ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Um auch das Radergefchü^ im Kreife Tchwenken zu können, ift der Sporn durch einen Drehzapfen mit dem Lafettenlchwanz verbunden, und es find die Achsfchenkel um Ge- lenke an den Enden der Mittelachfe fo fchwenkbar, daß die Räder beim Schwenken auf einer Kreislinie laufen, deren Mittelpunkt das Pivot des Lafettenfporns bildet. Da das Gefchüts in diefer Stellung fchießen kann, fo ift es möglich, den Bewegungen des Luft- fahrzeugs fchnell zu folgen, wozu die Schwenkbarkeit der Oberlafette um 5° nach jeder Seite weiter beiträgt. Im Drehzapfen der Oberlafette ift der Federausgleicher ange- bracht, der das Vordergewicht des Rohres trägt. Der Zünder der Brifanzgranate ift fo empfindlich, daß er fofort nach dem Durchfchlagen der Ballonhülle die Ladung deto- niert. Um die Beobachtung zu erleichtern, ift in dem Gefchoß ein Brandfats enthalten, der (ich beim Schuß entzündet und durch den ausftrömenden Rauch die Flugbahn des GefchofTes bezeichnet. Die neuerten Kruppfchen Rädergefchütje zur Abwehr von Luft- fahrzeugen find 7,1- und 7,5-cm peldgefchü^e für reitende Artillerie, die neben ihrer Verwendung als FeldgePchüt^e auch die Einrichtungen zur Bekämpfung von Luftfahr- zeugen befi^en. Außer diefen für den Feldkrieg beftimmten Ballonabwehrkanonen hat Krupp zu dem gleichen Zweck auch 10>5-cm Kanonen für Schiffs-, Küften- und peftungs- artillerie in feftftehenden Pivotlafetten ausgeführt. Die ortsfeften Gefchü^e in Fettungen find in der Regel durch Panzerungen gegen Steilfeuer und bei fichtbarer Lage durch Vorpanzer auch gegen Unterrdiießen gefchütjt. In Fällen, wo ihre Aufgabe eine Deckung gegen Steilfeuer entbehrlich macht, haben die Kanonen Mittelpivotlafetten mit Panzerfchirmen, wie folche auch bei Küften- und Schiffslafetten gebräuchlich find. Die Feftungspanzertürme find meift für ein Gefchü^, zuweilen auch für zwei in Minimalfchartenlafetten eingerichtet. Der Turm mit gewölbter Decke aus gewalztem Nickelftahl fteht innerhalb eines Vorpanzerringes auf Rollen oder Kugeln, oder es liegt das Gefchü^rohr ohne Rücklauf in einer mit der Panzerkuppel fett verbundenen Lafette. Das ganze Syftem wird dann von einer Mittelpivotfäule fchwenk- bar getragen. Diefe Panzerlafette, ebenfo der verfenkbare Panzerturm, der nur zum Schuß über den Vorpanzerring hinaufgehoben wird, foxvie die fahrbaren Panzertürme für Kanonen kleinen Kalibers find Schumannfche Konftruktionen, auf die beim Grufon- werk näher einzugehen ift. Als Krupp zu Beginn der 90er Jahre fein Panzerwerk in Betrieb fetzte und Panzerungen für die Linienfchiffe der deutfchen Marine zu liefern hatte, übernahm er auch die Her- ftellung der Panzertürme mit Lafetten und allen Einrichtungen für deren Gebrauch an Bord der Schiffe. Daraus ergab fich von lelbft die Mitbeteiligung der Gußftahlfabrik an der Entwicklung der hierbei in Frage kommenden Konftruktionen. Was die größeren Kaliber der SchifFsartillerie betrifft, fo wurde durch die Einführung der Schnellfeuerver- rchlüffe auch die Verbefferung der Einrichtungen nötig, welche das HerbeiCchafFen der Munition aus den unteren Schiffsräumen an das Gefchü^ bezwecken, weil von ihnen in gleichem Maße die Schnelligkeit des Ladens abhing. Die Wichtigkeit diefer Einrichtungen erklärt die lange Reihe ihrer Entwicklungsftufen und das andauernde Bemühen, fie zu verbeiTern. Gleichzeitig mußte der Handbetrieb für die Gefchü^bedienung mafchinellen Einrichtungen weichen, für die Krupp in den 80er Jahren zunächft hydraulifchen und in den 90er Jahren, der Zeitftrömung folgend, elektrifchen Betrieb anwandte. Beim 358