ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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und 1888 entftand im nördlichften Teil der Fabrik das erfte Elektrizitätswerk mit zwei lOOpferdigenZwillingsdampfrnarchinen, die aus der 1. Mech.Werkftatt hervorgegangen waren und mehrere Dynamomarchinen für Bogen- und Glühlichtbeleuchtung antrie- ben. InzwiTchen aber fand die Elektrizität etwa feit dem Jahrei890 eine weit umfafTendere Anwendung als früher, nämlich auf dem Felde der Kraftübertragung. Der Antrieb von Werkzeugmafchinen, Kränen ufw. durch elektrifche Motoren nahm bald einen großen Umfang an, und diefe Entwicklung führte redch zu bedeutenden Erweiterungen und zur Anwendung ftärkerer Malchineneinheiten im Elektrizitätswerk I, wo nach und nach fünf Mafchinenfä^e von je 500 P. S. inVerbundmafchinen für die Erzeugung von Gleichftrom zur Àufftellung kamen. Damit war diefesWerk etwa um das Jahr 1900 an der Grenze feiner Leiftungsfähigkeit angelangt, fo daß der Bau eines zweiten Elektrizitätswerks not- wendig wurde. Auch hier wurde anfänglich nur Gleichftrom erzeugt. Als im Jahre 1902 zuerft in der V1U. Mech.Werkftatt verfuchsweife der Marchinenantrieb durch Drehftrom eingeführt wurde, erfolgte die Erzeugung diefes Drehftroms zunächft durch eine Um- formeranlage in der Werkftatt felbft. Im Jahre 1905 wurde dann mit den erften Dampf- turbinen im Elektrizitätswerk II Drehftrom erzeugt, der bald auch in andern Betrieben, z.B.in derlX.Kanonenwerkftatt undfürdieWafTerhaltung der Zeche ver. Sälzer u.Neuack, Verwendung fand. Der Stromverbrauch ftieg damit derart, daß die Anlage nach und nach auf 5 Turbogeneratoren vergrößert wurde. Gleichzeitig konnte aber auch die Gleich- ftromanlage des Elektrizitätswerks II den Bedarf nicht mehr decken, fo daß auch fie durch Aufftellung von 5 Turbogeneratoren ergänzt werden mußte. Im Jahre 1907 wurde ein drittes Elektrizitätswerk erbaut, in dem Wechfelftrom von hoher Spannung für den Be- trieb einer Anlage für Elektroftahl erzeugt wird. Im Jahre 1910 waren in den Elektrizitäts- werken der Gußftahlfabrik 26 Kolbendampfmarchinen und 10 Dampfturbinen von zu- lammen 24000 P.S. inTätigkeit.- Es verfteht (ich,daß neben derStarkftromtechnik auch die verfchiedenenVerwendungsgebiete des Schwachftroms eine große Rolle fpielen. Als- bald nach der Einführung der elektriPchen Telegraphie wurde um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zwilchen der Wohnung Alfred Krupps und dem Kontor die erfte Anlage zur Nachrichtenvermittlung mit einfachen Zeigertelegraphen hergeftellt Dann erfolgte die telegraphilche Verbindung mit den Bahnhöfen der Köln-Mindener und der Bergifch- Markifchen Eifenbahn, und 1867 wurde eine Telegraphenanlage mit Zeigerapparaten zwifchen der Fabrik und dem Hügel hergeftellt. Im Jahre 1870 erfolgte der Erfets aller älteren Apparate durch den Morfe-Telegraphen. Die Einrichtung des Fernfprechdienftes auf der Gußftahlfabrik nahm 1881 mit einigen kleinen Leitungen ihren Anfang, und heute hat (ich auch diefer Zweig des Nachrichtendienftes zu einem ausgedehnten Ne^ mit mehr als 600 Änfchlünen für den inneren Dienft entwickelt. Außerdem find 126 Neben- ftellen für den Anfchluß an das Staatsfernfprechne^ vorhanden. Seit Ende 1911 erfolgt die Verbindung der Anrchlüffe im inneren Dienft durch ein automafirches Fernfprechamt. Es ift ein Bild glänzender und faft ununterbrochener Fortrehritte, welches die vorher- gehenden Mitteilungen für den Zeitabrchnitt von 1887 bis 1902 erkennen lafTen. Die fpäteren Kapitel werden zeigen, in welchem Umfange die Fortrehritte in der Technik des Kriegsmaterials und die Vergrößerung der Außenwerke an diefem gewaltigen Àufftieg der Gußftahlfabrik beteiligt waren, und in welchem Grade Pich die Entwicklung der 339