Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Anordnungen zu treffen, daß die Konfervierung und VerbefTerung der Werke für weitere
Zeit möglichft gefiebert wird». Voll Zuverficht übergibt er die Fabrik feinem Sohne mit
den Worten: «Ich hege zu meinem Sohn und feinen Nachkommen das Vertrauen, daß
fie in dem Geifte, der mich befeelt hat, forthandeln und (ich werden angelegen fein
laffen, nicht nur meineWerke auf ihrem jetjt erreichten Höhepunkte zu erhalten, fondern
auch diefelben durch Verwendung eines möglichft erheblichen Teiles der ErträgnifTe
zu verbenern und, foxveit ein nachhaltiger Vorteil erwartet werden darf, zu erweitern.»
Der Ertrag der Fabrik fällt zur freien Verfügung an den jeweiligen Inhaber des Fidei-
kommifTes, und derErblafTer hat es verfchmäht, «eine bindende Verpflichtung zur Ver-
wendung eines beftimmten Teiles der jährlichen ErträgnifTe auf Meliorationen» feft-
zulegen. Zur Vermeidung fpäterer Streitigkeiten und Zweifel ift aber beftimmt, daß
«VerbefTerungen und Erweiterungen, welche ein Fabrikinhaber tatfächlich vorgenom-
men hat, ohne weiteres dem pabrikfideikommine zuwachfen». In diefer Weife hat Alfred
Krupp noch im lebten Atemzuge für die Fabrik geforgt. SeinTeftament ift gleichfam der
letzte Bauftein, den er feinem Werk einfügte, und zugleich ein würdiges und bleibendes
Denkmal, das er fich felbft mit diefem Akt der FüiTorge für die Zukunft der Fabrik ge-
PchafFen hat. Es zeigt noch einmal vor dem ErlöPchen in eigenartiger Weife das Wefen
diefes Mannes und fein Verhältnis zu feinem großen Werke.
Nach kurzer Krankheit, am 14. Juli 1887, Pchied Alfred Krupp im Alter von 75 Jahren
aus einem Leben, das in Mühe und Arbeit köftlich gewefen war. Wie er es beftimmt hatte,
wurde feine fterbliche Hülle am Abend vor der Bei fetjung vom Hügel in das kleine Stamm-
haus auf der Fabrik übergeführt, um hier, wo er mit der Arbeit feines Lebens begonnen, wo
er die Jugendzeit in Armut und Sorgen verlebt hatte, die letzte Nacht vor der Beftattung zu
verbringen. Am 18. Juli ruhte die Arbeit auf der Fabrik. Die dröhnenden Hämmer, die fau-
fenden Räder ftanden ftill.Es galt, dem toten Herrn und Meifterdie letzte Ehre zu erweifen.
Im Jahre 1892 haben die Werksangehörigen als Zeichen der Liebe und Verehrung
dem Heimgegangenen zu EHen am Eingänge der Gußftahlfabrik ein ehernes Denkmal
errichtet. Wie ein getreuer Eckart fteht die hohe fchlanke Geftalt des «alten Herrn» vor
den Toren feines Werkes. Sein Blick fchweift über die dröhnenden Werkftätten, die
dampfenden Schlote hin. Ihm zu Füßen (i^en zwei Geftalten; (ie ftellen die werktätige
und die fiirforgende Arbeit dar, welche fein Leben erfüllt haben. Täglich ziehenTaufende
an diefem ehernen Bilde vorüber zur Arbeitsftätte. Die Zahl derer, die auf der Guß-
ftahlfabrik lohnende Arbeit und dauernde Befchäftigung finden, ift von Jahr zu Jahr ge-
wachsen; die Hoffnung, die Alfred Krupp in feinem lebten Willen ausgefprochen, das
Vertrauen, mit dem er fein Werk in die Hand des Sohnes gelegt, find nicht getäufcht
worden. Möge fein Geift auch fernerhin fchü^end über dem Werke fchweben, damit
das TchöneWort, das er einft gefprochen, hier frets Wahrheit bleibe:
Der Zweck der Arbeit Coll das Gemeinwohl fein,
dann bringt Arbeit Segen, dann ift Arbeit Gebet?
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Die Arbeiter feiner Fabrik, die Mitbürger feiner Vaterftadt, die Männer der Technik
und Wiflenrchaft haben das Andenken Alfred Krupps durch Denkmäler geehrt, und vor
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