Krupp 1812-1912

die Dispofitionsfähigkeit des Leiters, die von Gegend zu Gegend, von Tag zu Tag wechfelnden Marktpreife mußten ebenfo beobachtet werden, wie die VeiTchiebung der möglichen Einfuhr- und Durchgangswege. Aber gerade in diefen Gefchäften ent- wickelte Friedrich Krupp trois feiner Jugend eine gewifTe Großzügigkeit und eine Lebhaftigkeit, die unter jenen VerhältnifTen wohl am Pla^e war. Nach dem Tode der hochbejahrten Großmutter im Mai 1810 wurde auch ihr Gefchäft, welches nach wie vor im wefentlichen dem Kleinhandel diente, von ihm übernommen und unter der Firma Fried. Krupp mit feinem eigenen Unternehmen verfchmolzen. Das Importgefchäft hatte anfangs gute Erfolge; aber bald wurde die politifche Lage wieder ungünftiger. Die Verfchärfung der Grenzfperre, die harten Maßnahmen gegen alle aufgefpürten Einfuhr- waren wurden unerträglich, große Verlufte traten ein und drängten fchließlich zur Auf- gabe diefes Berufs, dem fich Friedrich Krupp ohnehin weniger aus Neigung, ah unter dem Druck des Herkommens und des großmütterlichen EinflufTes gewidmet hatte. Im Jahre 1812 ftand fein Entfchluß, den Kolonialhandel ganz fallen zu lafTen, feft. Aber fchon vorher hatte er mit einem rafchen Schritt das neue Unternehmen begonnen, das ihn mehr als alle bisherigen ausfüllen und fortan zum Inhalt feines Lebens werden Tollte, die Gründung der Gußftahlfabrik. Das Haus 11. Weberftraße Nr. 17 16