Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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zur Anfertigung von Konftruktionsteilen für den Schiffsbau, als gerade und gekröpfte
Wellen, Bleche, Steven, Anker ufw., Cowie von Mafchinenteilen jeder Art, gewalzten und
gefchmiedeten Stangen der verfchiedenften Formen und Dimenfionen.»
Zu einem Arbeitsgebiet von befonderer Wichtigkeit entwickelte (ich in diefemZeit-
raume—zum großen Teil infolge der Anregungen Alfred Krupps—die Stahlformgießerei,
zu der in den 60er Jahren durch die Aufnahme gegoffener Stahlfcheibenräder der Grund
gelegt worden war. Der Stahlformguß, die geniale Erfindung des Direktors Jakob Mayer
auf derBochumerGußftahlfabrik, fand anfangs in Alfred Krupp, der durch diefes ebenfalls
als Gußftahl bezeichnete Produkt das Vertrauen in den gefchmiedetenTiegelftahl fchwer
bedroht fah, feinen ftärkften Gegner. DieBochumerGußftahlglocken, in den 50er Jahren
das erfte erfolgreiche Produkt die Cer Art, verfolgte er mit leiden fchaftlichem Grimm und
nannte fie ein Produkt aus Gußeifen, nicht aber aus Gußftahl. Erft nachdem er erkannt
hatte, daß ihn fein Mißtrauen zu weit geführt, und daß der Formguß aus Stahl für gewifTe
Zwecke Fehr wohl ein zuverläffiges Material werden könne, änderte er feine Anficht und
ließ nunmehr nichts unveiTucht, um denVorfprung der Bochumer Fabrik einzuholen, was
ihm infolge feiner guten Rohftoffe fehr bald gelang. Auf dem Felde der Stahlfcheibenräder
waren Krupp und Bochum in den 60er und 70er Jahren die hervorragendften Produzen-
ten, und auf diefem Gebiete wurden fogar, um einem fchädlichen Preisfchleudern vor-
zubeugen, zwifchen beiden Werken die erften Preisvereinbarungen getroffen. InEfTen
verfuchte man bald nach dem Bau des erften Martinxverkes, die Scheibenräder, zu denen
allmählich auch Herzftücke, Kreuzfchienen und dergleichenTeile für Eifenbahnen, ferner
Walzwerks- und andere Malchinenteile hinzugekommen waren, aus dem Martinofen an-
ftatt ausTiegeln zu gießen, und diefes neue, billigere Verfahren entwickelte fich rafch fo
weit, daß die ganze Stahlformgießerei in das Martinxverk verlegt werden konnte. Aller-
dings [teilten fich damit auch beträchtliche Schwierigkeiten ein, mit deren Überwindung
man jahrelang zu tun hatte. So fe^te feit 1872 eine Periode lebhafter Bemühungen ein, die
Qualität des StahlformgufTes, die Herftellung der Formen und den ganzen Arbeitsprozeß
zu verbefTern, wobei Alfred Krupp felbft oft den Anftoß zu neuen Verliichen gab. Unter
anderem fuchte er das Gießen im (leigenden Strom, das in der Hartgußtechnik fo große
Erfolge gehabt hatte und von ihm felbft früher beim Walzenguß probiert worden war,
auch für den Stahlguß einzuführen. Seit Mitte der 70er Jahre gelang es dann, durch die
Verbefferung der FormmalTe dahin zu kommen, daß man große Gü(Te auch aus Martin-
ftahl nicht nur in gleichmäßiger innerer BefchafFenheit, fondern auch von reiner, glatter
Oberfläche erzielte. Gegen Ende der 70er Jahre wurden fchon mit Erfolg größere
Stahlformftücke, wie Kammwalzen, Zahnräder, Schiffsfehrauben, Kolben und andere
Mafchinenteile, Steven und Ruderrahmen, Lokomotivteile u.dgl. für den Verkauf her-
geftellt, während man für den eigenen Bedarf fchon ganz fchwere PrefTenteile, Walzen
für die eigenen Walzwerke, Brechwalzen ufw. goß. In der erften Hälfte der 80er Jahre
gehörte die Gußftahlfabrik unftreitig zu den erften Produzenten von Stahlformguß, be-
fonders was fchwere Stücke anbetraf. Etwa um 1886 begann man z.B.die fchweren und
ziemlich komplizierten Lafettenteile der großen Gefchütje auf diefemWege herzuftellen.
In dasfelbe Jahr fällt endlich die Erwerbung der damals angefehenften deutfehen Spezial-
fabrik für Stahlformguß, des Stahlwerks E Afthöwer&. Cie. zu Annen inWeftfalen, durch