Krupp 1812-1912

 einrichtungen für dienftunfähig gewordene Beamte und Arbeiter zugute kam. Der Stadt EfTen überwies fie ein größeres Kapital für eine Friedrich-Alfred-Krupp-Stiftung, deren Ertrag für gemeinnü^ige und wohltätige Zwecke beftimmt ift. Auch fpäter ging die Krupplche Betätigung auf diefem Gebiet in einzelnen Fällen über den Rahmen der Fabrik hinaus. Beifpielsweife ift das in EfTen-Weft inmitten der Kruppfchen Arbeiter- kolonien erbaute Schwimmbad der öffentlichen Benutzung übergeben worden. Ebenfo vermietet die Margarethe-Krupp -Stiftung, welche derWohnungsfürforge für die minder- bemittelten Klaffen dient und mit einem Kapital von 1 Million Mark fowie einem Bau- gelände von 50 ha ausgeftattet ift, die von ihr gebauten Wohnungen in gleichem Maße an Kruppfche Angehörige wie an andere Bewohner der Stadt EfTen. In Verbindung mit diefer Stiftung hat Frau Krupp der Stadt Effen ausgedehnte Geländeftreifen überwiefen, eine Anzahl fchmalerTäler, fog.Siepen, im Süden derStadt, die fie mit Wegen und Baum- pflanzungen verfehen ließ und zur Verwendung als öffentliche Anlagen beftimmte. Auf der Fabrik felbft entftand manches Neue ; nicht minder erftreckte (ich die Arbeit auf das bisher Gel'chaffene, das den wachfenden BedürfnifTen entfprechend ausgebaut wurde. Hierzu war um fo mehrVeranlafTung, als (ich die Werke, vor allem die Gußftahlfabrik, in diefem Zeitraum gewaltig ausdehnten, während gleichzeitig in der Friedrich-Alfred-Hütte bei Duisburg ein neues großes Werk entftand, für das die Grundlagen der Kruppfchen Wohlfahrtspflege, dieWohnungsfürforge, Gefundheitspflege, Konfumanftalt, das Pen- fions- und Llnterftü^ungswefen, erft eingerichtet werden mußten. Im einzelnen ift fol- gendes zu berichten: Die Arbeiter-PenfionskafTe der GuOftahlfabrik wurde mehrfach in ihren Leiftungen gefteigert; die Beamten-PenfionskafTe des Grufonwerks wurde in ihren Leiftungen auf die Höhe der Eflener Kafle gebracht. Die Stiftungen, welche im wefent- liehen derVerforgung dienftunfähiger, aber noch nicht penfionsberechtigter Werksan- gehörigen dienen, haben gegenwärtig die Höhe von 10,6 Millionen Mark erreicht, gegen 2,6 Millionen Mark im Jahre 1902. Große Fortrehritte machte dieWohnungsfürforge: 1902befaß die Firma in EfTen 4300Wohnungen, 19Î2 dagegen rd. 6600 einfchließlich 630 Wohnungen, welche von Privatunternehmern erbaut und von der Firma feft angemietet wurden. Auf dem Altenhof find außer zahlreichen Familienwohnungen zwei weitere Pfründhäufer und eine größere Anzahl befondererWitwenwohnungen erbaut, auch eine kleine Badeanftalt ift eingerichtet worden. Die Außenwerke, insbefondere die Kohlen- zechen und die Friedrich-Alfred-Hütte, verfügen heute über 3100 Beamten- und Ar- beiterwohnungen, gegen 1300 im Jahre 1902. Ferner find fowohl in Eflen wie auf der Friedrich-Alfred-Hütte neue Schlafhäufer erbaut worden, fo daß die Firma heute über 2300 Schlafftellen für ledige Arbeiter verfügt. Im übrigen kann bezüglich desWohnungs- wefens hier auf die früheren eingehenden Schilderungen verwiefen werden. Für die Konfumanftalt mußten eine Reihe Verkaufsftellen erbaut werden; es entftand ferner eine neue Bäckerei von größter Leiftungsfähigkeit, und die Schlächterei wurde einem Umbau unterzogen, der einem faß völligen Neubau gleichkam. Die Induftriefchule für erwachfeneTöchter erhielt gleichfalls ein neues und größeres Heim. Die Spareinrichtung wurde, nachdem fie (ich auf der Gußftahlfabrik bewährt hatte — heute zählt fie rd. 18000 Sparer —, auch bei den Außenverwaltungen eingeführt; ebenfo find kleinere Bücherhallen auf verfchiedenen Außenwerken eingerichtet worden. 401