ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 456 Forrige Næste
Fragen zu geben. Von einflußreichen Seiten wurde zuweilen gegen ihn gearbeitet, aber in der Stimmung des Kaifers fpiegelte fich niemals das leifefte Merkmal davon wider. Als ihm Alfred Krupp in einer folchen Lage einft in langer Audienz fein Herz ausgefchüttet hatte und zum Schluß fragte: «Aber haben Ew. Majeftät nun auch keine Zweifel mehr?», gab ihm der Kaiferdie Tchlichte Antwort: «Ich habe überhaupt nie an Ihnen gezweifelt.» Auch der Kronprinz Friedrich Wilhelm, der den König fchon 1861 nach Effen begleitete, bewahrte der Fabrik und der Kruppfchen Familie fein dauerndes Wohlwollen. Er wieder- holte feine Befuche und vermittelte 1873 die Befichtigung der Gußftahlfabrik durch den Schah von Perfien. Viele andere Prinzen des königlichen Hanfes, zahlreiche deutfche Bundesfürften, der König von Rumänien, der Kaifer von Brafilien, der feit 1871 mehrfach als Gatt des Kruppfchen Kaufes wiederkehrte, die Prinzen von Schweden, Spanien und viele andere gehörten zu den Befuchern der Fabrik und des gaftlichen Kaufes auf dem Hügel. — Zu den einflußreichen Männern am preußiCchen Hofe, die Krupps Bedeutung und die Wichtigkeit feiner Ziele früh erkannten und ihm in fchwierigen Lagen ihren Bei- ftand liehen, zählte in den 50er Jahren der alte Alexander von Humboldt, fpäter der Minifterpräfident Carl Anton von Hohenzollern. In artilleriftifchen prägen waren die Ge- nerale Stofch und Voigts-Rhetj oft feine Fürfprecher. Voigts-Rhe^, nach Krupps Aus- druck «für Männer ein Vorbild an Rechtlichkeit, Intelligenz und Güte», ftand mit ihm vom Jahre 1860 bis zu feinemTode in lebhaftem Briefwechfel; er gehörte zu den Wenigen, die fich trots ftarker Inanfpruchnahme in einer fremden Sphäre doch Intereffe und Muße erhielten, um den Plänen und Fortrehritten Krupps auch in ihren Einzelheiten mit be- wundemderTeilnahme zu folgen. Ebenfo klar hatte der General und Chef der Admira- lität von Stofch die Genialität und die menfchliche Größe Krupps erkannt; auch er blieb ihm dauernd in Freundfchaft zugetan, die zwar fcharfe fachliche MeinungsverCchieden- heiten nicht hinderte, aber auch nie durch folche beirrt wurde. In wirtfchaftlichen Fragen fand Krupp feit den 60er Jahren eine wichtige Stütze an Bismarck, der der Gußftahlfabrik im Oktober 1864 bei der Rückkehr aus Biarritz und Paris feinen erften Befuch machte und damals ein fo ftarkes Intereffe für ihren Schöpfer faßte, daß er Krupp bei de(Ten nächfter Anwefenheit in Berlin perfönlich auffuchte. Obwohl ohneVerftändnis für die technilchen Fragen der Fabrik, und ohne Krupp perfönlich näher zu treten, erkannte Bismarck doch die Bedeutung der Gußftahlfabrik und ihres Leiters und benu^te fortan jede Gelegenheit, um ein fo hervorragendes Unternehmen zum Nutzen des Landes zu fördern. Mit feinem ftaatsmânnifchen Blick hatte er als einer der erften die Führerrolle eines induftriellen Geiftes, wie Alfred Krupp, in der deutrchenVolkswirtfchaft erfaßt, und fowohl in Fragen derGefchü^lieferung als des Exports von Gußftahlerzeugniflen fand Krupp den Minifter- präfidenten und fpäteren Reichskanzler faft immer auf feiner Seite. Offenbar fah diefer in Alfred Krupp auch den kongenialen rchöpferilchen Geift, deffen weitblickende, über das gewohnte Maß hinausgehende Unternehmungen felbft Männern wie Roon und Moltke zuweilen als Verwegenheit erfchienen. Ein Ausfpruch, den Bismarck bei feinem erften Befuch der Fabrik in engerem Kreife tat: «Wenn ich etwas für richtig und zu erreichen für möglich halte, werde ich es durchzuführen fuchen, wenn auch die gewieg- teften und gefcheiteften Leute es für unmöglich halten», könnte auch aus Krupps Munde Rammen, fo Fehr entfprach er feinen Grundlagen und feinerWillensftärke. 273