Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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autogenen Schneid- und Schweißverfahrens und des Azetylen-Schweißverfahrens ift der
Betrieb immer in der Lage gewefen, diefen Anfprüchen nachzukommen. Im Jahre 1909
betrug der Umfang der Produktion der Keffelfchmiede rd. 16000 t, worunter 11000 t
Eifenkonftruktionen, KefTel- und fonftige Blecharbeiten waren.
Bedeutende portrchritte wurden in den 90er Jahren durch die gefteigerten Hilfsmittel
derTechnik herbeigeführt. Von den verbelTertenWerkzeugmafchinen war fchon oben die
Rede. Durch die Einführung der Schmiedeprenen für fchwerfte Arbeiten an Stelle des
Dampfhammers, durch die Anwendung elektrifcher Hebezeuge und Transportmittel in
den Werkftätten wurde ebenfalls viel für die Erleichterung und Befchleunigung der
Arbeiten erreicht. Die Anwendung derSchrniedepreflen begann Ende 1890 mit der Auf-
ftellung einer großen hydraulifchen PrefTe von 2000 t Arbeitsdruck, 1892 folgte eine
zweite PrefTe von 5000 t Arbeitsdruck. Damit nahm die allmähliche Verdrängung der
Cchweren Dampfhämmer durch die SchmiedeprefTe in der Gußftahlfabrik ihren Anfang.
Während die älteren PrefTen vorwiegend der Formgebung von Halb- und Fertigfabri-
katen, z. B. dem PrefTen von Lafettenteilen u. dgl., gedient hatten, wurden unter den neuen
großen SchmiedeprefTen die fchwerften Tiegel- und MartingüHe für große Gefchü^e,
Wellen und Kurbelachfen ausgefchmiedet, da (ich gezeigt hatte, daß für die durchdrin-
gende Bearbeitung Ich werer Maffen der langfame, tief wirkende Druck der PrefTen befler
als der des Dampfhammers geeignet ift. Die erften großen PrefTen arbeiteten nach dem
rein hydraulifchen Prinzip, während bei den neueren, feit 1905 aufgeftellten PrefTen ein
kombiniertes dampf-hydraulifches Syftem zur Anwendung kommt. Die erften Schmiede-
prenen, zu denen bald auch folche für das Biegen und Richten der Panzerplatten hinzu-
traten, fanden ihre Àufftellung in einem großen, mit dem Panzerwalzwerk verbundenen
Preßbau. Die Bewegung der fchweren Schmiedeftücke zu und unter den PrefTen wurde
durch drei Kräne von je 751 und einen folchen von 1501 Tragfähigkeit bewirkt. Die Auf-
gaben der Hebe-und Transportzeuge in der Gußftahlfabrik fteigerten fich überhaupt in
den 90er Jahren mit der zunehmenden Menge und Größe der verarbeiteten Güffe. Ihre
Beanlpruchung wuchs in dem Schmelzbau und den Schmieden, in denWalzwerken und
den Bearbeitungswerkftätten unaufhörlich, und es war ein glücklicher Umftand, daß
gerade in diefer Zeit durch die Einführung der elektrifch betriebenen Hebezeuge ein
welentlicher LlmPchwung und Fortfchritt des Transportwelens erfolgte. Der erfte elek-
trifche Kran der Gußftahlfabrik, mit einerTragfahigkeit von 751, wurde im Jahre 1893 in
den eigenen Werkftätten der Fabrik gebaut und erhielt feine elektrifche Einrichtung als
fog. Dreimotorkran von den Siemens-Werken. In den folgenden Jahren wurden die in
großer Zahl neu berchafften Hebezeuge als Einmotorkräne konftruiert, bis diefes Syftem
in neuerer Zeit wieder zugunften der Verwendung mehrerer Motoren verlaiïen ift. Nach
und nach wurden auch die älteren Kräne der Gußftahlfabrik in ihrer großen Mehrzahl
für den elektrifchen Betrieb umgebaut. Die Bedeutung diefer Neuerung für den Werk-
ftättenbetrieb geht am heften aus der Tatfache hervor, daß ein elektrifch betriebener Kran
in der Minute einen Weg von 150 bis 200 m zurücklegen kann, während die vorher be-
nu^tenTransmiflionskräne eine Gefchwindigkeit von 10 bis 15 m befaßen.
Mit diefer Entwicklung der Bearbeitungsmafchinen und desTransportwefens mußte
die Krafterzeugung und -Verteilung Schritt halten. Das gefchah nicht allein durch
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