Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Werke auch in dem Ausbau ihrer Wohlfahrtseinrichtungen widerfpiegelt. Um diefen,
nach einer 15jährigen Periode einer verhältnismäßig langfamen Entwicklung doppelt
glänzenden Aufftieg zu verftehen, muß man (ich vor Augen halten, daß er in einen Zeit-
raum fiel, der für die gelamte deutfche Induftrie nach einer längeren Periode des Be-
harrens die Zeit ihres glänzendften, wenn auch durch kurze Rückschläge unterbrochenen
Äuffchwungs bedeutete. Gleich die erften Jahre nach der Gerchäftsübemahme durch
E A. Krupp wurden begünftigt durch eine welentliche Beflerung des induftriellen Marktes,
die (ich in der Eifeninduftrie nach einem mehrjährigen Tiefftande feit 188/ im Kohlen-
bergbau feit 1888 geltend machte. Es waren in erfter Linie die großen Beftellungen der deut-
fchen Staatsbahnen, die belebend auf den Eifenmarkt ein wirkten, während der Export, vor
allem infolge billigerer englischer Angebote, noch immer mit Schwierigkeiten zu kämpfen
hatte. Die Jahre 1892 bis 1894 brachten allerdings einen ftarken wirtrchaftlichen Rück-
(oblag, der befonders das Auslandsgefchäft lähmte und u. a. die Befchickung der 1893
ftattfindenden Weitaus Heilung in Chicago durch die deutfche Induftrie als ein gefchäftlich
ausfichtslofes Unternehmen erfcheinen ließ. Hier aber bewährte (ich F. A. Krupps Auf-
fafFung von den Pflichten feiner Stellung. In dem Namen Krupp fah er ein Programm,
das ohne weiteres auf die Teilnahme an einem wirtfchaftlichen Wettkampf von diefer
Bedeutung verpflichtete. Auf feinenWunfch fetjte die Firma alles daran, in Chicago die
deutfche Induftrie groß und würdig zu vertreten, und wenn das über Erwarten gelang,
fo durfte Krupp wohl für die dort gebrachten Opfer das Bewußtfein in Anfpruch nehmen,
zu diefem Erfolg mit an erfterStelle beigetragen zu haben. — Der wirtfchaftlicheTiefftand
diefer Jahre war übrigens von kürzerer Dauer als in früheren Fällen ; fchon 1895 traten
wieder befTere VerhältnifTe ein, die fich in den Jahren 1896 bis 1899 fogar fehr günftig
geftalteten. Die Gründung einer Reihe von Syndikaten, befonders des Kohlenfyndikats
im Jahre 1893, trug dazu bei, diefe BefTerung in maßvoller Weife auszunutjen und einer
Übergründung und Überproduktion vorzubeugen, deren verhängnisvolle Wirkung bei
nachfolgenden RückCchlagen die Vergangenheit fo oft gelehrt hatte. Seit 1900 ließ die
wirtfchaftliche Hochkonjunktur, die eine Anfpannung aller Kräfte erforderlich gemacht
hatte, in der Tat wieder nach und machte für 1901/02 einem ftarken Rückgang Platj. Aber
diefer Rückfchlag blieb gerade infolge der maßvollen Ausnutzung der vorhergegangenen
Hochkonjunktur ohne die verheerenden Folgen, die früher ähnliche EreignifTe begleitet
hatten, und wich fchnell einer entfchiedenen BefTerung. Eine ftarke Nachfrage von dem,
damals noch in höherem Grade als heute importierenden, amerikanifchen Markte half
die heimifche Krife [chnell überwinden, und die glänzende DüfTeldorfer Ausftellung im
Jahre 1902 bezeichnete für die deutfche Eifen- und Montaninduftrie fchon den Anfang
einer neuen, kraftvollen und ununterbrochen bis in die Gegenwart reichenden Auf-
wärtsbewegung nicht nur in der Heimat, fondern auch auf dem Weltmarkt.
Eine folche Entwicklung, die allen Tätigkeitsgebieten der Gußftahlfabrik einen un-
erwartet großen Zuwachs veiTchaffte, machte es naturgemäß doppelt zur Pflicht, auch
das Fundament des großen Unternehmens ficher zu beledigen und den wirtfchaftlichen
Grundlagen der Fabrik vermehrte Auf merk famkeit zu widmen. Bezüglich der Finanz-
wirtfchaft ift auf die Befolgung diefes Prinzips fchon in dem Lebensbilde E A. Krupps
hingewiefen worden. Aber auch die technifchen Grundlagen des Fabrikhaushalts, der