Krupp 1812-1912

Die Fabrikanlage auf der Walkmühle Die ÀNFÀNGe DGR GUSSSTÄHLFABRIK Der Gedanke, fich an den damals fo häufigen Verfuchen der Gußftahl- | Bereitung zu beteiligen, lag bei der Natur und den Lebensumftänden 'Friedrich Krupps nicht allzufern. Legende ift allerdings die Überlieferung, daß er fich Ichon auf der Gutehoffnungshütte gemeinrchaftlich mit Jacobi, dem Leiter der Hütte Neu-Effen, damit befchäftigt habe. Zweifellos befaß Jacobi, der Sohn des Erbauers der Sayner Hütte, für feine Zeit bedeutende Kenntnifle, aber es liegen keinerlei glaubwürdige Nachrichten über feine Befchäftigung mit dem Gußftahl- problem vor. Wohl aber hatte fich Krupp aus jener Zeit Verftändnis und InterefTe für die nietallurgilche und hüttenmännifche Tätigkeit bewahrt. Der Eifer, mildem er fich fofort nach dem Beginn der Gußftahlverfuche der Herftellung feuerfefter Tiegel zuwandte, und das Gefchick, mit dem er diefem Ichwierigen Betriebszweige gerecht wurde, zeigen, daß er fich fchon damals der Wichtigkeit diefes Hilfsmittels für die Gußftahlfabrikation bewußt war und feiner Aufgabe fofort das richtige Verftändnis entgegenbrachte. Die ganze Frage lag damals, wie fchon angedeutet wurde, gewifTermaßen in der Luft. Die Walder Verfuche wurden zweifellos viel belprochen, die winenfchaftlichen Journale berichteten über Rezepte zur Gußftahlbereitung, und Krupp, der ein ftarkes Interefle für Erfindungen befaß und kein unbelefener Mann war, dürfte auch auf diefem Wege Anregungen empfangen haben. Er felbft fchrieb fpäter einmal in dem als Beilage zum «Rheinifch-Weftfälifchen Anzeiger» in Hamm erfcheinenden «Wiflenrchaftsblatt», er gehöre zu jenen Entrepreneurs, welche nach dem, was über die Bereitung öffentlich gePchrieben worden fei, verfahren hätten, durch die Verfuche im kleinen aber nicht 17