Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Bilder, Tapeten, Fuß-und Stuhlleiften, alles foll genau fo werden, wie es gewefen ift. Das
Zimmer A bekommt nur ein Fenfter wie früher und alle Fenfterläden mit einem folchen
Ç2 Luftloch darin. Das kleine Haus foll gar keine gefchaftliche Beftimmung haben. Ich
wünfche, daß dasfelbe fo lange erhalten bleibe, als die Fabrik beftehen wird, und daß
meine Nachfolger fo wie ich mit Dank und Freude hinblicken werden auf diefes Denk-
mal, diefen Llrfprung des großen Werkes. Das Haus und feine Gefchichte mag dem Zag-
haften Mut geben und ihm Beharrlichkeit einflößen, es möge warnen, dasGeringfte zu
verachten, und vor Hochmut bewahren. Ich wünlche auf der Fabrik vorzugsweife dort
abzufteigen und zu verweilen und aus demtelben Haufe dereinft beftattet zu werden.»
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Alfred Krupp ift ein überzeugendes Beifpiel davon, daß auch das Genie nur durch
Fleiß und Ausdauer (ich durchzufetjen vermag, daß ihm bleibender Erfolg nur auf dem
rauhen Pfade raftlofer Arbeit befchieden ift. Den Fleiß bezeichnete er felbft als dieWurzel
feiner Erfolge : «Ich habe den Fleiß der Mutter geerbt, mit dem fie das Haus wefen rettete.»
Mit unermüdlichem Eifer ging er ans Werk, und keine Arbeit war ihm zu gering. In der
kleinen Fabrik griff er überall zu, wo es not tat; er war«Prokurift, Korrefpondent, Kaiïïerer,
Schmied, Schmelzer, Koksklopfer, Nachtwächter beim Zementofen und fonft noch viel
dergl. mehr». Er geizte mit derZeit. Wenn desTages Arbeit zu Ende war, faß er nachts in der
Dachftube über feinen Plänen. Ebenfo unermüdlich war er als Jüngling auf feinen Reifen :
während er tagsüber die Kundfchaft beluchte, erledigte er des Morgens und des Abends
die Schreibarbeit, und das «Nachtquartier wurde gewöhnlich im Wagen dufgefchlagen».
Er war von der größten Lernbegier, und namentlich in der erften Zeit, als er faß ohneVor-
bildung an feine Aufgabe herantrat, war er eifrig bemüht, feine KenntnifTe zu erweitern.
«Man muß (ich nicht fchämen, das WifTen des dümmften Jungen fich zunutje zu machen,
der den Blafebalg tritt.» Er lebte nur in der Arbeit, und oft, wenn er untätig fchien, ar-
beitete fein Geift am intenfivften. Das wußten felbft die Arbeiter. «Wenn Herr Krupp
allein faß, grübelte er immer über etwas nach.» Er felbft fchreibt einmal: «Oft vergehen
ganzeTage, wo man fimuliert, um irgend etwas heraus zu tifteln, da hat man das Anfehen
nichts zu tun, wenn auch beim Tee und auf dem Spazierritt man nur mit feinem Objekt
befchäftigt ift.» Stets war er bei feinem Werke, und auch als er die Leitung andern über-
laflen mußte, trieb es ihn zu unablaiïigem Sinnen über die Intereffen der Fabrik.
Der Fleiß, den Alfred Krupp betätigte und fchä^te, war weit entfernt von planlofer
Vielgefchäftigkeit. Ein angeborener Ordnungsfinn gab feiner Arbeit die geregelte Bahn
und lehrte ihn ein planmäßiges Weiterftreben auf das vorgefteckte Ziel hin. Er lehrte ihn
auch die Bedeutung des kleinften Forttchritts erkennen und wies ihn darauf hin, nie über
den ferneren Zielen die nächftliegende Arbeit außer acht zu laflen. So erledigte er eines
um das andere, ficherte dadurch die Zukunft und kam zum Ziele. Jede Willkür, jedes Ab-
xveichen von der Regel war ihm verhaßt, und wenn er in diefer Hinficht manchmal pe-
dantifch fein konnte, fo kam ihm doch diefer Zug feines Wefens bei feiner Lebensarbeit
außerordentlich zuftatten. Schon in der Jugend befähigte er ihn, die Arbeit für (ich und
andere fo einzuteilen, daß die Zeit am heften ausgenu^t würde. Auch (pater gehörten
der geregelte Gang in Verwaltung und Betrieb und eine alles umfafTende Kontrolle zu
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