Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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folchem Falle die Fabrik in die Form einer Àktiengefellfchaft überzuführen. In Überein-
ftimmung mit dem Direktorium und meinen Beiftänden werde ich, als Vertreterin meiner
Tochter Bertha Krupp, diefe le^twillige Beftimmung des Entfchlafenen, die er in der Sorge
um das fernere Gedeihen feinerWerke getroffen hat, zur Ausführung bringen. Diefe Ver-
änderung Toll jedoch nicht in derWeife erfolgen, daß die Fabrik verkauft wird; vielmehr
werden die Anteile im Eigentum meiner Tochter Bertha als pabrikerbin verbleiben. Auf
diefeWeife wird auch künftig die Fabrik als Kruppfcher Befi^ erhalten bleiben, wie es den
Wünfchen meines Mannes entfpricht. Die perfönlichen Beziehungen zur Fabrik aufrecht
zu erhalten, die FüiTorge für die Werksangehörigen — Beamte wie Arbeiter —■ im Sinne
und Geifte des Entfchlafenen weiter zu pflegen, wird uns frets am Herzen liegen.
Effen, den 28. Januar 1903. prau Margarethe Krupp.»
Durch notariellen Akt vom 22. April 1903 wurde die Umwandlung vollzogen, und
auf den 1. Juli 1903 übernahm die Aktiengefellfchaft fämtliche in der Firma Fried. Krupp
vereinigten gewerblichen Unternehmungen mit allen dazugehörigen Aktiven und
Paiïiven. Diefe auf das Grundkapital der Gefellfchaft anzurechnende Sacheinlage um-
faßte nach § 34 derStatuten die Gußftahlfabrik in Eden nebft den dazugehörigen Kohlen-
und Ei fenerz-Bergwerken, Steinbrüchen,Tongruben, Hochofen werken, Dampf fchiffen,
fowie das unter der Firma «Fried. Krupp Grufonwerk» betriebene Grufonwerk in
Magdeburg-Buckau, das unter der Firma «Kruppfches Stahlwerk, vormals E Afthöwer
& Co.» betriebene Stahlwerk in Annen und die unterder Firma «Fried. Krupp Germania-
werft» betriebenen Schiffs- und Mafchinenbau-Anftalten in Kiel und Tegel bei Berlin.
Als Gegenftand des Unternehmens bezeichnete das Statut: 1. Die Übernahme und den
Betrieb der bisherigen Kruppfchen Unternehmungen; 2. die Herftellung und den Ver-
kauf von Stahl und Eifen ufw. Cowie von allen dazu erforderlichen Roh- und Hilfs—
materialien, dieVerarbeitung von Stahl und Elfen ufw. zu Gebrauchsgegen(landen und
Zwifchenfdbrikaten aller Art, insbefondere die Herftellung von Eifenbahn- und SchifF-
baumaterialien und von Kriegsmaterial, Schiffen und Malchinen; 3. die Erwerbung, die
Errichtung und den Betrieb von neuen Anlagen und den Abfchluß von Gefchäften aller
Art, welche den unter 2. genannten Zwecken förderlich find; und 4. den Betrieb von
fonftigen Unternehmungen und Gefchäften aller Art, welche als im Intereffe der Ge~
felllchaft liegend erachtet werden. Das Grundkapital der Gefellfchaft wurde auf 160
Millionen Mark feftgefe^t, eingeteilt in Aktien von je 1000 Mark; vier Aktien wurden
von vier der Familie Krupp naheftehenden Perfönlichkeiten übernommen, die übrigen
Anteile entfielen auf die von Fräulein Bertha Krupp eingebrachte Sacheinlage. Im Jahre
1906 machten die im Gang befindlichen Erweiterungen der Fabrik eine Erhöhung des
Aktienkapitals um 20 Millionen Mark erforderlich. Zwei Jahre fpäter wurde aus dem-
felben Grunde mit einem Bankkonfortium eine vierprozentige Anleihe von 50 Millionen
Mark abgefehlonen, von welcher zunächft ein Betrag von 20 Millionen, fpäter ein
weiterer Betrag von 5 Millionen Mark begeben wurde. Den Vorftand der Àktien-
gefellfchaft bildete das bisherige Direktorium in unverändertem Beftande. In den erften
Auffichtsrat wurden die der Familie Krupp naheftehenden Herren Geheimrat Guftav
Hartmann in Dresden, Staatsminifter a. D. Karl von Thielen, Geh. Juftizrat Auguft von
Simfon und Bankier Ludwig Delbrück in Berlin berufen.
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