ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
viel zu verdanken. Der Mufikverein, das Theater, das ftädtilche Orchefter, der Saalbau, das Kunftmufeum hatten (ich feiner werktätigen Hilfe zu erfreuen. In diefem Wirken für feine Vaterftadt erblickte er zugleich eine Ergänzung der Wohlfahrtsbeftrebungen auf der Fabrik. Aber er befchränkte (ich nicht auf diefes engere Gebiet, fondern war auch im weiteren Kreife ftets geneigt, für folche Zwecke Opfer zu bringen. Er Tchä^te und förderte die Kunft auf allen Gebieten. Der Architektur und den bildenden Künften brachte er reges Interefle entgegen, befonders der Malerei ftand er mit feinemVerftänd- nis und durchaus felbftändigem Urteil gegenüber. Er kaufte viel, aber nicht auf den Namen des Künftlers hin, fondern in unbeeinflußter Wertung des Kunftwerks felbft. In der Gemäldefammlung auf dem Hügel finden (ich manche Erftlingswerke von Meiftern, deren fpäterer Ruf jenes frühe Urteil beftätigt hat. Ein Förderer der Kunft war er auch dadurch, daß er manchem jungenTalent die Mittel zu feiner Ausbildung gewährte, und er ließ fich darin nicht beirren, wenn er auch manchmal Ichlechte Erfahrungen machte. Wie fein Vater und Großvater baute er gern und war Architekt genug, um bei der Auf- ftellung der Entwürfe für neue Bauten feine Anfchauungen zur Geltung zu bringen. Wenn die neuen Kruppfchen Arbeiterkolonien, die während feiner Zeit entftanden, ein Fortfehritt nicht nur in Rückficht auf Zweckmäßigkeit, fondern vor allem auf Wohnlich- keit und Behaglichkeit waren und vorbildlich gewirkt haben, fo war das wefentlich ihm zu verdanken. Er hatte für den erzieherifchen und veredelnden Einfluß der häuslichen Umgebung auf Gemüt und frohen Sinn der Bevölkerung volles Verftändnis. Auch die innere Einrichtung des Arbeiterwohnhaufes zog er in den Kreis feiner fortrchrittlichen Beftrebungen. Als das erfte Kruppfche Logierhaus für unverheiratete Facharbeiter gebaut wurde, entwarf er mit eigener Hand einen Teil der Inneneinrichtung. Im Jahre 1901 regte er einen Wettbewerb an, um muftergültige Entwürfe von einfach-fchönen Einrichtungen für Arbeiterwohnungen zu erhalten. Der Gedanke wurde in Verbindung mit dem Rhei- nifchenVerein zur Förderung des Àrbeiterwohnungswefens verwirklicht; zwei der preis- gekrönten Entwürfe find fpäter ausgeführt und zur Ausftattung des Kruppfchen Arbeiter- wohnhaufes auf der Düneldorfer Ausftellung verwendet worden. Es ift fchon gefagt, daß die Bedeutung Friedrich Alfred Krupps für die Fabrik zu einem erheblichenTeil auf den rein menrchlichen Eigenrehaften feiner Perfönlichkeit be- ruhte. In der Art feines Auftretens und Wirkens war er fehr verfchieden von feinem Vater, dem er auch im Äußern nicht glich, aber viele Züge feines Charakters waren offenbar väterliches Erbteil. Von Gefinnung lauter und vornehm, war er in feinem Auftreten fchlicht und einfach. Bei allem ihn umgebenden Reichtum verfchmähte er äußeren Prunk für feine Perfon. Frei von Qberhebung, kannte er Stolz und Ehrgeiz nur, wenn es fich um das Gedeihen und die Leiftungen der Fabrik handelte. Im perfönlichen Verkehr war er von einer natürlichen Befcheidenheit, fchon von dem Kinde wird erzählt: «Er war von rührendfter Freundlichkeit und Dankbarkeit und erfreute feine Bekannten gern durch kleine Gefchenke. Er forderte nie etwas von der DieneiTchaft, fondern bat immer.» Das war mehr als der anmutige Zug eines gut gearteten Kindes, es entfprang der tiefen Herzensgüte, die der bleibende Grundzug feines Wefens war und ihm auch fpäter inVer- bindung mit der fchlichten, freundlichen Art feines Umgangs die Herzen Co leicht erfchloß. Sein ganzes Leben hindurch war er in Wort und Tat eine unendlich dankbare Natur. Für 321