vorteilhafte
Verwendung fand, hatte ihre technifche Entwicklung als ein wefentlicher Beftandteil
der Küßen- und Schiffslafetten durch Krupp erhalten. Sie verdrängte nach und nach
die Schleifbremfe mit Kompreffe. Die hydraulirche Bremfe hatte urfprünglich im Kolben
vier Durchflußöffnungen, durch die beim Rücklauf des Gefchü^es die Bremsflüffigkeit
mit um fo größerer Gewalt hindurchgepreßt wurde, je größer die Rücklaufenergie war.
Darauf beruhte ihre hemmende Wirkung, die aber bei langfamer Bewegung des Ge-
fchütjes kaum in Betracht kam. Deshalb ließ (ich das Gefchü^ durch diefe Bremfe nicht
auf jedem Punkte des Rahmens fefthalten, fo daß noch eine Bügelkompreffe zu diefem
Zweck erforderlich war. Diefe luchte Krupp durch eine andere Konftruktion der hydrau-
lifchen Bremfe entbehrlich zu machen. Die in Wien 1873 ausgeftellte 26-cm Kanone in
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