Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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ein weiteres Prozent der gefamten Spareinlagen in Form von Sparprämien nach der Höhe
der Sparguthaben verloft wird. Auf jede 100 M. Guthaben entfällt ein Los; bei kleineren
Sparguthaben wird einem Betrage von mindeftens 25 M. ein Los zugeteilt. Aus dem für
die Verlofung verfügbaren Betrage werden zunächft eine Prämie zu 500, eine zu 300,
eine zu 100 M. gebildet, der Reftbetrag wird in Prämien von je 50 M. eingeteilt. Die Be-
deutung der Spareinrichtung ift in einer Druckfache des Sparbureaus wie folgt gefchildert :
«Durch die Spareinrichtung ift den Werksangehörigen Gelegenheit gegeben, die kleinften
Beträge von 1M. an zu 5 Proz. zinsbar anzulegen und fich außerdem Anteile an der all-
jährlich ftattfindenden Pramienverlofung zu (ichern. Den Teilnehmern ift es hierdurch
ermöglicht, fich auf die bequemfteWeife ein Sparguthaben zu PchafFen, über das fie jeder-
zeit verfügen können, und das ihnen namentlich über die Zeiten hinweg hilft, in denen für
unvorhergefehene Ausgaben oder für befondere BedürfnifTe außerordentliche Auf-
wendungen notwendig find. Zweifellos ift es richtiger, wenn irgend möglich, freiwillige
Erfparnine vor Eintritt eines Notfalls zu machen, dazu Zinfen und Prämien zu erhalten
und fo feine Unabhängigkeit von fremder Hilfe tunlichft zu wahren, als nachher zur Rück-
gabe von Beträgen, womöglich mit Zinfen, gezwungen zu fein.» Die Spareinrichtung
hat die anfänglichen Schwierigkeiten und manches entgegenftehende Mißtrauen rafch
überwunden und bei den Werksangehörigen großen Anklang gefunden. Sie zählte am
1. Januar 1912 auf der Gußftahlfabrik 17182 Teilnehmer — das find 47 Proz. der Arbeiter-
fchaft und 70 Proz. der zur Beteiligung zugelaflenen kleineren Beamten — mit rd. ö'/a
Millionen M. Guthaben. Im Jahre 1910/11 hat die Firma einen Zufchuß für Zinfen und
Prämien von 115600 M. geleiftet. Nachdem die Einrichtung auf der Gußftahlfabrik fich
bewährt hatte, wurde fie in den lebten Jahren auch auf die Außenwerke der Firma aus-
gedehnt. Die Beteiligung beträgt hier 4775 Perfonen mit über 1 Million M. Guthaben.
Der weitere Ausbau der Wohnungsfürforge begann Ende der 80er Jahre mit einem
intereffantenVerfuch, durch Gewährung von Darlehen einemTeil der Ar beit er fchaft die
Erwerbung eines eigenen Kaufes zu ermöglichen oder zu erleichtern. Für folche Haus-
erwerbsdarlehen wurde eine Summe von Va Million Mark zur Verfügung geftellt mit
der Beftimmung, daß die Darlehen durch Amortifation getilgt und die auf diefe Weife
einkommenden Beträge in gleicher Weife wieder ausgeliehen werden follten. Die Er-
fahrungen mit diefer Einrichtung befriedigten nicht überall. Während fie fich in den länd-
lichen Bezirken verfchiedener Außenwerke, namentlich im Gebiete des Erzbergbaues,
gut bewährte und heute noch mit Erfolg gehandhabt wird, erwiefen fich in Effen dieVer-
hältnine der Großftadt demVerfuch nicht günftig. Das rafche Wachstum der Stadt mit den
hohen, ftetig fteigenden Bodenpreilen, den baupolizeilichen Anforderungen und den
hohen Straßenausbaukoften verwandelten denZweck diefer Abficht, welche auf dauern-
den Befitj eines kleinen Einfamilienhaufes abzielte, in fein Gegenteil. Es wurden vielfach
große Käufer gebaut, die bald nach Abftoßung der Àmortifationsfchuld der Spekulation
anheimfielen. Da die Firma nicht dazu übergehen konnte, die über den weiten Stadt-
bezirk verftreuten Käufer felbft zu übernehmen, fo kam ein Wiederkaufsrecht nicht in
Frage. Die Sache wurde daher für Eflen wieder aufgegeben. Als ein befferes Mittel, das
Àrbeiterwohnungswefen in der Großftadt auch außerhalb des Rahmens der Fabrik-
tätigkeit zu fördern, erwiefen fich Darlehen an gemeinnützige BaugenofTenrchaften;
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