Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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platten aus Schmiedeei fen mit aufgefchweißterund durch Überbraufen mit kaltem WaHer
gehärteter Chromftahlfchicht hergeftellt worden, die Pich beim Befchuß fehr gut ver-
hielten. Ein ebenfo bemerkenswertes Ergebnis hatten im Jahre 1888 mehrere homogene
Chromftahlplatten gezeigt, die einem eigentümlichen Härtungsverfahren unterzogen
worden waren. Aus diefenVerfuchen hatte man die Überzeugung gewonnen, daß nicht
den Compoundplatten, Condern den homogenen Stahlplatten die Zukunft gehören
werde, denn wenn auch die für «Wörth» hergeftellten Compoundplätten (ich fehr gut,
und befTerals die auf irgendeinem andern Werk erzeugten Panzerplatten, verhielten, fo
war man doch von der Möglichkeit überzeugt, homogene Stahlplatten von weit größerer
Widerftandsfähigkeit herftellen zu können, freilich mußten fie fo zäh fein, daß lie unter
der Stoßwirkung auftreffender Gefchone keine Sprünge erhielten oder gar, wie die in
Frankreich hergeftellten GanzRahlplatten, in Stücke zerfprangen. So fetzte die Fabrik
neben der regelmäßigen Compoundplattenfabrikation ihreVerfuche in der Richtung auf
eine widerftandsfähige homogene Stahlplatte fort. Die von Krupp feit mehreren Jahren
ausgeführten Verfuche mit Nickelftahllegierungen hatten im Juni 1890 die Verwendung
von Nickelftahl zu Kanonenrohren zur Folge gehabt. Die hierbei feftgeftellten vortreff-
lichen phyfikalifchen Eigenfchaften des Nickelftahls ließen es angezeigt erfcheinen, diefe
Stahllegierung auch zu Panzerplatten zu verfuchen. Die im Oktober 1890 begonnenen
Verfuche richteten (ich zunächft auf die Ermittlung des zweckmäßigften Nickel- und
Kohlenftoffgehalts, foxvie des diefem entlprechenden Herftellungsverfahrens der Panzer-
platten. Nachdem im Laufe des Jahres 1891 bereits gute Refultate mit 240 und 270 mm
dicken Nickelftahlplatten erzielt worden waren, befriedigte eine Anfang Februar 1892
befchonene, 400 mm dicke Nickelftahlplatte in fo hohem Maße, daß von da ab die
Fabrikation von Compoundplatten ganz eingeftellt, und der für das Linienlchiff «Kur-
fürft Friedrich Wilhelm» beftimmte Panzer aus 300 und 400 mm dicken Nickelftahl-
platten hergeftellt wurde. — Dies bedeutete eine völlige Umgeftaltung der Anlage für
die Panzerfabrikation. Die Einrichtungen für die Herftellung der rchweißeifernen Deckel
und Grundplatten, einfchließlich der großen Schweißöfen, ebenfo dieVorrichtungen für
den Compoundguß wurden entbehrlich. Die fauren Öfen wurden in bafifche umge-
wandelt, und die Martinanlage durch Bau von zwei 40-t Öfen und einem 30-t Ofen
erweitert. Die weichen Nickelftahlplatten waren den Compoundplatten anWiderftands-
fähigkeit um etwa 15 Proz. überlegen. Sie zeigten eine fo außerordentliche Zähigkeit,
daß fie felbft dann keine RifTe oder Sprünge bekamen, wenn die Schußlöcher in der
ganzen Platte dicht beieinander lagen. Tro^dem entftand die Frage, ob ihnen nicht
eine größere Härte gegeben werden könne, um ihre Widerftandsfähigkeit gegen das
Hindurchgehen von GefchofTen zu erhöhen. Diefes Ziel fchien, insbefondere zunächft
für dünnere Platten, erreichbar, und es war von Wichtigkeit für die maximal 24 cm
dicken Platten der Schiffe der Siegfried-KlalTe, von welchen jährlich eins auf Stapel
gelegt wurde, wahrend der Bau größerer Schiffe vorläufig nicht mehr in Ausficht ge-
nommen war. Man ging in der Weife vor, daß man einen härteren Nickelftahl wählte
und diefem durch befondere thermifche Verfahren — Ölhärtung — die nötige Zähig-
keit verlieh. Das Ergebnis des Bethunes einer folchen Platte war fo günftig, daß fofort
die baulichen Einrichtungen zur Fabrikation folcher Platten im großen begonnen wurden.
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