Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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danieder. Der Betrieb fchleppte (ich in den kleinften Verhältni(Ten hin unter Leitung
Grevels und unter der Beihilfe von Krupps Frau und feiner Mutter, die fich fchon
früher an der Gefchäftsführung beteiligt hatten. Dann verließ Ende 1825 Grevel die
Fabrik, um (ich felbftändig zu machen. Auch er fchied in Unfrieden von feinem mehr
und mehr verbitterten Herrn. Je^t war Friedrich Krupp, deffen Zu [kind um diefe Zeit
in ein lang famés Hinfiechen überging, in der Beauffichtigung der Arbeiter ganz auf
feinen älteften Sohn angewiefen. Alfred Krupp zählte damals 13 bis 14 Jahre, aber er
war an Tatkraft, praktifchem Verftand und EntlchlofTenheit weit über fein Alter ent-
wickelt. Schon im Oktober 1825 hatte er den Vater in einer gefchäftlichen Streitfache
vertreten. Odern 1826 nahm Krupp feinen Sohn aus der Schule und benu^te die kurze
Frift, die ihm felbft noch vergönnt war, um ihn in die Hauptzweige der Fabrikation
einzuführen. Er unterwies ihn in der Tiegelherftellung, der Befchickung, den Arbeiten
am Ofen, teilte ihm feine Erfahrungen mit, und was er felbft ihm nicht mehr zeigen
konnte, das entnahm Alfred rafch dem täglichen Umgänge mit den wenigen Arbeitern,
die damals noch befchäftigt wurden, und die ihre Anhänglichkeit und Achtung jetjt
von feinem Vater auf ihn übertrugen. Noch einmal raffte fich Friedrich Krupp zu einem
lebten Verfuch auf: in der langen Krankheit des Jahres 1825 hatte er fich von neuem
mit der Walzenfrage befchäftigt und befchlofTen, fich an dem noch immer ungelöften
Preisausfehreiben auf Herftellung von Hartgußwalzen zu beteiligen. Goedeking und
Noelle förderten feinen Plan durch Ratfchläge, durch Vermittlung und Bereitftellung
von Mitteln auf jede Weife. Aber Krupp hatte nicht mehr die Kraft, die Löfung diefer
Aufgabe auch nur ernftlich in Angriff zu nehmen. Im Jahre 1824 hatte er noch über
feine Gußftahlfabrik an Overbeck das prophetifcheWort gefchrieben: «Dies Gefchäft
kann auf die Dauer, wenn ein angemelTener Betriebsfonds verdient oder eingelegt ift.
Eines der Wichtigften im Staate werden.» Damals hatte er noch Zuverficht. Auch jet^t
glaubte er ohne Zweifel noch an einen endlichen Erfolg feiner Sache, aber für feine
Perfon hatte er die Hoffnung wohl aufgegeben und fah nur noch in feinem Sohne die
Zukunft feines Werkes. Er felbft konnte dem Unternehmen nichts mehr fein. Die
Gußftahlfabrik kam «faft völlig» zum Stillftande, Krupp wurde aus der Zahl der (teuer-
pflichtigen Gewerbetreibenden geftrichen. Es ging zu Ende. Der Zuftand des Kranken
verfchlimmerte fich und wurde endlich hoffnungslos. BniftwairciTiicht trat hinzu und
am 8. Oktober 1826 erlag Friedrich Krupp feinen Leiden.
Wie eine Ironie des Schickfals mutet es an, daß die preußifche Regierung, die fo
viele Llnterftü^ungsgefuche Krupps abgelehnt hatte, zuletzt doch zu der Erkenntnis zu
kommen fchien, fein Unternehmen verdiene vor andern Beachtung. Eine Königliche
Kabinettsorder hatte im November 1825, unter Ablehnung eines Gefuchs des Guß-
ftahlfabrikanten Heyder in Ronsdorf, dem Minifter von Schuckmann die möglichfte
Förderung der Kruppfchen Fabrik anheimgeftellt, da fie in der Tat ein wefentliches Be-
dürfnis befriedigt habe. Damals war die ftaatliche Gußftahlfabrik auf dem Karlswerk fchon
zum Stillftande gekommen, und die Hoffnung des Staates, fich durch eigene Fabriken
von dem englifchen Gußftahlmonopol zu befreien, gefcheitert. Es war aber zur Hilfe für
Krupp zu fpät, er hat von diefer Wendung der Dinge keine Kenntnis mehr erhalten, und
ein praktifches Ergebnis hat jene Verfügung für die Kruppfche Sache nicht gehabt.