Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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werden konnte. Die bis dahin gerade Àuflatjftange erhielt die Form eines Kreisbogens,
deHen Mittelpunkt in der Schildzapfenachfe liegt. Gleichzeitig wurde ihr eine der Seiten-
verfchiebung entCprechende Schrägftellung gegeben, fo daß ein feitliches Verfchieben
des Vifiers nur dann nötig ift, wenn Wind oder andere LliTachen die Seitenabweichung
der Gefchofle beeinflunen. Bald folgte noch eine Libelle und eine Einrichtung am Auf-
fats zum Ausfchalten des fchiefen Räderftandes. Damit war diejenige Grundlage ge-
fchaffen, auf der (ich dieVerbefTerungen der Zielvorrichtungen für fahrbare Gefchü^e
bis zur Gegenwart aufgebaut haben. 1899 folgte, veranlaßt durch die größeren Schuß-
weiten, eine weitere grundlegendeVerbenerung : die Verbindung eines Zielfernrohrs mit
dem Àuffatj. Da nunmehr die optifche Àchfe des Fernrohrs dieVifierlinie bildete, fo war
das Korn, der mittlere der drei bisher dieVifierlinie beftimmenden Punkte :Vi(ier— Korn—
Ziel, entbehrlich. Damit kam eine Quelle von Irrtümern in Fortfall. Einen Übergang zu
der durch das Fernrohr gegebenen künftlichen Vifierlinie, jedoch ohne optifche Ver-
größerung, bildete das von Krupp aus Frankreich übernommene Richtglas (collimateur),
das beim direkten Richten gleichfalls das Korn entbehrlich macht und das Ziel zwar ohne
Vergrößerung, aber doch fchärfer als überVifier und Korn erfaHen läßt. Das von Goerz
verbefTerte Richtglas wird je^t noch zum leichteren Auffinden des Zieles oder auch ak
Notvifier am Fernrohrauffatj angewendet. Das terreftrirche Zielfernrohr wurde 1900
durch das Porrofche Prismenfernrohr erfetjt, das eine größere Unempfindlichkeit gegen
Erfchütterungen befiel. Die dauernde Erhaltung des Fernrohrs wurde aber erd ermög-
licht, als die Konftruktion des Rohrrücklaufgefchü^es die Anbringung des Auffa^es an
derWiege im Gefolge hatte. 1901 wurde dem Fernrohrauffa^ der wagerechte Richtkreis,
eine Kreisfcheibe mit Gradeinteilung am Rande, hinzugefügt, der in verdeckter Batterie-
fteilung das Richten nach einem Hilfsziel geftattet. 1903 trat das von Korrodi-Goerz er-
fundene Panorama- oder Rundblickfernrohr hinzu, mit welchem ein Hilfsziel in beliebiger
Lage des Rundblicks gewählt werden kann, ohne daß der Richtwart feinen Si^ hinter dem
Zielfernrohr zu ändern braucht. Dann folgte für Feld-und Gebirgskanonen die unab-
hängige Vifierlinie, die es ermöglicht, die Arbeit des Richtens und Einftellens des Auf-
fatjes auf den Richt- und VeiTchkißwart zu verteilen und fo die FeueiTchnelligkeit weiter
zu fteigern. Die Zielvorrichtungen für Haubitzen find im allgemeinen nach denfelben
Grundfätjen aufgebaut, wie die fürFeldkanonen.Fürdie Feldhaubitzen mit Händig langem
Rohrrücklauf hat jedoch die hintere Lage der Schildzapfen eigentümliche Ausführungen
einzelner Teile hervorgerufen. Aus der hier erforderlichen ftark gekrümmten AufGa^-
ftange, die für eine beim Feldgebrauch deutlich genug lesbare Meter- und Gradeinteilung
nicht genügend Raum bot, entftand das Trommelvifier; die Einteilungen find in die Stirn-
feite einer Trommel eingraviert, die gleichzeitig mit der Auffatjftange bewegt wird. Weiter
find hier noch zu erwähnen die Sektorvifiere für Gebirgsgefchü^e und die Zeigervifiere
für Haubi^en mit befonderer Ladeftellung. Ähnliche Zielvorrichtungen wie die Feld-
gefchü^e erhielten auch die Kanonen des Stellung*- und Feftungskrieges, Ibbald fie für
den Rohrrücklauf eingerichtet wurden. Im allgemeinen find die Gefchütjrohre meift auch
für den Gebrauch eines Notauffa^es eingerichtet und dann mit einem Korn verfehen.
Auch die Schiffsgefchü^e wurden früher mit bloßem Auge überVifier und Korn ge-
richtet Mit Einführung der Wiegenlafetten trat auch hier ein Wandel ein, der durch die
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