Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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fleißigem Billardfpiel froheStunden verlebt wurden. JedemTeilnehmer an diefen gefälligen
Abenden blieb die gemütvolle Freundlichkeit und Heiterkeit des Kruppfchen Ehepaars
unvergefTen. Aber die Verhältnifle zwangen Krupp, trots feines einfachen Sinnes, den er
(ich zeit feines Lebens erhielt, auch über den Rahmen diefer erweiterten Häuslichkeit ralch
wieder hinaus zu gehen. Das ftarke Anwach len der Fabrik in den 60er Jahren beengte
den Raum und beeinträchtigte dieWohnlichkeit des Gartenhaufes, fo daß Krupp 1864 am
nördlichen Abhang des fchönen Ruhrtals, eine Stunde füdlich von Effen, ein ausge-
dehntes Befi^tum mit fchönemWaldbeftand und einem einfachen Landhaufe erwarb,
wo er nun regelmäßig einen Teil der fchönen Jahreszeit mit feiner Familie zubrachte.
Auch feine Gefundheit, die durch die vieljährige Überanftrengung ernftlich wankend
geworden war, nötigte ihn fortan zu größerer Rückfichtnahme auf (ich felbft. Einige
Jahre lebte er in ungewohnter Zurückgezogenheit von feinem Werke, zum Teil fern
von Effen im Süden oder in dem milden Klima der englifchen Küfte. Nach der Rückkehr
wurde das Gartenhaus nicht wieder bezogen; gefundheitliche Bedenken, befonders
die Rückficht auf die von Natur zarte Gefundheit feines Sohnes und Nachfolgers, ver-
boten das andauernde Wohnen in der Fabrik. Auch andere Erwägungen traten hinzu.
Die Zahl der Befucher aus hohen und höchften Kreifen, die der Ruf der Gußftahl-
fabrik und befonders der wachfende Umfang derGefchü^fabrikation nach Effen führte,
machte eine Repräfentation im großen Stile zur Notwendigkeit So entftand feit 1870 der
Cchöne, von fanfter Anhöhe weithin das Ruhrtal beherrfchende Bau «auf dem Hügel»,
welcher der Familie heute noch zumWohnfitj dient. Auch in diefer Anlage tritt die groß-
zügige Art zutage, mit welcher Alfred Krupp alle feine Unternehmungen betrieb; denn
das Hauptgebäude genügt in der Größe und Art, wie es damals erbaut wurde, heute
noch den repräfentativen BedürfnifTen der Fabrik. Hier hat Alfred Krupp, foweit ihn
nicht feine Gefundheit zu längerer Abwefenheit nötigte, den Abend feines Lebens zu-
gebracht, von hoher Warte aus fein Werk leitend und die Pflicht der Gaftfreundrchaft
gegen feine Beamten, die Gefchaftsfreunde und die zahlreichen Befucher, welche ihn
und fein Werk zu ehren herbeikamen, in würdigfter Weife ausübend. Er tat dies ohne
übertriebenen Aufwand, wie es feinem an fich einfachen Wefen entfprach, und nur,
wo es not tat, entfaltete er Prunk und Glanz. Erft mit dem Hügel und dem glänzenden
Kreis feiner Gälte trat der wunderbare Erfolg, den die Lebensarbeit eines einzelnen
fchließlich errungen, auch äußerlich weithin (ichtbar zutage, und unzweifelhaft wurde
dadurch das Urteil pernftehender über den «Kanonenkönig» beeinflußt. Aber wer ihn
näher kannte, fchä^te ihn nicht nach dem Erfolg, fondern nach feinem ernften, lauteren,
immer fich felbft getreuenWefen, das fich auch im Umgang mit den Höchftftehenden
in feiner fachlich freimütigen, dabei frets ruhigen und vornehmen Art widerfpiegelte.
Das hatte ihm fchon von jeher das Vertrauen feiner Arbeiter und Gefchäftsfreunde
erworben, und das blieb auch je^t unter Glanz und Pracht der bleibende Eindruck,
den die Befucher Krupps mit fortnahmen. Diefes Wefen voll Ernft, Güte und Treue hatte
ihm auch die Zuneigung feines Königs und Kaifers gewonnen, der ihm bei Befuchen
und häufig gewährten Audienzen ein an preundfchaft grenzendes Vertrauen bewies und
daran auch unter Gegenftrömungen unbeirrt fefthielt. Mehr als einmal wurde Krupp,
felbft aus dem Auslande, zum Kaifer befohlen, um ihm Aufklärung und Rat in Tchwebenden