ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 456 Forrige Næste
zu finden, ohne die er am endgültigen Erfolge mehr und mehr zweifeln mußte. Er erhielt jedoch nur den Befcheid, daß ein vollkommener Stahl, billiger als der Kruppfche Gußftahl, im Lande felbft bereits hergeftellt werde, und daß man in den rudifchen Münzen Walzen von gutem und dauerhaftem Gußeifen (d.h. englifche Hartgußwalzen) gebrauche. Einen andern Verfuch zur Erlangung einer finanziellen Unterftütjung machte Krupp bei dem Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes in den preußifchen Staaten, der feinen Stahl günftig beurteilt hatte. Goedeking befürwortete auch diefes Gefuch, aber auf die Antwort des Vereins hin mußte Krupp auch hier die Hoffnung auf Hilfe Ichwinden laffen, da er nicht geneigt war, den Satjungsbeftimmungen gemäß eine Befchreibung feiner Erfindung zu geben, To wenig, wie er ein Patent darauf nehmen wollte. Im Sommer 1821 erhielt er den Befuch des Vorfi^enden des Vereins, des berühmten Staatsrats Beuth, und des Berliner Oberfinanzrats Scalley, die damit das InterefTe der Regierung an feiner Fabrik bekundeten. Leider fiel ihr Befuch in eine un- günftige Zeit, da der Betrieb gerade damals aus Erfchöpfung an Mitteln mehrfach ruhte, und lb blieb die Befichtigung ohne günftige Folgen für Krupp. Freunde und Verwandte, befonders feine Mutter, halfen auch je^t noch zu vielen Malen und zu- weilen mit recht bedeutenden Beträgen aus, aber die immer wach fende Schuldenlaft drohte mehr und mehr, ihn zu Falle zu bringen. Manchmal Ichwand ihm fchon in diefen Jahren der Mut, und er äußerte (ich fo verzagt gegen feine Freunde, daß ihn Noelle mit derben Zufprüchen und felbft Vorwürfen aufzurütteln fuchte. So antwortete er im Dezember 1821 auf Krupps Klagen, daß ihm niemand mehr Eifen kreditieren wolle: «Mein Gott, liebfter Krupp, Sie füttern eine Menge Menfchen, die Ihnen das Mark ausfaugen, und alle diefe vermögen nicht eine Beftellung Gußftahl zu fördern? .... In Effen wird es wohl noch foviel gutes Eifen geben, um ein paar Zentner Gußftahl zu machen — und follten Sie alte Nägel zufammenfchmelzen laffen. — » Ak im Frühjahr 1823 das endgültige Urteil im Prozeß gegen Nicolai zu Krupps Gunften ausfiel, erneuerte er fein Gefuch um ein Darlehen aus der Staatskafle; zu- gleich verwandte (ich der Oberberghauptmann Gerhard für ihn beim Handelsminifter. Aber bis zu diefem gelangte das Gefuch Krupps überhaupt nicht, denn die Düneldorfer Regierung lehnte es von (ich aus mit der Begründung ab, daß alle ihre derartigen An- träge von den höheren Behörden ablchlägig befchieden worden feien. Krupp mußte hiernach die Hoffnung auf ftaatliche Hilfe endgültig aufgeben. Es ift begreiflich, daß der Zufammenbruch fo vieler Erwartungen fchließlich eine lähmende Wirkung auf ihn ausübte, ebenfo begreiflich, daß er (ich, je trüber es in feinem privaten Wirkungskreis ausfah, um fo mehr von diefen Dingen fernhielt, die nur noch Kummer, Selbftvorwürfe, Ärger und Enttäufchungen für ihn bedeuteten, und (ich lieber den öffentlichen An- gelegenheiten widmete. Der Fabrik aber gereichte es zu großem Schaden, daß er gerade in den fchweren Jahren 1823 und 1824 faft noch mehr als bisher im ftädtifchen Dienft fich betätigte. Schon feit 1821 verfagte überdies allmählich feine körperliche und fee- lifche Kraft. Er kränkelte oft in den lebten Jahren; im Herbft 1823 fuchte er durch eine fechswöchige Kur in Schwalbach feine Gesundheit wieder herzuftellen, aber ohne die gehoffte Wirkung. In diefer Zeit erfolgte ein folches Zurückgehen derGefchäfte, daß es einem Zufammenbruche gleichkam. Die geringe Zunahme, die der Umlchlag in