ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Zufammengehen und der Betrieb von einem Menfchenleben ab, fo ift flets das Ganze in Gefahr.» Und ebenfo, wie er felbft bemüht war, bewährte Kräfte an fich zu ziehen, fo ver- langte er auch, daß jeder leitende Beamte für einen befähigten Stellvertreter forgen müde, damit «kein Fall von Erkrankung, Erholungsreife oder die Reife ins Jenfeits dasTriebwerk der Fabrik ftöre». Ihn felbft aber zwang fein Temperament und feine unermüdliche Ar- beitskraft immer wieder aufs neue, mitzutun und in die Einzelheiten einzugreifen. Alfred Krupps organiïatorirche Arbeit wurde unterftü^t durch feine Gewohnheit, das menfchliche Tun nach feften Grundfätjen zu regeln. Sein ordnender, jede Willkür ablehnender Gei ft baute fich fchon früh ein Syftem auf, das ihm zur Richtfchnur für fein Handeln wurde, und bald übertrug (ich diefe methodifche Art auch auf fein Wirken für die Fabrik. Schon von Natur befaß er eine Neigung zu verallgemeinern, aus der Fülle der einzelnen Erfahrungen und VorkommniHe das Entfcheidende und Bleibende zu beftimmen. Die gedeihliche Leitung eines großen Werkes hielt er vollends nur dann für möglich, wenn das einzelne auf große Gefichtspunkte zurückgeführt und im Zufammen- hang, in feiner Wirkung auf das Ganze erkannt würde. «Nicht auf dem laufenden Ge- fchäft, Condern auf dem Gedeihen des Ganzen beruht die Zukunft des EtablifTements.» So galt ihm nichts als Einzelfall, fondera alles als fymptomatirch und beftimmend für die Beurteilung der Dinge und nicht minder auch der PeiTonen. Er übertrieb leicht, im Guten und im Böfen, und war fich deflen bewußt, aber er hielt das zur Erfüllung feiner Aufgaben für notwendig: «Man betrachte das Gute wie das Böfe durch ein Vergröße- rungsglas, es liegt darin die Wahrheit; denn wie aus dem Samen die Frucht hervorgeht, und je nach feiner Art Nahrung und Gift, fo entfpricht dem Geifte die Tat.» So fchuf fich Alfred Krupp eine Reihe von gefchäftlichen Grundlagen, die er gleichfam als Regeln des Erfolges ausbildete und auf der Fabrik mit der ihm eigenen Zähigkeit durchfegte. «Als oberfter Grundfag ift das Ziel im Auge zu behalten, daß die Firma in der Fabri- kation ftets das Ausgezeichnetfte und möglichft Vollkommene zu leiften habe», fo lautet die erfte Beftimmung des Generalregulativs. Krupp hatte früh erfahren, welcher Schaden an Geld und Ruf der Fabrik durch minderwertige Lieferungen erwachfen war. Seither ftand es bei ihm feft, daß jener Grundfag oberftes Gefe^ fein müffe. Er hafchte nicht nach dem Augenblickserfolg und möglichft hohem Gewinn, er arbeitete «für die Zu- kunft, nicht für die Gegenwart». «Ordinär arbeiten ift gegen meine Neigung», fagte er fchon als Jüngling. Auf diefem Gebiete machte er keine Konzeflionen, und wenn ihm die billigere Konkurrenz zeitweilig ftarken Abbruch tat, fo verlor er nicht die Geduld, Condern vertraute auf den fchließlichen Sieg der Qualität Von den Hilfsmitteln der Über- redung und Propaganda hielt er nicht viel. Er wollte, daß die Kunden aus der eigenen Überzeugung ihres Vorteils heraus beftellten. «Der Wert der Arbeit, unparteiiCch er- wogen, muß uns die Arbeit bringen» und: «Die größten Gefchäfte machen (ich immer mit den wenigftenWorten». Um fo höher ftand ihm das Qualitätsprinzip, und um diefes Ziel zu erreichen, durfte an der Güte der Rohftoffe nicht gefpart werden. Aus Geld- mangel war in der erften Zeit dagegen verftoßen worden, zum Schaden des Werkes, deshalb hielt Krupp fpäter an diefem Grundfag eifern fett. Auch fonft war er beftrebt, die Fabrikation möglichft vollkommen zu geftalten. «Es ift frets darauf forgfältig Bedacht zu nehmen, daß die zweckmäßigften MaCchinen hergeftellt, die möglichft vollkommene