Krupp 1812-1912

AuftrefFen, und ein großer Teil der Auftreffenergie ging dadurch nutzlos verloren. Nach Einführung der früher erwähnten Kappengefchofle aber gelang es, dasGefchoß wiederum unzerbrochen durch die Platte hindurch zu fchießen, und auf diefeTatfache, in Verbindung mit den Fortfchritten auf dem Gebiete der Herftellung hochbrifanter Sprengftoffe und eines geeigneten Zünders, baute fich die neuere Verfchiebung desVerhaltniffes zwilchen Panzerplatte und Kanone zugunften der lesteren auf. Heute ift es — xvenigftens unter nicht zu ungünftigenVerhältniflen — möglich, ein mit brifanter Ladung verfehenes Gelchoß nach Durchdringung des Panzers zur Detonation zu bringen. Damit wurde dem Gefchü^ ein bedingungsweifes Übergewicht über den Panzer zurückgegeben. Die Herftellung von Panzerftücken von befonders komplizierter Biegung legte den Gedanken nahe, fie nach Art des Stahlformguiïes aus der für Platten gebräuchlichen Stahllegierung zu gießen und ihnen dann außenfeitige Härtung zu geben. Diefe fchon 1877 von Alfred Krupp — allerdings ohne Erfolg — bearbeitete Idee wurde im Winter 1901/02 wieder aufgenommen und ausgeführt. Auf der Àusftellung in DüfTeldorf 1902 befanden fich in der Krupp-Halle einige in diefer Weife hergeftellte Panzerobjekte, die bei der Befchußprobe eineWiderftandsfähigkeit erkennen ließen, die der der gewalzten Platten kaum nachftand. Damit war auch diefe Aufgabe, die fich 25 Jahre früher, feiner Zeit vorauseilend, Alfred Krupp geftellt hatte, völlig gelöft. Allerdings hat die Herftellung folcher gego(Tenen Platten nur untergeordnete Bedeutung. Hydraulifche SchmiedeprefTe 370