Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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wie z.B. Bruckmann & Co. in Heilbronn, find der Gußftahlfabrik viele Jahrzehnte über
den Tod Friedrich Krupps hinaus treu geblieben.
Werfen wir noch einen zufammenfanenden Blick auf den Erfolg aller diefer Be-
mühungen. Der Kundenkreis fetjte (ich bis 1817 faft ausl'chlieGlich aus Kaufleuten und
Gewerbetreibenden zufammen. Am Ende diefes Jahres kamen die ftaatlichen Münz-
betriebe hinzu, an die bis zum Jahre1826, d.h. bis zumTode Friedrich Krupps, rund 27 Proz.
der Produktion abgefeimt wurden. Ihre höchften Beträge erreichten diefe Lieferungen
im Jahre 1819 mit 66 Proz., 1823 mit 43 Proz. des Llmlchlags. Das Gefchäft mit den
Münzbehörden hätte aber bedeutend größer werden können, wenn es möglich ge-
welcn wäre, die Stempelaufträge immer gleichmäßig und rechtzeitig auszuführen, und
wenn nicht Krupp die Neigung gehabt hätte, gewonnene Kunden zeitweilig zu vemach-
lädigen, um neue zu befriedigen. So kam es, daß (ich der oft wechfelnde Kreis feiner
privaten Kunden nur fehr allmählich vergrößerte, ihre Zahl erreichte im Jahre 1823
ihren Höhepunkt, verminderte (ich aber dann fchnell und fo ftark, daß beim Tode
Friedrich Krupps nur noch ein Drittel davon vorhanden war. Örtlich befchränkte fich
das Àbfa^gebiet der Kruppfchen Erzeugniffe in dielem Zeitraum auf die weftliche Hälfte
von Preußen bis Berlin, vorwiegend aber auf Eflen und feine Umgebung, die Städte am
Niederrhein, die Mark und das bergifche Land. Seit 1818 eröffneten (ich mit Hannover,
HefTen, Württemberg und Bayern, feit 1821 auch mit Baden neue Àbfa^gebiete, be-
fonders Heden und Württemberg find treue Abnehmer der Gußftahlfabrik in ihrer
älteren und Co fehr befcheidenen Entwicklungsperiode geblieben. Aber in dem ganzen
Zeitraum von 1812 bis 1826 find doch nur 11 Proz. des tlmla^es in nichtpreußiCche Ge-
biete gegangen. Überwiegend diente die Fabrik in ihren erften Jahren der Befriedigung
des lokalen Verbrauchs der Umgebung. Durch die Verbindung mit den Münzen wurde
für eine gewifTe Zeit ein größerer und mehr ausgebreiteter Ablci^ erreicht, und durch
die Gerberwerkzeuge eine Marktware gefchaffen, die auch in weitere Kreife drang
und ebenfo wie die Münzftempel dem Kruppfchen Fabrikat einen gewiffen Ruf ver-
fchaffte, deffen (ich fpäter Alfred Krupp bediente, als er auf den Trümmern der väter-
lichen Fabrik zum zweiten Male mit der Arbeit begann.
Es wurde erwähnt, daß der fchleppende Gang des Gefchäfts, der 1823 in einen
rafchen und unaufhaltfamen Niedergang ausartete, zum großen Teil in einem Mangel
an energifcher und fachverftändiger Aufficht feinen Grund hatte. Friedrich Krupp felbft
entzog (ich, feit 1821 auch durch Kränklichkeit oft behindert, mehr und mehr dem Be-
triebe. Im gleichen Verhältnis erweiterte fein «Vetter» Grevel, der feit 1818 auf der Fabrik
belchäftigte Buchhalter, feinen Wirkungskreis. Beides war kein Segen für das Unter-
nehmen. Grevel wurde mit Gefchäftsreifen betraut und übernahm Anfang 1822 auch
die Aufficht im Schmelzbau und die Befchickung derTiegel, was nicht zurVerbefferung
des Stahles beitrug. Diefe felbftändige Stellung machte Grevel, der nunmehr in dem
Auffeherhaufe der Fabrik Wohnung nahm, zu eigenmächtigem Handeln geneigt und
bereitete fein fpäteres Zerwürfnis mit dem allzu vertrauens feligen Krupp vor. Die Ar-
beiter, auf deren Zuverläfligkeit Krupp unter diefen Umftänden faft allein angewiefen
war, bewährten fich als treu, tüchtig und von gutem Willen, aber es waren zumeift un-
gelernte Leute, ländlicheTagelöhner ufw., die notdürftig für die Arbeiten am Schmelzofen
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