Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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gelang den vereinten Arbeiten Grufons und Schumanns, auf diefen einfachen Grund-
fä^en alle Panzerkonftruktionen in Form der Panzerlafetten, verfenkbaren Panzertürme
undFahrpanzer für veiTchiedene Kaliber von Kanonen und Haubitzen und unter gexvifTen
Änderungen auch für Mörfer aufzubauen. Auf der Verwendung diefer Grufon-Schu-
mannPchen Panzerkonftruktionen hat fich der Feftungsbau der Neuzeit entwickelt. Schon
vorher, am Ende der 70er Jahre, hatte Grufon die Berechtigung zur Herftellung von
3,7-cm Hotchkiss-Revolverkanonen für Deutfchland erworben. Damit war er in die
Fabrikation von GePchütsrohren eingetreten, zu deren Erweiterung die Panzerbauten
den zwingenden Anlaß gaben. Die Gerchü^fabrikation befchränkte fich jedoch auf die
kleineren Kaliber von 4,7 bis 8,2 cm für Kanonen und 12-cm Haubi^en für Feldartillerie,
ferner auf 3,7- bis 12-cm Kanonen für Panzer-, Schiffs- und Feftungslafetten, Cowie 12-
und 21-cm Kugelmörfer für Panzerftände. Die Kanonen- und Haubi^rohre waren Voll-
rohre, für die Grufon viele Blöcke aus andern Fabriken bezog. Die Mörfer waren aus
Hartguß hergeftellt. Ihr mittlerer kugelförmigerTeil, der ihnen den Namen gab, bewirkte
das Schließen der Scharte in der Panzerkuppel. An den 12-cm Feldhaubi^rohren be-
fanden fich die Schildzapfen am hinteren Ende, eine Einrichtung, die von Krupp vor
einigen Jahren wieder aufgenommen worden ift. Der Gruronfche Eallblockverfchluß
vom Jahre 1887 führte zur Konftruktion von Schnellfeuer-peldgefchü^en unter Verwen-
dung von Metallpatronen. Diefen Verfchluß erhielten auch alle andern Gefchü^e in
Panzer- und Schiffslafetten, die deshalb als Schnellfeuergefchü^e bezeichnet wurden.
Die Feldkanonen hatten anfänglich 4,7cm, 5,3 cm und 5,7 cm Kaliber, fie wurden in den
Jahren 1889 bis 1891 in mehreren ausländifchen Staaten verfocht. Bis 1890 traten Feld-
gefchü^e von 7,5 bis 8,2 cm Kaliber hinzu, lettere mit Rohren aus einem Bronzemantel
mit Stahlfeelenrohr. Die durch die erweiterte Kanonenfabrikation nötig gewordenen
Verfuche führten 1888 zur Anlage eines eigenen 8,5 km langen und 2 km breiten Schieß-
platzes bei Tangerhütte, der heute noch von der Gußftahlfabrik benutzt wird.
Als Grufon die Anfertigung von Hartgußgranaten aufnahm, begann feine Berührung
mit Krupp als Fabrikant von Kriegsmaterial. Die dadurch entftandenen Beziehungen zu
Krupp erweiterten fich, als Grufon zu Beginn des Krieges 1870 die Anfertigung von 21-cm
Küftenlafetten für Preußen übernahm, für die Krupp die Rohre lieferte. Wenn auch in dem
auf diefe Weife hervorgerufenen Wettbewerb die Kruppfchen Stahlgranaten und Küften-
lafetten fpäter den Sieg davontrugen, fo gewann doch Grufon fowohl mit feinem Hart-
gußpanzer als mit den Schumannfchen Panzerkonftruktionen feinerfeits dauernden Erfolg.
Aber mit dem Bezug der Blöcke zu Gefchütjrohren blieb er zum Teil auf andere Guß-
ftahlfabrikanten, mit den fertigen Rohren von 15 cm Kaliber an aufwärts ganz auf Krupp
angewiefen. Und als feit der Ausführung der Schumannfchen Konftruktionen ftatt der
Kuppeln aus Hartguß folche aus Flußftahl zurVerwendung kamen, da mußte Grufon auch
diefe aus andern Werken beziehen. Diefe Befchränkungen hinderten ihn allerdings nicht,
Ende der 80er Jahre auf dein eingefchlagenen Wege zur Herftellung eigener Konftruk-
tionen von rchnellfeuernden Feld- und SchifFsgefchü^en fortzuPchreiten und mit Krupp
im In- und Ausland in engeren Wettbewerb zu treten. Auf der Gußftahlfabrik wurde
damals das Panzerplattenwalzwerk gebaut, und damit wurde ein weiteres Ineinander-
greifen der Intereflen Krupps und Grufons herbeigeführt, fo daß beide fich vielfach zu
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