Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Schon vorher war der Plan für die Ausführung in großen Zügen entworfen. Es Tollten
fünf Hochöfen größter Art, einThomas-Stahlwerk mit drei Konvertern und einWalzwerk
für Schienen, Schwellen und Knüppel zur Ausführung kommen. Am notwendigften war
die (chleunige Ausführung des Hochofenwerks, um die brennende Frage derVerforgung
der Gußftahlfabrik mit wohlfeilerem Roheifen zu löfen. Die Ausführung des neuen
Stahlwerks, für welches je^t nur noch derThomasprozeß in Frage kommen konnte, (land
in zweiter Linie. 1896 wurde mit dem Bau der Hochöfen begonnen, von denen die beiden
erften Ende 1897, der dritte 1898 in Betrieb kamen. Ihre Größe betrug 400 cbm, dieTages-
produktion 200 Tonnen in jedem Ofen. Die Erzeugung befchränkte fich zunächft auf
Benemer- und Hämatit-Roheifen für den Bedarf der Gußftahlfabrik.
Gleichzeitig mit dem Bau der Hochöfen wurde vor ihnen und parallel zum Rhein ein
Hafen von 60 m Breite und etwa 300 m Kailänge mit 4 elektnCch betriebenen Entlade-
vorrichtungen ausgeführt. Zwilchen dem Hafen und den Hochöfen wurden die von den
Entladebrücken beftrichenen Erzlagerplätje und unmittelbar vor den Hochöfen eiferne
Vorratsbehälter gebaut, aus denen das Erz in die darunter fahrendenTransportwagen ge-
fchüttet werden kann. Die Anfuhr der Erze erfolgte von der Seefeite her auf dem Rhein,
aus den mitteldeutfchen Gruben mit der Bahn, deren Gleife ebenfalls direkt über die
Vorratsräume geführt wurden; die Erze, Zufchläge und Koks wurden durch fenkrechte
Aufzüge den Hochöfen zugeführt. Die Hochofengafe heizten eine Batterie von 30 in
der Keffeirchmiede der Gußftahlfabrik gebauten DampfkelTeln, aus denen die Gebläfe-
malchinen für denWind, die Dampfmarchinen der elektrifchen Zentrale und dasWalTer-
werk mit Dampf verforgt wurden. Nach der Betriebsaufnahme in diefem modern durch-
geführten Hochofenwerk konnte der gefamte Eifenbedarf der Gußftahlfabrik von hier
aus gedeckt werden, und es wurde möglich, den Betrieb der älteren Kruppfchen Hütten-
werke, die durch Lage oder Einrichtung benachteiligt waren, einzulchränken und der
Produktion vonSpezial-Eifenforten für den Verkauf vorzubehalten. Die Johanneshütte
wurde nach 32jährigem Betrieb unter KruppfcherVerwaltung im Jahre 1904 ftillgelegt
Mit dem Bau des neuen Hüttenwerks war der eine Teil der Aufgaben gelöft, die feit
langer Zeit dringend ihrer Erledigung harrten. Die Anlage eines modernen Stahlwerks in
Verbindung mit einem Walzwerk von neuzeitlichen Einrichtungen war einftweilen hinter
dringlicheren Aufgaben, hauptlachlich dem Ankauf und Umbau der Germaniawerft,
zurückgeftellt worden. Aber bald machten fich die früher erwähnten Übelftände des
Beffemerwerks und der Schienenfabrikation in Effen wieder ftärker bemerkbar. E Ä. Krupp
felbft widmete diefer Frage das größte IntereQe; fchon zu Beginn des Jahres1899, als kaum
das neue Werk bei Rheinhäufen in vollem Betriebe war, betonte er wiederum die Dring-
lichkeit des Ausbaues in dem früher berchlofienen Umfange.Während auf feinenWunfch
die Pläne aufs neue durchgearbeitet und entfprechend dem rafchen Anwachfen der
deutfchen Eifeninduftrie erweitert wurden, gelang es, den Grundbefitj in Rheinhaufen
durch Ankauf noch bedeutend zu vergrößern, fo daß nunmehr ein Areal von mehr als
1000 Morgen zur Verfügung ftand. Im Jahre 1900 wurde für die erften Verfuche zur
unmittelbaren Verarbeitung des flüfligen Roheifens ein Martinwerk mit zwei Öfen zu 25
Tonnen Inhalt gebaut. Die Gefamtanlage des Hütten- und Stahlwerks wurde nach den
neuen Plänen auf eine vorläufige Leiftung von 500000Tonnen Roheifen bemefTen. Im
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