Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Grundfat} der Sparfamkeit fett, die Produktion Colite nicht durch unnötigen Aufwand
beim Bau der Werkftätten belaßet werden. Auch in diefen Dingen wollte er mit dem
geringften Koftenaufwand anfangen; und oblchon er von Anfang an die Erweiterung
auf das größte Maß im Auge behielt, fo wünfchte er doch nicht, daß man fich «auf diefe
Perfpektive gleich großartig» einrichtete. Die Werkftätten follten zunächft klein und
billig gebaut werden, «proviforiPch» follte die Erweiterung der Fabrik vor (ich gehen.
« Amerikanirch begonnen und erweitert», empfahl er und rügte es mit IcharfenWorten,
als in den 60er Jahren beim Bau neuer Werkftätten während feiner Abwefenheit zuviel
für die Àusftattung ausgegeben wurde. «Alle Mehrkoften für Anlagen, welche keinen
weiteren Zweck haben als Anfehen, Stil und Berückfichtigung von Schönheitsfinn,
müfTen für immer verpönt fein», beftimmte er im Jahre 1871. Ein andermal Tagte er,
anknüpfend an den eigenen befcheidenen Anfang: «Das größte Verdien ft für den Kon-
ftrukteur ift Einfachheit, Billigkeit mit Solidität verbunden. Werkftätten und Schuppen
luxuriös zu bauen, ift Großtuerei vor der Welt, die mit dem Herzblut des Geldbeutels
bezahlt wird und fo viele Anlagen (chon im Keime ruiniert hat.» Mit folchen Anfchau-
ungen war aber keine Befchränktheit verbunden. Wenn es notwendig eiTchien, kaufte
er die teuerften Werkzeugmardiinen. Er forgte nicht bloß für den Augenblicksbedarf,
fondem fcheute, wenn es die Sicherung der Zukunft erforderte, vor den koftlpieligften
Anlagen nicht zurück. Der Grundfag: «Anfängen im Kleinen, Streben zum Großen» be-
herrfchte überhaupt das gerchäftliche Gebahren Alfred Krupps. Hier zeigte (ich die ihm
eigentümliche Verbindung vonVorficht und haushalterifchem Sinn auf der einen,Wage~
mut und Weitblick auf der andern Seite im hellften Lichte. Befonders vorfichtig war
er bei technifchen Neuerungen, die erft durch Verfuche ergründet werden mußten.
Noch kurz vor feinem Tode hat er diefe AnPchauungen in einem fchönen Brief an die
Prokura niedergelegt: «Ich wollte nur für alle Zeiten empfehlen, bei Experimenten jede
Frage erft im Kleinen zu ftudieren, bevor man zur Ausführung im Großen (chreitet...
An denVerfuchen im Großen kann man fich ruinieren, ehe man die Aufgabe gelöft
hat; fängt man aber klein an, Co erkennt man, was fehlt und not tut, und geht erft
dann gradatim weiter, wenn man eine Zuverficht gewann betreffend Erfolg. Raftlofe
Tätigkeit ift bei dergleichen Aufgaben notwendig, befonders aber Vorficht und Über-
legen, mit Benutjung der Erfahrung Fiasco zu verhüten. Es wird dann auch Zeit ge-
wonnen, und man erfährt Ichon im Kleinen in kürzeßer Frift, was der richtige Weg ift,
bevor das Objekt im Großen vollendet ift. Solange man im Zweifel ift, muß man eine
Sache im Großen nicht ausführen, immer erft, wenn fie vom kleinen Maßftabe an
fteigend gelungen und verheißend ift. Ich möchte diefe Regel in goldener Schrift zur
Kenntnis Aller in jedem Bureau und Atelier aufgehängt wünCchen zur Beherzigung der
Konftrukteure und maßgebender Perfönlichkeiten. Mit diefer Regel allein bin ich von
klein auf durchgekommen, habe — ohne jegliche Mittel anfangend — die Verfuche für
die bedeutendften Objekte durchgeführt, während mir eine Menge von Exempeln aus
der Vergangenheit bekannt ift, wo die Unternehmerund Konftrukteure beim erftenVer-
fuch (gleich im Großen) fich ruinierten. — Ich kann nur wiederholen, daß ohne diefeVor-
ficht und äußerften Fleiß ich aus Armut und Elend mich nicht erhoben haben, fondern
vor 50 Jahren fchon und feitdem hunderte Male untergegangen fein würde. Bleibt das