ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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andere ebenfalls Probeaufträge und wurden zum Teil Krupps Kunden. Nicht immer fielen die Lieferungen nach Wunfch aus, denn dem Oußftahl fehlte manchmal die gleichmäßige BelchafFenheit, doch liegen fchon aus der Anfangszeit recht günftige Urteile vor. Das Münzamt in Düffeldorf begutachtete den Kruppfchen Gußftahl am 19. November 1817 folgendermaßen: «Unter allen inländifchen Stahlgattungen, womit in hiefiger Königlichen Münze zur Anfertigung von Münzftempel mannigfaltige Verfuche angeftellt worden find, zeichnet fich der von dem Herrn Friedrich Krupp in Eflen ver- fertigte Gußftahl befonders aus. Wir haben denselben zu dem hier oben an- gegebenen Gebrauch nicht allein vollkommen bewährt befunden, fondern auch daran folche Eigenfchaften wahrgenommen, daß er in mancher Hinficht dem fogenannten Huntsmanfchen vorgezogen zu werden verdient. Diefes der Wahrheit gemäß bezeugend, wünfchen wir, daß diefe für die hiefige Anftalt fo wichtige Entdeckung bald fo gemeinnü^ig werde, als fie es verdient.» Dazu bemerkte der Berliner Münzdirektor Goedeking: «Vorftehendes bezeugt auch mit Vergnügen der Generalmünzdirektor.» So fchienen endlich die fchweren Jahre des Anfangs überwunden, und hoffnungs- freudig fah Krupp der Zukunft und der baldigen Blüte feines Unternehmens entgegen. Der Llmfati der Fabrik wuchs 1817 auf 2000 und 1818 auf 2900 Tlr., woran in letzterem Jahre die Stempeilieferungen zu 44 Proz. beteiligt waren. Die Arbeiterzahl (lieg auf 10 Leute, und Krupp, den die ftädtifchen Angelegenheiten immer noch ftark belchäftigten, ftellte einen entfernten Verwandten, feinen «Vetter» Grevel, zu feiner Entladung als Buchhalter an. Aber mit dem Ànwachfen der Arbeit machten fich auch die Übelftände, die den Betrieb des kleinen Hammerwerks an der Berne feit feiner Begründung geftört hatten, ftärker bemerkbar und nötigten Krupp, auf baldige Abhilfe zu denken, denn feit dem Umbau der Öfen im Jahre 1815 war keine welentliche Ver- befTerung vorgenommen worden. Am fühlbarften war die ungenügende Waiïerkraft der Berne und das zu leichte Gewicht des Hammers. Das geringe Gefälle der Berne und die Betriebsftörungen durch Trockenheit oder durch Froft hatten fchon früher den Wunfch nach Verlegung des Hammers angeregt. Im Jahre 1816 war von Krupps Mutter bei dem Effen-Werdenfchen Bergamt Mutung auf ein Waffergefälle der Emfcher zwifchen Horft und Vondem eingelegt, aber ohne Erfolg. Im November 1817 machte Krupp einen neuen Verfuch, indem er bei der Regierung um Verpachtung der beiden Berger Mühlen nordweftlich von EfTen nachfuchte, welche hinlängliches Waffer und Gefälle hatten, um dort einen Schwerhammer und einen Drahtzug anzulegen. Das Gefuch blieb vorläufig unberückfichtigt. Krupp ließ um die Mitte des Jahres 1818 in der Walkmühle felbft einen Schwerhammer von 329 Pfd. anlegen, aber infolge des ge- ringen Waflergefälles konnte er feinen Zweck nur unvollkommen erfüllen. Ein weiterer Mangel betraf die entfernte Lage der Fabrik von der Stadt und der Zeche, die das Fabrikat durch den koftlpieligen Transport der Kohlen verteuerte. So faßte Krupp den Entfchluß, wenigftens den Schmelzbau nach einem feiner Mutter gehörigen Grundftück in unmittelbarer Nähe der Stadt EfTen und der Zeche Sälzer-Neuack zu verlegen. Er plante dabei gleichzeitig eine Vergrößerung und VerbefTerung der Öfen, um fortan in 30