ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 456 Forrige Næste
felblt in die Leitung nach Effen berufen, wo er von 1887 bis 1896 als technifches Mitglied derProkura bzw. dem Direktorium angehörte und dieWeiterentwicklung des Stahlform- gufTes kräftig fördern half. Das Werk in Annen gedieh unter den neuen VerhältniHen rafcher als bisher. Die Arbeiterzahl betrug beim Übergang des Werkes 275, die Größe des Fabrikterrains 5 ha, die überbaute Fläche rd. 1 ha. Bis 1911 hat (ich die Arbeiterzahl auf rd.1000, das Areal auf 17 ha, die überbaute Fläche auf rd.4 ha vergrößert. Der erfte, mit einer bedeutenden Vergrößerung verbundene Umbau wurde 1888 vollendet. Er be- traf im wefentlichen die Errichtung von großen Tiegel- und Martinöfen mit Regenerativ- gasfeuerung. Auch wurde die in Effen ausgebildete Anfertigung von Stahlformguß aus bafifchem Stahl nach Annen übertragen. In diefe Zeit fielen die erften Lieferungen großer Stahlformgußftücke für die deutfche Kriegsmarine, nämlich die gefamten FafTonftahlteile für die Kreuzer «Wacht» und «Jacht». 1889 folgten bedeutende Lieferungen für die vier großen Panzerfchiffe, die damals für die deutfche Marine im Bau waren ; infolge der un- zulänglichen Einrichtungen in Annen und des fchwierigenTransports von dort aus wurden die größten Stücke in Effen ausgeführt. Ein gleichzeitiger Auftrag von zwei Millionen Gewehrlaufftäben für die deutfche Armee wurde ebenfalls zum Teil nach EfTen über- wiefen. Die Produktion von Gewehrläufen nahm auch weiterhin zu und bildet insbefon- dere nach Einführung eines Konifch-Spiralwalzverfahrens eine Spezialität des Ànnener Werks. Die wachfenden Aufträge in StahlfafTonguß machten mehrfach Neubauten im Stahlwerk Annen nötig, aber die Entwicklung der deutfchen Stahlinduftrie feit dem Be- ginn des neuen Jahrhunderts ließ alle diefe Erweiterungen unzulänglich erfcheinen, fo daß im Jahre 1906 mit einem vollftändigen Umbau unter Modemifierung und wefent- lichen Ergänzungen der Anlage begonnen wurde. 1909 kam diefer Umbau, mit dem die Leiftungsfähigkeit des Stahlwerks bedeutend zugenommen hat, zum Abfchluß. Aus den vorftehendenTatfachen ift erfichtlich, daß die Zeit zwilchen derWirtfchafts- krife und dem Tode Alfred Krupps, verglichen mit dem vorherigen rafchen Auf ftieg, eine Tendenz des Beharrens wohl äußerlich, nicht aber innerlich aufwies. Im Gegenteil, un- verzagte Arbeit, Reorganifation auf vielen Gebieten und wefentliche technifche Fort- fehritte erfüllten felbft die Jahre der tiefften wirtfchaftlichen Notlage und übten nicht nur in materieller Beziehung ihre fegensreiche Wirkung aus. Durch feine innere Anteilnahme, feine finanzielle Opferwilligkeit, fein unabläffiges Anfpornen zum Fortfehritt erhielt Alfred Krupp auch feinen Mitarbeitern den Mut in den trüben Jahren nach der Krife. Das war um fo notwendiger, als er felbft in diefem Zeiträume feines Lebens, Co ftark (ich fein Einfluß im ganzen noch immer bemerkbar machte, doch perfönlich mehr und mehr zurücktrat. Immer feltener kam er zur Fabrik, und felbft den Vorträgen, durch die ihn feine Direktoren von dem Gang der einzelnen Unternehmungen unterrichteten, fuchte er (ich tunlichft zu entziehen. Es bedurfte zuweilen der dringendftenVorftellungderProkura, er möge feine Zurückgezogenheit nicht zum Schaden des Ganzen übertreiben, um ihn zur Anteilnahme zu bewegen. Er wollte durchaus noch bei Lebzeiten die Gewißheit haben, daß das Getriebe auch ohne ihn im richtigen Gleife blieb. Zu fehr hatte fich in ihm die Anficht befeftigt, durch ein Syftem von Regeln und Weifungen, befonders durch die Beftimmungen des Generalregulativs, den Gang der Dinge ohne fein per- fönliches Eingreifen leiten zu können. Um fo mehr ging feinWunfch dahin, (ich der heften 255