ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 456 Forrige Næste
ohnedies (chwachen Kräfte und vernachläfligte manchmal ältere Beziehungen zugunften neuer Dinge, die feinem Llnternehmungsgeift und feiner lebhaften Phantafie zukunfts- reicher erfchienen. Aber im ganzen genommen hat er von keiner Seite feiner Kund- fchaft fo viel Anerkennung feines Strebens erfahren, fo viel guten Willen, ihn durch freundfchaftliche Kritik, durch Empfehlung feiner Fabrikate und durch pürfprache bei der Staatsregierung zu fördern, als von den preußifchen Münzen in Berlin und DüfTel- dorf. Auf folche Empfehlungen hin machte die Dresdener Münze VeiTuche mit den Kruppfchen Stempeln, die zule^t fo günftig ausfielen, daß der Münzmeifter Studer den Kruppfchen Gußftahl mit dem Huntsman-Stahl verglich. Auch von den Münzen in Hannover, Kaffel, Limburg und Darmftadt, fogar von dem K.K. Hauptmünzamt in Wien gingen Probebeftellungen ein. Nach Petersburg richtete Krupp fchon 1818 ein Angebot und fandte im November acht Probeftempel dorthin. Aber der erwähnte Rückgang des Jahres 1819 ftörte diefe Beziehungen empfindlich. Neue Kunden wurden nicht gewonnen, und der fo erfreulich gewachfene Umfatj ging ftark zurück. Als ein befonders Cchwerer Schlag traf Krupp 1820 der fehr geringe Betrieb feiner beiden hauptfächlichen Kunden, der Berliner und der DüfTeldorfer Münze. Dazu kam in derfelben Zeit die Gründung einer ftaatlichen Gußftahlfabrik in Preußen auf Grund eines Verfahrens des kgl. Berg- aHeflors Krigar, der die Methode der englifchen Fabriken auf einer Infpektionsreife ftudiert hatte. Ak Krupp von diefer Gründung erfuhr, fehrieb er fofort an den Oberberghaupt- mann Gerhard und bot dem Staate fein Witfen und feine Erfahrung gegen angemefTene Entfchädigung an, darauf hinweifend, daß in der Regel der Begründung einer ökonomi- fchen Gußftahlfabrik viele koftfpieligeVerfuche vorhergingen, die durch Annahme feines Vorfchlages vermieden werden würden. Sein Angebot wurde jedoch abgelehnt und auf königliche Rechnung die Gußftahlfabrik in der ehemaligen Drahthütte Karkwerk bei Neuftcidt-Eberswalde gegründet. Sie war allerdings, wie Krupp es vorausfagte, ein Mißerfolg, und der Betrieb wurde nach mehreren verluftreichen Jahren wieder ein- geftellt, aber inzwifchen waren die ftaatlichen Werkftätten mit ihrem Gußftahlbezuge doch zu gewifTen Rückfichten auf diefe Fabrik gezwungen. So begründete der Staat felbft das erfte Unternehmen in Preußen, welches für Krupp eine gefährliche Gegnerfchaft bedeutete. Ja der Mißerfolg diefer Fabrik wurde fpäter fogar als Beweis angeführt, daß Staatsunterftü^ungen zur Hebung der Induftrie kein geeignetes Mittel feien und deshalb auch Krupps Gefuche um ftaatliche Darlehen nicht befürwortet werden könnten. — Zu allen diefen HindernifTen kamen endlich noch der fchlechte Ausfall einiger Stempel- lieferungen und die fehr hohen Koften des Transports nach Berlin hinzu. Gründe genug, um Krupps Hoffnungen auf große ftaatliche Aufträge zu vernichten. Zur Verbilligung der Koften gingen die preußifchen Münzen wieder dazu über, die Stempel felbft zu fertigen und nur den Stahl in ausgereckten Stangen von Krupp zu beziehen. Auch andere Münzen folgten ihrem Beifpiel. Diefer Bezug von Stempelftahl erreichte feinen Höhepunkt 1823 mit 2000 Tlr. oder 2/3 des gefamten Llmfa^es. Aber ein dauerndes Gefchäft kam auch darin nicht zuftande, hauptfächlich weil die Lieferungen nicht die erwünlchte Gleichartigkeit hatten. Sah fich Krupp auf diefem Felde ftark getäulcht, fo verfuchte er um fo eifriger, die Verwendung des Gußftahls auf andern Gebieten zu erweitern. Aus einem Preis- 36