ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
erwidern, daß fie fich zwar feinerzeit mit der Sache befchäftigt, aber keinen befriedigenden Erfolg erzielt und dieVerfuche abgebrochen habe. Sie erklärte fich aber bereit, die Ver- lache wieder aufzunehmen. Nach Jahresfrift berichtete die Fabrik, daß fie eine 4-cm Repetierkanone verfucht habe und ein zweites Exemplar demnächft zu Verfuchen ein- fenden werde. Dazu ift es jedoch niemals gekommen, da die inzwilchen mit der 3,7-cm Hotchkiss-Revolverkanone forlgefe^ten Verfuche die Einführung dieler Waffe in die deutfche Marine zur Folge hatten. Die Kruppfche Repetierkanone von 1879 hatte über der Patroneneinlage einen Trichter für vier Patronen; durch Drehen einer Kurbel an der rechten Seite wurde der Mechanismus zum felbfttätigen Laden, Àbfeuem und Aus werfen der leeren Hülfen betätigt. Die 4-cm Revolver-, die Gewehr-und die Repetierkanone befinden fich noch im Mufeum der Gußftahlfabrik. Der Lauf der erfteren ift 20 Kaliber lang, hat 18 Züge von L/40 Drall; die Gewehrkanone ift 30 Kaliber lang, hat 18 Züge und L/45 Drall; die Repetierkanone ift 40 Kaliber lang, hat 12 Züge und Progredivdrall von L/0 bis L/55. Faft gleichzeitig mit der Repetierkanone wurde bei Krupp noch ein viertes Gefchüts zur Abwehr angreifender Torpedoboote hergeftellt, das fein Entftehen aber einem andern Anlaß verdankte. Der Pchwedifche Kapitän Unge hatte ein Selbftlade- gewehr konftruiert und beabfichtigte 1878 für die rchwedifche Marine eine Mitrailleufe zur Abwehr von Torpedobooten herzuftellen. Die erforderlichen Läufe von 1 Zoll engl. Kaliber nebft den erforderlichen Stahlgefchonen wollte er von Krupp beziehen. Im Verlauf der Unterhandlungen wurde die Anfertigung derartiger Mitrailleufen durch Krupp in Ausficht geftellt. Dies gab der Fabrik den Anlaß, eine vierläufige Mitrailleufe von 1 Zoll engl. Kaliber nach eigener Konftruktion anzufertigen; die StahlgerchoHe mit Kupferband- führung wogen 235 g, die Ladung 50 g und die fertige Patrone 355 g. Durch das Vor- und Zurückbewegen eines liegenden Handhebels wurde der Mechanismus derart betätigt, daß beim VorwartsCchieben das Laufbündel fich drehte und beim Zurückziehen der oberfte Lauf abgefeuert wurde, während gleichzeitig das Auswerfen und das Laden der abgefchonenen Läufe erfolgte. Diele Mitrailleufe, die ein Unikum geblieben ift, da eine Lieferung an Unge nicht zuftande kam, wurde 1880 in DüfTeldorf ausgeftellt und befindet fich jet^t im Mufeum der Fabrik. -W enngleich dieVerfuche Krupps, eine einläufige Schnell- feuerkanone als Torpedoboots-Abwehrgefchüls herzuftellen, damals nicht den vonStofch gewünfchten Erfolg hatten, waren fie doch nicht nutzlos. Sie bildeten vielmehr eine er- tragreiche Studienreihe, aus der die Überzeugung gefchöpft wurde, daß das angeftrebte Ziel nicht auf dem bis dahin verfolgten Wege, fondern auf andereWeife erreicht werden müße. Zunächft handelte es fich um die Herftellung eines zweckmäßigen Schnellfeuer- verfchluffes, fodann um Vorkehrungen, die ein fchnelles Laden ermöglichen. Dabei war zu berückfichtigen, daß inzwifchen durch Verftärkung der Seiten wände und den Einbau von Längs- und Querfchotten dieTorpedoboote derart anWiderftandsfähigkeit zugenommen hatten, daß auch bald das 4-cm Kaliber nicht mehr ausreichen würde. Damit war aber das Syftem mehrläufiger Kanonen endgültig befeitigt und die Kanone mit nur einem Lauf Grundbedingung geworden. Diefe Erwägungen haben die Zeit derSchnellfeuerkanonen im heutigen Sinne eingeleitet. Die anfangs zu denVerfuchen benutzten Patronenhülfen waren in derWeife hergeftellt, daß die aus Meflingblech gerollten Mäntel an eine eiferne Bodenplatte mit Auszieherrand angenietet wurden; fie venirfachten infolge Abreißens 244