Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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des Bodens und ungenügender Federkraft des Mantels Ladehemmungen, ein Ùbelftand,
de (Ten Urfachen erft durch Lorenz in Karlsruhe befeitigt wurden, der in den Jahren 1878/79
3,7-cm Patronenhülfen aus einem Stück Meffing durch Stanzen undZiehen herftellte. Da-
mit war auch das Haupthindernis für die Einführung der Hotchkiss-Revolverkanone in die
deutfche Marine aus dem Wege geräumt. Krupp erkannte fofort die Wichtigkeit der
Metallpatronen, welche Gefchoß, Ladung und Zündung enthalten und jede befondere
Gefchü^liderung entbehrlich machen. Er legte die Verwendung der Metallkarturchen der
Konftruktion eines Schnellfeuerverfchlunes zugrunde und hielt daran im Laufe der Ent-
wicklung diefesVerfchlufres für alle, auch die größten Kaliber, unbeirrt feft. Das Auf-
fteigen im Kaliber wurde wefentlich dadurch bedingt, wie es Lorenz gelang, die größeren
Kartufchhülfen herzuftellen. Krupp und Lorenz arbeiteten Hand in Hand, wodurch das
Fortfehreiten in erfprießlicher Weife gefördert wurde. Im Jahre 1880 fertigte Lorenz be-
reits Hülfen für 5-(5,3-)cm Kanonen in tadellorer Güte, fo daß Krupp im Jahre 1881 der
ruffirchen Regierung für die beabfichtigte Umwandlung älterer 8,7- und 10,7-cm Feld-
kanonenrohre in Mantelrohre fchon dieVerwendung von Metallkartufchen in der Über-
zeugung empfehlen konnte, daß die Herftellung der Patronenhülfen auch fürdiefe Kaliber
außer Frage ftehe. Der erfte Kruppfche Schnellfeuerverfchluß vom Jahre 1883 war ein
pallblockverfchluß mit Handhebel unten am Verfchluß, mit Schlagbolzen-Zündrchloß
und einem Hülfenaus werfer, der durch einen Schlag mit der Hand betätigt werden mußte.
Eine verbefTerte Konftruktion mit felbfttätigem Auswerfer für ein 8,4-cm Marine-Mantel-
rohr wurde im nächften Jahre ausgeführt, aber erft die Konftruktion vom Jahre 1885 erhielt
die Bewegung desVerTchlufTes mittels feitlicherSchubkurbel. Damit waren dem Fallblock-
verfchluß die allgemeinen und dauernd gebliebenen Grundzüge feiner Konftruktion
gegeben. Die Erfahrungen mit den pallblockverfchlüflen führten zu der Anficht, daß der
Verwendbarkeit diefes Syftems durch die Kalibergröße eine Grenze gedeckt fei, die etwa
bei dem Kaliber der Feldkanonen liege. Diefe Grenze ergab (ich aus dem Gewicht des
VerfchlufTes, das beim öffnen aufzufangen und beim Schließen wieder zu heben war.—
An die Beteiligung diefer Schwierigkeit durch mechanifche Hilfsmittel, etwa das Spannen
einer Feder durch den fallendenVerfchluß, bei deflen Heben die fich entfpannende Feder
mithilft, diefe Grenze erheblich hinaufrücken zu können, wie es in neuerer Zeit gefchehen,
wurde damals anfeheinend nicht gedacht. — Da eine folche Befchränkung bei dem liegen-
den Keilverfchluß überhaupt nicht in Frage kommt, fo wurde jetjt die Schnellfeuereinrich-
tung auch auf diefesVerfchlußfyftem übertragen. So entftand der Rundkeil-Schnellfeuer-
verfchluß C/87 für kleine und mittlere Kaliber. ErhateinZiindfchloB, deffen Schlagbolzen
durch das Drehen derSchließfchraube beim öffnen gefpannt wird; es ift bemerkenswert,
daß der hierbei zur Anwendung gekommene gabelförmige Auswerfer feine Einrichtung
bei den verfchiedenen Konftruktionen des wagerechten Kruppfchen Keilverfchlufles bis
heute behalten hat. Wie die BedürfnifTe des Seekrieges die Entftehung der Schnellfeuer-
gefchü^e hervorgerufen haben, fo blieben auch die erften Ausführungen auf Schiffsge-
fchütje befchränkt. Die weitere Entwicklung diefes Syftems, namentlich feine Übertragung
auf die Gefchü^e für den Landkrieg, fällt erft in die Zeit nach 1887.
Eine Darftellung der Tätigkeit Alfred Krupps auf dem Gebiete des Gefchü^wefens
würde unvollftändig fein, wenn nicht zum Schluß noch der Panzerkanone gedacht würde,
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