ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Fabrikationsmethode angewandt werde.» Mit Strenge wachte er über die Durchführung diefer Grundfätje auf der Fabrik. Vorgekommene Fehler gaben ihm Anlaß, nach den Urfachen zu forlchen und Mittel zu fuchen, wie die Sache künftig befrer gemacht werden könne. Vor allem hielt er auf genaue Kontrolle. Auch die größte Gerchicklichkeit der Arbeiter konnte ihm nicht genügen. Hier duldete er kein Vertrauen: das dünkte ihm Nachläfligkeit. «Alles Unglück ift eine Folge von Mangel an Vorficht und von Gleich- gültigkeit, fogenanntes Vertrauen, im Grunde aber Bequemlichkeit.» Nicht nur die Ar- beit, auch die ErzeugnifTe mußten genau kontrolliert werden, und zwar nicht bloß nach der Fertigftellung, fondern auch in den einzelnen Stadien der Fabrikation. Jede Werk- ftatt, welche von einer andern Materialien oder Halbfabrikate übernahm, mußte diefe forgfältig prüfen, ehe fie die Lieferung anerkannte, und Fehler fofort zur Anzeige bringen. Nach außen fuchte er den Ruf feiner Erzeugniffe durch Übernahme der vollen Garantie für fertigeWare zu ftärken. Die erften Maßnahmen diefer Art, fchon Ende der 20er Jahre, betrafen die Gerberwerkzeuge, und mit der Zeit wurde die Garantieübernahme zu einem Grundpfeiler des ganzen GePchäfts. Aber das Gute, was er lieferte, wollte er auch anerkannt fehen. Berechtigten Reklamationen verfchloß er (ich nie, aber Kunden, welche wiederholt unbegründete Klagen vorbrachten, wurden auf die fchwarze Lifte gefegt und bekamen unter Umftänden überhaupt nichts mehr geliefert. «Schikaneure verderben das Gefchäft», Tagte er. In folchen Fällen forderte er genauefte Llnterfuchung, holte Gutachten von hervorragenden Sachverftändigen ein, oder verlangte förmliche Ehrenerklärungen, die er mit allen Mitteln durchzufe^en fuchte, um gegen Anfchul- digungen vor der Öffentlichkeit gefchü^t zu fein. Auch mit Preiskonzeffionen war Alfred Krupp feiten bei der Hand; er wollte nicht mit «Krämermitteln» arbeiten, er fürchtete mit Recht, daß auf die Dauer eine folche Gewohnheit zur VeiTchlechterung der Qualität führen müfle. Aus all diefen Anfchauungen ergab (ich natürlich oft ein [chroffer Stand- punkt, der den Verkehr mit der KundPchaft erfchwerte und leicht Gerchäfte vereitelte. Charakleiiftifch ift eine Äußerung des bekannten bayrifchen Induftriellen von Maffei, der den Kruppfchen Gußftahl durchaus hoch fcha^te, gegen einen Kruppfchen Vertreter aus dem Jahre 1858: «Ich habe Ihnen glücklicherweife nichts zu beftellen; wenn ich das Unglück habe. Ihnen etwas beftellen zu müflen, werde ich das fchon tun.» Auch die Einführung neuer ErzeugnifTe wurde auf diefe Weife oft eiTchwert und verlangfamt. Aber im ganzen hat die Hochhaltung diefer Grundfä^e doch den Ruf der Fabrik feft begründet und zu glänzenden Erfolgen geführt. In den wirtfchaftlichen Anrchauungen Alfred Krupps tritt fein haushälterifcher Sinn zutage, der auch das Kleinfte zu Rate hielt. Bei der Produktion war er ein Gegner jeder unnötigen Ausgabe, und je weniger an der Qualität derRohftoffe gefpart werden durfte, um fo ftrenger follte jedeVergeudung von Material vermieden werden. Auch die Abfälle mußten forgfältig gefammelt und möglichft günftig wieder verwertet werden. «Ich komme niemals zur Fabrik, daß ich nicht ein Stück Eifen, eine Schraube oder Mutter rette. Selbft den Nagel muß man mit gleicher Achtung behandeln.» «In Verwendung der Rohmateri- alien und Abfälle muß jedwedeVeiTchwendung vermieden werden. Keine MaCchine und keine Kraft darf jemals unbefchäftigt fein, und nach beiden Seiten hin muß erfinderifche Ökonomie zur Erfcheinung kommen.» — Ebenfo hielt er bei den Neuanlagen an dem 291