Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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deren Oberhaupt er längft geworden war, in fein alleiniges Eigentum über, part zwei
Menfchenalter hindurch hat er das Werk geleitet, lange Zeit faft allein, dann mit Hilfe
der Brüder und fpäter mit Hilfe eines wachfenden Stabes von Mitarbeitern, der all-
mählich eine fefte Organifation annahm.
Die Zeit feines Wirkens zerfällt in drei fcharf gekennzeichnete Abfchnitte. DiePeriode
von 1826 bis 1848 find die Jahre des Ringens im kleinen, finanzieller Schwierigkeiten, be-
fcheidener Erfolge und vielfacher RückPchläge und Enttäufchungen. Es war die Zeit der
Vorbereitung, in welcher bedeutfame Grundlagen für die fpätere Entwicklung der Fa-
brik gelegt wurden, in welcher Alfred Krupp zu dem heranreifte, was er fpäter in fo
großartiger, von wunderbarem Erfolge gekrönter Weife geleiftet hat. Von 1848 bis1874
fehen wir das Werk zuerft langfam, dann in immer rafcher (ich fteigerndem Wachstum
aufblühen und zu feiner großen Stellung fich emporarbeiten. Im Jahre 1874 trat im Zu-
fammenhang mit der allgemeinen Induftriekrife ein fcharfer Rücklchlag ein, auf den bis
zumTode Alfred Krupps im Jahre 1887 eine ruhigere Zeit der Sammlung und Befeftigung,
fowie der Vorbereitung für eine neue Entwicklungsphafe der Fabrik gefolgt ift.
LEHRJAHRE
W Isbald nach dem Tode Friedrich Krupps erließ feine Witwe folgende Gefchäfts-
/% anzeige:
L % «Den geCchä^ten Handlungsfreunden meines verftorbenen Gatten beehre
-Z ich mich die Anzeige zu machen, daß durch fein frühes HinCcheiden das
Geheimnis der Bereitung des Gußftahls nicht verloren, fondern durch feine Vor-
forge auf unfern älteften Sohn, der unter feiner Leitung fchon einige Zeit der Fabrik
vorgeftanden, übergegangen ift; daß ich mit demfelben das Gefchäft unter der
früheren Firma von Friedrich Krupp fortfetjen, und in Hinficht der Güte des
Gußftahls, Co wie auch der in meiner Fabrik daraus verfertigten Waaren, nichts zu
wünfehen übrig laflen werde. — Die Gegenftände, welche in meiner Fabrik ver-
fertigt werden, find folgende : Gußftahl in Stangen von beliebiger Dicke, des-
gleichen in gewalzten Platten, auch in Stücken, genau nach Abzeichnungen
oder Modellen gefchmiedet, z.B. Münzftempel, Stanzen, Spindeln, Tuchfcheer-
blätter, Walzen u. dgL, fo wie auch fertige Lohgärber-Werkzeuge.
WittweTherefe Krupp, geb. Wilhelmi.»
Was fie und ihren damals vierzehnjährigen Sohn zu diefem entfchlofTenen Vorgehen
ermutigte, war in erfter Linie der Glaube an das Werk des Verftorbenen und dann die
Zuverficht, daß auch die Familie fie nach dem Tode des Vaters nicht im Stich lafFen
würde. Und diefe Zuverficht betrog fie nicht. In kaufmännifchen Angelegenheiten ftand
der Witwe ihr Schwager Carl Schulz, ein treuer freund und erfahrener Gefchäftsmann,
zur Seite. Auch der in Effen wohnende Major Friedrich von Müller, der Schwager
und langjährige Beiftand ihres Gatten, entzog der Witwe und den Kindern feine Hilfe
nicht. Frau Krupps Vater und ihre Schwiegermutter, die Hauptgläubiger des Unter-
nehmens, übten Entgegenkommen und halfen im kleinen auch ferner. In technifcher
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