Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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der die Erzeugung auch der größten Stahlgüfle in durchaus homogener, lunkerfreier
BerchafFenheit ermöglichte und damit der Firma Krupp einen wefentlichen Vorfprung
vor den übrigen Stahl erzeugenden Werken gab.
Der Kreis der wiflenrchaftlichen Intereflen E À. Krupps wurde durch diefe Arbeiten be-
deutend erweitert. Er weilte während des Winters 1881/82 zu Studienzwecken im Zu-
fammenhang mit feinen Verlachen über Kohlenfäure in Braunfchweig und wurde auch
für das folgende SommeiTemefter für den Befuch der Herzogl. Technifchen Hochfchule
dafelbft immatrikuliert. War auch der Befuch der Hochfchule von kurzer Dauer, fo
brachte Krupp doch von dort ein vertieftes InterefTe für die Anwendung exakterMethoden
auf der Gußftahlfabrik mit zurück. Die Einrichtung eines zweiten chemirchen Labora-
toriums für rein winenlchaftliche Forfchungen im Jahre 1883 erfolgte im wefentlichen auf
fein Betreiben. Er betonte als Zweck einer folchen Anftalt: «an der Vervollkommnung
der bekannten Stahlarten zu arbeiten, neue Stahle durch eingehende Unterfuchungen
in bezug auf ihre Nützlichkeit für die Kruppfchen Werke zu prüfen, umfaffende Studien
über Eigenlchaften und Natur des Stahles anzuftellen, überhaupt in freier felbfttätiger
Forfchung Fortfchritte auf dem Gebiete der Stahlerzeugung zu erftreben». F. A. Krupp
gewann auch feinen Vater für diefen Gedanken, der feine Zuftimmung mit dem Rat gab,
auch bei diefer Neuerung den alten Grundfatj nicht zu vergefTen, klein anzufangen und
allmählich zu größerem überzugehen. Der an das Stammhaus anftoßende ältefte Teil
der Fabrik wurde für das neue Laboratorium eingerichtet. Das Bedürfnis, außer den
chemifchen auch die phyfikalifchen Eigenrehaften des Stahles genauer zu unterfuchen,
gab bald VeranlafTung zur Erweiterung diefes Laboratoriums, und 1895 wurde es in neue,
größere Räume verlegt. Für die Weiterentwicklung der Stahlfabrikation, vor allem des
Nickelftahls und der modernen Spezialftähle, ift es, feit 1898 unter der Bezeichnung
«Chemifch-phyfikalirche VeiTuchsanftalt», ein wertvolles Hilfsmittel der Betriebe ge-
worden. Krupp bewahrte den Arbeiten derVerfuchsanftalt dauernd fein InterefTe und ließ
(ich über die Ergebnifle fo oft als möglich Bericht erftatten. Zu den laufenden Arbeiten
der Stahlunterfuchung auf Reinheit, Zu femmen fet^ung und Eigenlchaften kamen bald
Aufgaben befonderer Natur. Es wurden Unterfuchungen angeftellt über die MefTung
hoher Temperaturen in den Öfen und die Einführung praktifcher Hilfsmittel für diefen
Zweck, es wurden ferner für die Gefchü^fabrikation wichtige Arbeiten ausgeführt
über die Ausdehnungs-Koeffizienten der verfchiedenften Stahlarten bei der Erwär-
mung, es wurden die elektrirchen und magnetifchen Eigenfchaften der Stähle unter-
fucht, die für die Erzeugung des fog. Dynamo ftahk von Wichtigkeit find, und zahlreiche
andere Aufgaben winenfchaftlicher Natur in Angriff genommen. Schon 1883 wurde in
der Ver fuchs an ft alt die Methode der mikrofkopifchen Unterfuchung von Stahlfchliffen
angewandt. Bei der wachfenden Menge diefer Arbeiten wurden auch die in den 90er
Jahren erweiterten Räume der Chemirdi-phyfikalilchen Verfuchsanftalt endlich zu eng,
und im Jahre 1907 wurde mit der Errichtung des oben erwähnten Neubaues begonnen,
der 1909 bezogen wurde und je^t fowohl das Betriebslaboratorium als die Chemifch-
phyfikalirche Verfuchsanftalt enthält.
Unter den vielen Fortfchritten, die in diefer Zeit von den Schmelzbetrieben unter Mit-
arbeit der Laboratorien erreicht wurden, darf die VerbefTerung des Werkzeug ftahls nicht
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