ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Um die Erhitzung und Härtung der bis zu 10 m langen Platten zu ermöglichen, mußten Wärmöfen und Öl- und WafTerbehälter von entCprechender Größe gebaut werden. Die bedeutende Härte der neuen Nickelftahlplatten bedingte gleichzeitig eine Um- änderung und Erweiterung des Mafchinenpärks für die Bearbeitung. — Gegenüber den weichen Nickelftahlplatten wurden durch ölgehärtete Platten 10 Proz. anWiderftands- fähigkeit gewonnen. Sie fanden Verwendung für fämtliche in den folgenden Jahren auf Stapel gelegten Schiffe der Siegfried-Klafie: «Heimdall», «Hagen», «Odin», «Aegir». Aber die fo erreichte Härte genügte immer noch nicht, um in dem Kampf zwilchen Gefchoß und Panzer dem letjteren die Überlegenheit wiederzugeben. Krupp felbft hatte im Jahrel865 die Anfertigung von Stahlgefchonen für Hinterladungsgefchü^e begonnen und fie nach und nach durchVerbeOerung des Herftellungs-und befonders des Härtungs- verfahrens fo vervollkommnet, daß fie Ende der 70er Jahre Schmiedeeifen-, Stahl- und Compoundplatten ohne wefentliche Veränderung ihrer Form durchfchlugen. In den 80er Jahren wurden die Gefchoffe durch Verwendung von Wolfram- oder Chromftähl noch weiter verbenert, fo daß fie fogardie in Öl gehärteten Nickelftahlplatten durdifchlugen, ohne zu zerbrechen. Um dies zu verhüten und dds Zerlchellen folcher GelchofTe beim Àuftreffen auf die Platte zu bewirken, mußte der Vorderfeite der lesteren eine folche Härte gegeben werden, daß fie die des Gefchones übertraf oder ihr wenig (lens nahe kam. Dies war nur dann möglich, wenn man einen lehr kohlenftoffreichen Stahl ver- wendete und diefen mittels WafTer härtete. Bei Herftellung der ganzen Platte aus folchem Stahl würde fie jedoch zu fpröde geworden und unter der Wirkung des auftreffenden Gefchones in Stücke zerfprengt worden fein. Man mußte deshalb einen weicheren, aber zähen Nickelftahl verwenden, der nur auf der Vorderfeite der Platte kohlenftoffreich und härtbar war. Deshalb fchritt man Ende des Jahres 1892 zu der Fog. Gaszemen- tierung, d.h. zur Anreicherung der Vorderfeite einer Nickelftahlplatte mit Kohlenftoff durch Leuchtgas. Die Platte wurde je nach ihrer Dicke bis zu 14 Tagen auf etwa 1000° Celfius erhitjt, und während diefer Zeit wurde ein kontinuierlicher Strom Leuchtgas über die Plattenvorderfeite geleitet. Das Leuchtgas zerfetzte fich und fchied Kohlen- ftoff in fehr feiner Form ab, der vom Stahl aufgenommen wurde und je nach der Dauer des Verfahrens bis 40 oder 50 mm tief eindrang. Diefe kohlenftoffreiche Schicht war nun fehr leicht in fließendemWafTer zu härten. Eine nach diefen Grundfä^en angefertigte Platte zeigte bei ihrem Befchuß im Februar 1893 die gewünlchten EigenFchaften. Eine 260 mm dicke belchoflene Platte gleicher Art befand fich auf der Weitausftellung in Chicago 1893 und war allen bis dahin von irgendeiner Fabrik hergeftellten Platten über- legen, fowohl hinfichtlich derWiderftandsfähigkeit als der Zähigkeit. — Aber auch diefes Verfahren litt noch an gewiflen Mängeln, und die Fabrik benutzte das Jahr 1894, in welchem ihr keine Aufträge auf Lieferung von Platten für die deutfche Marine zuge- gangen waren, um eingehende Verlache auf breiterGrundlage zur weiteren VerbefTerung diefer fog. «zementierten und gehärteten Nickelftahlplatten» anzuftellen. Man ftellte zu- nächft feft, daß eine Stahllegierung, welche neben Nickel auch Chrom enthielt befonders geeignet war, auch bei den größten vorkommenden DickenabmefTungen der Panzer- platten eine hohe Zähigkeit in Verbindung mit gefteigerter Fettigkeit zu gewährleiften. Der Kohlenftoffgehalt war ein fo hoher, daß die Legierung an fich fchon härtbar war. 368