Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Vermehrung und Vergrößerung der vorhandenen Dampfmarchinen, Condern auch durch
Anwendung aller inzwifchen gemachten technifchen Fortfchritte. Erwähnung verdient
hier die Anwendung der Kondenfation. Die erften Dampfmarchinen mit Einfpritj-Kon-
den Cation waren die im Jahre 1874 in Betrieb genommenen Balanciermarchinen in dem
WafTerwerk an der Ruhr, feit 1880 arbeitete im Bandagenwalzwerk eineZentral-Konden-
fationsanlage von bercheidenem Umfang, für welche zum Abkühlen des Einfpri^waHers
der benachbarte Sälzerteich benu^t wurde. In der Folge entftanden Zentral-Konden-
Cationsanlagen für eine Reihe von größeren, zufammengefaßtenMarchinengruppen, ein
Syftem, welches bei den neuen Dampfturbinenanlagen aus technifchen Gründen wieder
verlaHen worden ift. Die Rückkühlung desWaffers erfolgt nach modernem Prinzip in Kühl-
türmen. Eine weitere Erhöhung derWirtfchaftlichkeit der Dampfmarchinen wurde durch
die Steigerung des Dampfdruckes erreicht Da die meiften KefTelgruppen durch eine Ring-
leitung verbunden find, fo konnte der Dampfdruck nur langfam, nach Ausfchaltung der
jeweilig älteften Keflel, gefteigert werden. Erft im Jahre1902wurde er auf 6 Atm. gebracht,
und in kurzem wird man auf/’/aAtm. gehen können. Für einzelne neuere Dampfmafchinen-
gruppen mit befonderen Keffelanlagen ift natürlich fchon heute ein weit höherer Dampf-
druck im Gebrauch. So wurde 1901 eine Reihe von großen Doppelkeffeln für 12 Atm.
Überdruck und Dampfüberhi^ung in Verbindung mit einer Anzahl Dreifach-Expanfions-
mafchinen fiirlOOO bis1200 PS. in Betrieb genommen. Seit1905 gelangten Dampfturbinen
zur Anwendung, von denen gegenwärtig etwa zehn Stück mit einer Geramtleiftung von
rd. 14000 P.S., größtenteils in der Gußftahlfabrik gebaut, in Tätigkeit find. Die Zahl der
DampfkefTel, die im Jahre 1887 in 29 KefTelanlagen 230 Stück mit einer Heizfläche von
rd. 15000 qm betrug, (lieg bis 1911 in 28 KetTelanlagen auf 337 mit 35500 qm Heizfläche.
Die KefTelgruppen find an Leiftungsfähigkeit bedeutend gexvachfen, während ihre Zahl
in der Neuzeit logar gefunken ift. Das große Dampfrohrnetj der Gußftahlfabrik hat
gegenwärtig eine Länge von rd. 60 km. Die Zahl der Dampfmarchinen beträgt 540 mit
einer Normalleiftung von 71000 PS. Der Dampfverbrauch ift in der Neuzeit bei den
Dreifach-Expanfionsmafchinen und Dampfturbinen auf ungefähr ein Drittel des Ver-
brauchs der älteren Mafchinen mit Auspuff und Expanfionsfteuerung herunter gegangen.
Die Anwendung ftärkerer Marchineneinheiten wurde in der Neuzeit befonders durch
das rafche Ànxvachfen der Elektrizitätswerke begünftigt. Die Erzeugung und Verwen-
dung von Starkftrom begann in der Gußftahlfabrik faft gleichzeitig mit den bekannten
Erfindungen von Edifon, Siemens, Schuckert u.a., die in den 70er und 80er Jahren den
Grund für die moderne Entwicklung der elektrifchen Licht- und Kraftbetriebe legten.
In der l. Mech.Werkftatt und der KefTeirchmiede wurden TchonlS/ö die erften elektrifchen
Bogenlampen in Gebrauch genommen, und zwarzunächft in der damals üblichen Weife,
daß jede Lampe von einer befonderen Mafchine gefpeift wurde. Zu Beginn der 80er
Jahre wurden bei der Beleuchtung des Beflemerwerks die erften Mafchinen für mehrere
hintereinander gelchaltete Bogenlampen verwendet. 1882 wurden auch die erftenVer-
fuche mit elektrirchem Glühlicht gemacht, die fo günftig ausfielen, daß (chon im folgen-
den Jahre die Anwendung diefer Beleuchtungsart für die Empfangsräume auf dem Hügel
und im Jahre 1885 für das Verwaltungsgebäude der Gußftahlfabrik erfolgte. Nunmehr
gewann das elektrifche Licht auch für dieWerkftätten- und Pla^beleuchtung rafch Boden,