ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
folche wurden fowohl in Effen wie in Magdeburg mit namhaften Beträgen unterftü^t. Der ficherfteWeg, dieWohnverhältnifTe der Werksangehörigen zu verbenern, blieb aber immer der Bau von Wohnungen durch die Firma felbft; diefer wurde nach faft 15jähriger Paufe im Jahre 1890 wieder aufgenommen und hat feitdem nie wieder ganz geruht. Die Zahl der Werkswohnungen ftieg von 3400 im Jahre 1887 auf 4300 im Jahre 1902, ob- wohl in dieferZeit über 500 ältere Wohnungen der wachfenden Ausdehnung der Fabrik zum Opfer fielen. Auch auf diefem Gebiete wurde je^t nicht nur für die Arbeiter geforgt, fondern es find auch Wohnungen für Meifter und Beamte in größerer Anzahl gebaut wor- den. Zuerft wurden die Kolonien «Baumhof» und «Cronenberg» erweitert, foweit noch Platj vorhanden war. Dann wurde im Jahre 1894 mit dem Bau der Kolonie « Alfredshof» in etwas größerer Entfernung von der Fabrik begonnen. Hier im freien Felde kam zuerft das Syftem des Einzelwohnhaufes zur Anwendung, in dem meift 2,3 oder 4 Wohnungen nebeneinander unter einem Dache vereinigt wurden, wobei aber jede Wohnung für (ich abgefchlofien und mit eigenem Zugang und Garten ausgeftattet war. Diefe wegen der Weiträumigkeit der Bebauung und der hohen Nebenkoften ziemlich teure Bauweife wurde fpäter zum Teil wieder aufgegeben: als nach einer durch den Bergbau bedingten längeren Paufe der Alfredshof vollends ausgebaut werden follte, war die wachfende Großftadt mit ihren hohen Häufem von allen Seiten fo nahe herangerückt, daß fchon aus äfthetifchen Gründen der Abfchluß der Kolonie mit höheren Etagenhäufern not- wendig wurde. Die hier gemachten Erfahrungen find ein Beifpiel dafür, daß die Frage, ob Einzelwohnhaus oder Etagenwohnhaus, nicht theoretifch für alle Fälle gelöft werden kann, und daß in der Großftadt bei den heute herrCchenden baulichenVerhältni(Ten zu- meift das lettere am Pla^e fein wird. Im Jahre 1899 wurde dann mit dem Bau der Kolonie «Friedrichshof» begonnen, die, im Süden der Stadt gelegen, wegen der dort fchon vor- herrCchenden ftadtiPchen Bauweife und infolge des befchränkten Baugrundes von vorn- herein mit dreiftöckigen Etagenhäufern projektiert wurde. Die Bebauung ift aber auch hier eine weiträumige, da die Gebäude um große, mit Anlagen verfehene Höfe gruppiert find. Zu erwähnen find fodann die Wohnungsbauten auf den Außenwerken, wo insgefamt 1307 Wohnungen im Jahre 1902 gegen 531 im Jahre 1887vorhanden waren; wo dieVerhältnifTe es zuließen,wurden auch hier kleinere Käufer im Charakter des Einzelwohnhaufes gebaut Einer befonderen Stiftung verdankt der bekannte «Altenhof» feine Entftehung. Bei der Einweihung des von den Werksangehörigen feinem verftorbenen Vater errichteten Denkmals gab E À. Krupp die Abficht kund, einen von feinem Vater fchon lange ge- hegten Plan, der ihn noch in feinen lebten Lebenslagen befchäftigt habe, zur Ausführung zu bringen: «Es Coll alten, invaliden Arbeitern ein freundlicher Lebensabend gefchaffen werden, indem kleine pamilienwohnungen mit Gärtchen in Tchöner gefunder Lage er- richtet und zu freier lebenslänglicher Nu^nießung abgegeben werden.» Zur Ausführung wurde ein füdlich von Efien in der Nähe des jetzigen Stadtwaldes gelegener Hof be- ftimmt, welcher fpäter durch Zukauf erheblich erweitert worden ift. Es follten zunächft 100Wohnungen gebaut werden, um «an die würdigften und bedürftigften alten Arbeiter abgegeben zu werden durch ein Komitee, welches teilweife aus Arbeitern befteht». F. A. Krupp hat dem Altenhof feine befondere Zuneigung gewidmet: er hat ihn mehrfach er- weitert und zwei kleine Kirchen für regelmäßigen Gottesdienft dort erbauen laflen; ferner 389 ■■■■■■■Dail