Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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als früher gegeben. Bisher ein Werk von wohlbegründetem gefchichtlichem Ruf auf
gewiHen Sondergebieten der Stahlerzeugung und -Verarbeitung, wuchs es je^t — durch
die Forderungen der Neuzeit gezwungen — mit einem Schlage zu einem Großunter-
nehmen auf dem Felde der modernen Flußftahl-lnduftrie überhaupt heran und hatte
als folches feinen Plats unter den übrigen Werken diefer Art zu behaupten. Der rafche,
im Anfchluß hieran zu fchildernde Entwicklungsgang der Friedrich-Alfred-Hütte muß
wefentlich unter diefem Gefichtspunkte betrachtet werden. Derfelbe Schritt aber, der
die Gußftahlfabrik von dem Spezialgebiet hochwertiger ErzeugnifTe auf das breite
Feld der Maflenproduktion führte, mußte auch weitere Folgen nach fich ziehen, die den
Entwicklungsgang der jüngften Zeit beeinflußt haben. Es wurde fchon früher gefagt,
daß der Bedarf der Friedrich-Alfred-Hütte allein je^t fchon ungefähr die Hälfte des
Kohlenverbrauchs der ganzen Gußftahlfabrik und ihrer Außenwerke beträgt. InVor-
ausficht diefer Entwicklung wurden fchon feit 1899 die früher erwähnten neuen Zechen-
erwerbungenvollzogen, und im Anfchluß daran wurden zurDeckung des rafch (leigenden
Koksbedarfs umfangreiche, mit allen Einrichtungen für die Verarbeitung der Neben-
produkte eingerichtete Kokereien auf den neuen Zechen erbaut, fo daß 1904 die Koks-
lieferung von der Zeche Hannibal, 1908 von Emfcher-Lippe ihren Anfang nahm.Tro^dem
find für den fchnell (leigenden Bedarf der Hochöfen auch heute noch Ankäufe von Koks
in wechfelnden Mengen erforderlich. Die Aufnahme des Thomas-Verfahrens feit 1905
brachte durch den nunmehr eintretenden ftarken Bedarf an phosphorhaltigen Erzen
auch eine wefentlicheVerlchiebung im Erzbedarf der Gußftahlfabrik mit fich. Einen Teil
des neuen Bedarfs konnten die inzwilchen erfchloflenen Gruben in Lothringen decken.
Auch die zum Teil phosphorhaltigen Erzbeftände der früher erworbenen Lahngruben
gewannen je^t erhöhte Bedeutung, doch werden neuerdings auch große Erzmengen
aus den ergiebigen Lagern phosphorreicher Magneteifenfteine in Schweden und Lapp-
land bezogen, und ebenfo liefern andere ausländifche Gruben einen erheblichen Teil des
heutigen Bedarfs. Um aber das wichtige Prinzip der Selbftändigkeit auf diefem Gebiete
nach Möglichkeit zu wahren, fe^te die Firma auch in der neueften Zeit die Ankäufe
von Erzgruben fort. 1906 ging der Befi^ des Fürften von Solm-Braunfels in phosphor-
haltigen Erzen an der Lahn, im nächften Jahre gingen die Bieberer Gruben in Geln-
hdufen, die ftark manganhaltige Erze führen, durch Kauf an Krupp über. — Wie die
Rohftoffverforgung, fo mußte übrigens auch die Fertigfabrikation durch die Stellung der
Firma als Hütten- und Stahlwerk beeinflußt werden, denn es war unbedingt erforderlich,
auch auf die Verarbeitung des Stahles zu Maffenprodukten einen größeren Einfluß als frü-
her zu gewinnen. Ein Schritt auf diefem Weg ift der im Jahre 1911 mit der Weftfälilchen
Drahtinduftrie abgefchlo(TeneVertrag, xvelcherderpirma Krupp den überwiegenden Ein-
fluß in diefer Gefellfchaft fieberte. Zur Deckung des Bedarfs diefes Werkes an Walzdraht
wird gegenwärtig auf der Friedrich-Àlfred-Hütte ein Drahtwalzwerk gebaut Von ge-
fchichtlichem Interefle ift es, daß damit nach 100 Jahren ein Ziel erreicht ift, welches fich
der Begründer der Gußftahlfabrik fchon in den erften Jahren feinerWirkramkeit gefteckt
hatte, und für defTen Verwirklichung er felbft und auch fein Nachfolger verfchiedentlich
Schritte unternommen hatten.
Mit dem 1902 einfe^enden kräftigen Auffchwung der Induftrie hängt, wie fchon
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