Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Bezug der Erze und Kohlen und die Roheifenerzeugung, mußten fich im Einklang mit
den wachfenden Aufgaben entwickeln. In der Erzgewinnung glaubte fchon Alfred Krupp
das Unternehmen auf lange Zeit hinaus fichergeftellt zu haben, aber damals konnte nie-
mand ahnen, welchen Umfang die Roheifen- und Stahlerzeugung in den nächften Jahr-
zehnten nach feinemTode annehmen würde. Die wichtigfte Grundlage der Erzver forgung
waren feit den 70er Jahren die Orconera-Gruben geworden, daneben wurden in klei-
neren Mengen Spate, Brauneifenftein und manganhaltige Erze aus dem Lahngebiet und
dem Siegerlande verhüttet. Aus diefen eigenen Bezugsquellen konnte der Bedarf felbft
in dem Zeitraum von 1870 bis 1880, in dem fich die Roheifenproduktion der Firma ver-
zehnfachte, ohne Schwierigkeiten gedeckt werden, und fie blieben auch bis zum Tode
Alfred Krupps ausreichend, da die erfte Hälfte der 80er Jahre nur eine fchwankende, im
ganzen unbedeutende Zunahme der Roheifenproduktion mit (ich brachte. Gegen Ende
der 80er Jahre aber, als ein erneutes ftarkes Ànwachlen des Eifenbedarfs eintrat, und
befonders in den 90er Jahren, als zu der bisherigen Erzeugung von manganreichem
Beiïemer-Roheifen, Hämatit, Stahl- und Spiegeleifen auch die Erblafung von mangan-
armem Hämatit aufgenommen wurde, da mußten wieder, wie vor dem Ankauf der Or-
conera-Minen, auslândifche Erze in größeren Mengen zugekauft werden. In erhöhtem
Maße wurde dies nach der Inbetriebnahme des Hüttenwerks Rheinhaufen im Jahre 1897
erforderlich, da für den Betrieb der dortigen Hochöfen die eigenen Erze weder an Menge
noch Belchaffenheit ausreichten. Es wurden zuerft aus Elba, dann aus Spanien und der
Türkei, aus Afrika und aus dem Kaukafus, ja aus Indien, Brafilien, Japan beträchtliche
Erzmengen bezogen. So bildeten die Erzlager der KruppPchen Hütten um diefe Zeit ein
Bild von feltener Reichhaltigkeit. Die Firma hatte allerdings fchon im Jahre 1889 die Erz-
felder «Langenberg» und «Luxemburger Grenze» im lothringifchen Minetterevier er-
worben, weil fchon damals mit der Möglichkeit einer baldigen Einführung desThomas-
prozeffes gerechnet wurde, und im Jahre 1894 wurde diefer durch den Ankauf der
Ida- und Amalienzeche bei Aumetj erweitert. Die Ausführung des geplanten großen
Thomashüttenwerks verzögerte fich jedoch um längere Zeit, und fo wurden auch die
lothringifchen Gruben nicht fogleich får die ErzverCorgung der Gußftahlfabrik in Betrieb
genommen. Erft feit 1900 erfolgte ihre Erfchließung durch umfangreiche Schachtanlagen,
und mit der Aufnahme desThomasprozefles in der erweiterten Friedrich-Alfred-Hütte
begann im Jahre 1905 eine neue Epoche für die Kruppfche Roheifenerzeugung.
Auch in bezug auf den Kohlenbedarf hatten die Zechenerwerbungen Alfred Krupps
das Werk auf einige Jahrzehnte hinaus fichergeftellt. Erft das rafche Ànwachfen der Roh-
eifenproduktion gegen Ende der 80er Jahre ließ den Kohlenverbrauch fo ftark an fch wellen,
daß er um 1890 nur noch zur Hälfte von den eigenen Zechen gedeckt werden konnte.
Die Erwerbung der Zeche ver. Sälzer u. Neuack, deren Kuxe 1889 zum größten Teil von
der Firma Krupp angekauft wurden, fchuf bis zu einem gewifTen Grade Abhilfe. Aber
die weitere Entwicklung des Unternehmens, die fich namentlich feit 1894 in ungeahnter
Weife fteigerte, und die Notwendigkeit, die bisherige Unabhängigkeit der Gußftahl-
fabrik auch dem1893 gegründeten Kohlenfyndikat gegenüber zu bewahren, machten bald
weitere Schritte für die felbftändige Kohlenverforgung erforderlich. In das Jahr 1899 fällt
die Erwerbung der Zeche Hannibal bei Bochum, die mit der Krupp fchen Zeche Hannover
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