Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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ein ftärk empfundener Übelftand machte (ich jetjt Tchon die zerftreute Lage und die zum
Teil recht bedeutende Entfernung folcherWerkftätten bemerkbar, die in ihrer Produktion
auf das ZuCamnienarbeiten angewiefen waren. Bei der allmählichen Entftehung und Er-
weiterung der Werke ftrebte man allerdings immer, foweit es die Notwendigkeit, fich auf
dem noch verfügbaren Raum einzurichten, zuließ, eine Konzentration der zufammen-
gehörigen Betriebe an und Geheute zu diefem Behufe auch vor beträchtlichen Umbauten
nicht zurück. So wurde im Jahre 1888 die Eifengießerei, die fich bis dahin im älteften Kern
der Fabrik neben der 1. MechanirdienWerkftatt befand, nach dem Südviertel in die Nähe
der 1880 erbauten Gefchoßgießerei verlegt, um für die Erweiterung der Kanonenwerk-
ftätten Plat, zu fchaffen. Die vereinigte Eifen- und Gefchoßgießerei bedeckt nunmehr an
ihrem neuen Platte, wo fie gleichzeitig in derNachbarfchaft der verfchiedenen Gefchoß-
drehereien liegt, einen Flächenraum von 5600 qm und befchäftigt im Durchlchnitt 500
Arbeiter. Aber in vielen Fällen war eine zerftreute Lage der neuen Werkftätten doch nicht
zu umgehen, und das hatte nicht nur eine empfindliche Erfchwerung der Aufficht und
zuweilen eine Behinderung der Arbeiten, fondern vor allem auch eine große Menge von
Hin- und Herbewegungen der Rohftoffe und Halbfabrikate im Gefolge, die bei der Fabri-
kation als zeitraubend und koftfpielig ins Gewicht fielen. Erft der Neuzeit blieb es Vor-
behalten, durch große Lim-und Neubauten, auf die an fpäterer Stelle zurückzukommen
ift, diefe Übelftände zu befeitigen und die Fabrikation in der Gußftahlfabrik auch hin-
fichtlich der Arbeitsökonomie auf eine moderne Grundlage zu ftellen.
Unter den Betrieben, deren Bedeutung fich in den 80er und 90er Jahren wefentlich
hob, dürfen das Blechwalzwerk und die Kenelfchmiede mit den dazugehörigenWerk-
ftätten nicht unerwähnt bleiben. Das Blechwalzwerk hatte fchon 1879 begonnen, auch
für die Marine KeHel- und Schiffsbleche zu liefern, und diefe Produktion fteigerte fich
rafch, fo daß bis in die Gegenwart mehr als 84000 t Schiffs- und Keffelbleche für die
Marine von Krupp gewalzt worden find. 1883 war mit zehn großen Kefleln für Rio de
Janeiro zum erften Mal eine bedeutende Lieferung in fertigen SchifFskefTeln zur Aus-
führung gekommen. Diefe Keffel mußten, da fie für den Bahntransport zu groß waren,
mit fuhrwerk nach Ruhrort und dort aufs Schiff gebracht werden. 1888 begann der Bau
der erften Keffel aus weichem Martin-plußeifen, lie waren für das KefTelhaus X der Guß-
ftahlfabrik beftimmt und leiteten einen neuen Abfchnitt in der KefTelfabrikation ein: 1891
wurde der 400., 1912 wird vorausfichtlich der 1000. Dampfkeiïel in der Keffeirchmiede
der Gußftahlfabrik fertiggeftellt. Im Jahre 1892 hörte die Verwendung [chweißeiferner
Bleche für den Keflelbau ganz auf, für den Schiffbau hatte das Schweißeifen fchon 1885
dem Flußeifen endgültig den Platj geräumt. Zu den bisherigen Aufgaben der Keffel-
fchmiede kamen allmählich Eifenkonftruktionen in (Zeigender Zahl und Größe hinzu,
befonders Iblche für die großen Neubauten der Gußftahlfabrik felbft. Die Vergrößerung
der Gasanftalt, der Bau und die mehrmaligen Erweiterungen des Panzerwalzwerks und
Preßbaues, die Eifenkonftruktionen der großen Martinwerke, der mechanifchen und
Kanonenwerkftätten, endlich die Bauten auf der Germaniawerft und dem Hütten-
werk. Rheinhaufen fowie auf den Kruppfchen Zechen, dellten diefem Betrieb andauernd
große Aufgaben. Durch entfprechende Erweiterungen und die Anwendung moderner
Einrichtungen für das Preßverfahren, die hydraulifche Nietung, fowie neuerdings des
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