Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
von 4 bis 5 t vergofTen. Neben dem Thomaswerk blieb das ältere, ebenfalls für die Ver-
arbeitung flüdigen Roheifens eingerichtete Martinwerk in Betrieb und wurde feit 1907
durch größere Öfen erweitert. Es enthält jetjtdrei Öfen für 351 und drei für 451 Einfatj,
die einen Teil der Roheifenproduktion des Hüttenwerks verarbeiten.
In dem Walzwerk der Friedrich-Alfred-Hütte ift der Grundgedanke der Gefamt-
anlage: die Fabrikation vom Rohmaterial bis zum fertigen Erzeugnis in einem Zuge ohne
Umfchmelzen und foweit möglich ohne Wiedererwärmung der Zwifchenprodukte
durchzuführen, ebenfalls in vollendeter Weife verwirklicht worden. Die Stahlblöcke
werden aus der Gießhalle, fobald fie erftarrt find, durch eine Dampflokomotive in das
Walzwerk gefahren und hier zur Ausgleichung ihrer Temperatur in die unter der Sohle
des Werks liegenden teils geheizten, teils ungeheizten Ojerslchen Gruben gefegt, aus
denen fie nach Bedarf wieder entnommen und an die Walzenftraßen gebracht werden.
Die Walzarbeit beginnt an den beiden großen Blockwalzwerken von 1150 mm Walzen-
durchmefTer, von denen eins feit dem Bau des Werkes vorhanden ift, das zweite bei der
fpäteren Erweiterung der Anlage hinzugefügt wurde. Jede Straße wird durch eine
7000pferdige Zwillingsdampfmafchine mit Reverfierbewegung angetrieben. DieStahl-
blöcke werden hier vorgewalzt und dann entweder für den Verkauf hergerichtet oder
fofort zu (chweren Trägern, zu Schienen bzw. zu Knüppeln weiter verarbeitet. Für diefe
Zwecke dienen zwei Tchwere Walzenftraßen von 850 mm Kaliber, die von den größten
Betriebsmafchinen der Hütte, 16000pferdigen Dampfmafchinen, angetrieben werden.
Eine ganze Reihe von weiteren Walzenftraßen, zum Teil durch Dampf kraft, zum Teil
durch Gasmafchinen von 1500 bis 2600 RS. angetrieben, dienen der Weiterverarbei-
tung des Stahles zu Profil-, Stab- und Rundeifen, Schwellen und fonftigen Produkten.
Die Anforderungen, die bald nach Vollendung der neuen Anlage infolge der allge-
meinen wirtPchaftlichen Hochkonjunktur an das Hüttenwerk herantraten, ließen die
Bautätigkeit auch in den Jahren nach der Betriebseröffnung nicht zur Ruhe kommen.
Faft unmittelbar nach Erledigung des erften Bauprogramms fah man (ich zu Erweite-
rungsbauten genötigt. Zunächft wurden die Betriebsmittel der neuen Hochöfen durch
Vermehrung der Winderhi^er verftärkt, und fchon in den Jahren 1907 und 1908 wurde
je ein neuer großer Ofen in Tätigkeit gefegt Darauf erfolgte eine Erhöhung der älteften
Hochöfen, um fie auf die Höhe der fpäter erbauten zu bringen, und im Jahre 1911 wurde
wiederum ein neuer, der neunte, Hochofen angeblalen. Die Leiftungsfähigkeit des Werkes
ift damit auf eine Jahresproduktion von 1200000 t Roheifen geftiegen. Die wirkliche
Leiftung im Betriebsjahr 1911/12 betrug 1000000 t, wovon die überwiegende Menge
im Thomasftahlwerk verarbeitet wurde. Der Bau der neuen Öfen und die Steigerung
der Leiftungsfähigkeit der alten bedingten naturgemäß fowohl eine Verftärkung der
Mafchinenanlage des Hochofenwerks als auch eine erhebliche Erweiterung der weiter-
verarbeitenden Betriebe und der Hilfsbetriebe. Für diefe Erweiterungen find in den
lebten Jahren faft ausfchließlich Großgasmalchinen in Dienft geftellt worden. So erhalten
z. B. die zum Betrieb der Hochöfen dienenden Gebläfemafchinen, 16 an der Zahl, ihren
Antrieb fämtlich durch Gasmotoren, während die älteren Dampfgebläfemafchinen als
Referve dienen. Auch inderelektrifchen Zentrale find ausfchlieBlich Gasdynamomafchinen
in Tätigkeit; die älteren Dampfdynamos ftehen in Referve.
406