ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
und der TiegelprelTe ausgebildet wurden, und ihre Tätigkeit zwilchen den Forderungen der Fabrik, den WirtfchaftsbedürfnifTen auf der Walkmühle und ihrer eigenen kleinen Landwirtfchaft teilten. Nur bei den Feilenhauern und Hammerfchmieden mußte man auf gelernte Leute fehen, die lesteren kamen in der Regel aus der Mark oder dem Bergifchen und waren außer dem Faktor und dem Buchhalter die einzigen Angeftellten im Jahres- lohn. Im ganzen war das Verhältnis Friedrich Krupps zu feinen Arbeitern ein ftark pätriarchalifches; in den Nöten der Zeit ftanden Ile zu ihm wie er zu ihnen, und bei den Streitigkeiten mit feinen Teilhabern hatte Krupp die Arbeiter immer auf feiner Seite. Von 1816 an ftanden einige Kleinfchmiede, die in der nächften Umgebung anfäflig waren, bei ihm in Arbeit; unter ihnen ift Marre zu nennen, der Ende 1816 eintrat und bis 1848 im Dienfte der Firma blieb. Vielfach wurde den Kleinfchmieden die Arbeit in ihre eigene Werkftatt gegeben. Auch von den Schmelzern blieben mehrere der Fabrik bis über den Tod ihres Begründers hinaus treu; der Schmelzer Paus war z.B. bis 1830 im Dienfte Alfred Krupps. Am engften war der Tagelöhner Wilhelm in der Wiefe mit der Fabrik verwachfen; feit 1813 war er dabei und hielt bis 1831 treu durch alle Nöte und Stürme zur Fabrik. Er war das ausgefprochene Faktotum und verftand (ich auf jede Arbeit, bald half er bei der Tiegelanfertigung, bald ftand er dem Hammerfchmied bei, bald war er am Ofen, dann wieder beim Bauen oder bei den Feldarbeiten. Bei den gelegentlichen Arbeitsunterbrechungen auf der Fabrik, die in den lebten Lebensjahren Krupps immer häufiger wurden, mußten die Leute zu Zeiten notgedrungen feiern; das wurde ihnen damals durch die Unterhaltung einer eigenen kleinen Feldwirtfchaft und durch die all- gemein verbreitete Hausinduftrie erleichtert. Stand aber wirklich einmal die Not vor der Tür, fo verftand es (ich für fie gleichfam von felbft, daß ihr bisheriger Brotherr ihnen half, ebenfo wie es felbftverftändlich eiTchien, daß fie (ich ihm bei Wiederaufnahme der Arbeiten wieder zur Verfügung (teilten. Wie aus dielen, auf Herkommen und gegen- feitigem InterefTe beruhenden VerhältnifTen der Frühzeit die fpätere Organifation des Arbeitsverhältnifles bei Krupp allmählich und naturgemäß erwachfen ift, das gehört zu den interefTanteften und lehrreichften Zügen diefer hundertjährigen Entwicklung. Krupps eigene Tätigkeit betchränkte fich in den 20er Jahren mehr und mehr auf den Briefwechfel mit der weitzerftreuten Kundfchaft, befonders den Münzfachleuten, mit denen er Rat und Erfahrungen austaufchte, und auf die Schritte, die fortgefe^t not- wendig waren, um das Unternehmen tro^ der fchwierigen VerhältnifTe aufrecht zu erhalten. Schon 1820 wurde die Geldverlegenheit oft fo groß, daß Krupp kaum noch einen Ausweg fah. Seine zuverläffigfte Hilfe war lange Zeit hindurch die preußifche Münzverwaltung, die auf feine Bitten um fofortige Bezahlung der Lieferungen und um kleinere VorfchüfTefaft immer in entgegenkommender Weife einging. So konnte der Be- trieb einigermaßen in Gang gehalten werden; zu einer durchgreifenden Vergrößerung und Verbefferung, wovon allein eine endliche Rentabilität zu erhoffen war, hätte es größerer Mittel bedurft. Und doch war Krupps hochfliegender Unternehmungsgeift und fein Optimismus noch nicht gebrochen. Um die Mitte des Jahres 1820 wandte er fich zum zweiten Male mit einem Angebot feines Gußftahk und feiner Waken an das rufTifche Finanzminifterium und fügte die Bitte um die Erlaubnis zur Errichtung einer Gußftahlfabrik in Rußland hinzu. Er hoffte dort leichter die Llnterftü^ung des Staates 42