ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Forderungen größererFeuerfchnelligkeit und Schußweite bedingt war. Lettere Forderung wurde durch die Einführung des Zielfernrohrs erfüllt. In erfterer Hinficht waren zwei G e- fichtspunkte maßgebend : einmal war das Einftellen des Auf fattes auf die befohlene Ent- fernung möglichft zu erleichtern, und zweitens mußte die Arbeit zwecks gleichzeitiger Aus- führung verfchiedener Verrichtungen auf mehrere Leute der Bedienung verteilt werden. Da auf Schiffen nur ein direktes Zielen vorkommt und deshalb Libellen, Richtkreis und Rundblickfernrohr nicht erforderlich find, fo handelt es fich nur um das Einftellen des Auffatjes auf die beftimmte Entfernung für die verfchiedenen Gefchoßarten und La- dungen. Zunächft machte man, um das Einftellen zu erleichtern, die Einteilung des Auf- falses leicht lesbar. Die Auffa^ftange ift kreisbogenförmig und für das Äusfchalten der Seitenverlchiebung unter normalenVerhältnifTen fchräg geftellt Eine Arbeitsteilung findet in der Weife ftatt, daß ein Mann die Seitenrichtung bewirkt und ein anderer die Höhen- richtung ausführt. Letzterer folgt mit dem Gelchütjrohre den Schlingerbewegungen des Schiffes, und da er gleichzeitig die Seitenrichtung prüft, fo kann er im rechten Augenblick abfeuern. Die Zielvorrichtungen der Küftenkanonen entfprechen im allgemeinen denen der Schiffskanonen, die der Küftenhaubitjen denen der Steilfeuergerdhü^e der Landartillerie. Die Leiftung der Gefchü^e kommt erft in der Wirkung des GefchofFes zum Ausdruck; denn der Zweck des Schießens ift, das Gefchoß im Ziel eine beabfichtigteWirkung aus- üben zu laffen. Es find deshalb zwei Àrbeitsleiftungen zu unterrcheiden: das Gefchü^ überträgt die von der Pulverladung bei ihrer Verbrennung entwickelte Energie auf das Gefchoß, und diefes Coll, durch die Arbeitsleiftung des Gefchü^es fortgetrieben, im fernen Ziel Arbeit verrichten: Panzer durchfchlagen, in Erde, Mauerwerk und dgl. eindringen, oder vermöge feiner lebendigen Kraft TonftigeWirkungen ausüben. Im Ziele lelbft Coll es durch die Detonation feiner Sprengladung, oder als Schrapnell durch feine Kugelfüllung wirken. So ergab fich neben der Steigerung der Arbeitsleiftung des Gefchü^es die weitere Aufgabe, auch den Forderungen an die verrchiedenartigen Wirkungen des GeCchones in fteigendem Maße zu entfprechen. Die wachfendeWiderftandsfähigkeit der Schiffs- panzer machte es notwendig, den Panzergranaten durch VerbefTern des Stahles und des Herftellungsverfährens eine größere Stoßfeftigkeit zu geben, damit fie ohne Form- veränderung den Panzer durchfchlagen und ihre Sprengwirkung innerhalb des panzer- gefchü^ten Raumes ausüben können. Gegen Ende der 90er Jahre, nachdem der außen- (eilig gehärtete Nickelftahlpanzer eingeführt war, an dem die Panzergranaten zu zerfchellen pflegten, wurde die Durchfchlagsfähigkeit diefer Granaten durch Anbringen einerKappe aus weichem, zähem Stahl auf ihrer Spitje erhöht. Auf die Sprengwirkung der Gerchoffe ift im Laufe derZeit (leigenderWert gelegt worden, weshalb man kräftigere Sprengftoffe als Schwarzpulver zu den Sprengladungen verwandte. Brifante Spreng- ftoffe finden in den Panzer- und Sprenggranaten der Schiffsartillerie, wie in den Spreng- und Minengranaten für den Stellung*- und FeftungskriegVerwendung. Minengranaten werden dünnwandig aus Stahl hergeftellt, um ihre Höhlung zur Aufnahme einer mög- lichft großen Sprengladung geräumig und das Gefchoß doch gleichzeitig ftoßfeft zu machen. Die Sprenggranaten werden meift auch aus Stahl, aber dickwandig hergeftellt, weil fie nicht nur durch ihre Sprengkraft, fondern auch durch die lebendige Kraft ihrer Sprengftücke wirken folien. Sie erhalten einen Auffchlag- oder einen Doppelzünder mit