ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 456 Forrige Næste
Gefchäfte, auch die nicht eiligen, fofort erledigt werden.» Schon in den 30er Jahren finden (ich Anxveifungen von feiner Hand über die zweckmäßigfte Herftellung der Gerberxverk- zeuge und der Gußftahlxvalzen. Später (teilte er auch für andere Zweige des Gefchäfts ähnliche Vorfchriften auf, um die Vereinfachung der Arbeit, die beiïere Ordnung und Kontrolle o;der fonft einen Fortfchritt zu erzielen. Bei dieferTätigkeit kam es ihm zuftatten, daß er, von Kind auf mit den Gelchäften verwachfen, eine genaue Kenntnis aller Ein- zelheiten hatte und aus eigener Erfahrung alle Fehler kannte, die im Betriebe vorkommen konnten. Bei alledem hatte er fpäter auch den Zweck im Auge, die unteren Inftanzen zu felbftändiger Erledigung der Gefchäfte anzuleiten, die oberen Inftanzen aberzu entladen, denen jetjt nur noch die Kontrolle, nicht mehr die Einzelanweiliing obliegen follte. Lange Jahre war Alfred Krupp der einzigeVorgefetjte auf der Fabrik, der die Arbeiter anwies und beauffichtigte. Als fpäter die Anftellung von Meiftern und Betriebsleitern nötig wurde, da war die Auswahl der richtigen Männer, die er (ich lange Gelb ft vorbehielt, feine befondere Sorge. Diefe Leute follten «nicht aus Wohlleben, Schlafrock und Pan- toffeln hervorgehen». Von den Meiftern verlangte er, daß fie «mit dem Geift, mit ihren ganzen Gedanken bei der Arbeit aller und beim Gelingen» fein follten. Das waren Eigen- (chaften, die der tüchtigfte Arbeiter oft nicht befaß, und wenn ein folcher zumWerkführer vorgefchlagen wurde, fo verfagte Alfred Krupp, der feine Leute genau kannte, feine Zu- ftimmung. «Das Schreibwerk, den Fleiß der Hände» fchä^te Krupp in leitenden Stellungen gering. «Weniger arbeiten, mehr leiten», oder «die Augen und die Beine hat man nötig, die Betriebsleiter müiïen kaum in ihren Büros angetroffen werden». Er [teilte folgenden Spiegel für Betriebsbeamte und Meifter auf: «DieTechniker und Meifter müden durch- aus mit den Arbeitern anfangen und aufhören, fonft wird niemals Ordnung und Ge- winenhaftigkeit eintreten. Die Fabrik ift nur zur Kraft gelangt durch Beherzigung folcher InterefTen, durch größte Tätigkeit und ftete Überwachung. Damals war jeder Einzelne frets angelpannt, da gab es keinen Erfatj. Jeljt können wir demjenigen, der fchon längere Zeit gewirkt und auf Rückficht und Ruhe Anfpruch hat, Unterftü^ung bieten durch frifche Kräfte. Der Zweck kann alfo erreicht werden.» Die Meifter und Betriebsführer mußten die Arbeit kennen und (ich mit den Arbeitern verftehen; fie follten aus der Arbeit felbft hervorgegangen fein. «Wer mit fchwerer Arbeit um fein Brot gekämpft hat, hat (ich bewährt zur Meifterfchaft.» Darin fah er eineVorbedingung fürdasVerftändnis zwilchen Arbeiter und Meifter. Bei der Auswahl der Beamten war ihm nur das Verdienft und die Brauchbarkeit für den betreffenden Poften maßgebend. Er war ein abgefagter Feind jeder Günftlingswirtrchaft und gewahrte keiner Empfehlung einen Einfluß auf feine Ent- rcheidung. «Alles muß (ich der vorgerchriebenen Ordnung fügen. Freunde und Ver- wandte Rehen der Firma gegenüber ganz gleich mit jedem Nichtverwandten. DerWert der Leiftung allein gibt dort den Rang. Wer möchte auf einemWerke eine Stellung ein- nehmen, wo irgend jemand ein Vorrecht behauptet? Da würde die vermeintliche Stütze die VeranlafTung zum Zerfall fein.» Als die Prokura — das heutige Direktorium — ein- gerichtet wurde, war er forgfältig darauf bedacht, ihr die richtige Stellung anzuxveifen, fie mit der nötigen Autorität auszuftatten und ihre Betätigung auf den rechtenWeg zu leiten. Bei der Auswahl feiner Direktoren fah er vor allem auf Weitblick, Energie und Organifationstalent. Mit «Details» follte (ich die Prokura nicht belaßen, damit lie für die