ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 456 Forrige Næste
Anfänge der Fabriktätigkeit verdrängten fchon da und dort die handwerksmäßigen Betriebe des 18. Jahrhunderts. Der Mafchinenbau entwickelte (ich, die deutfche Gold- fchmiedekunft, feit langer Zeit daniederliegend, blühte wiederauf, und dieTextilinduftrie, die fchwer unter den Wirkungen der Kontinentalfperre gelitten hatte, nahm einen neuen, mächtigen Auffchwung. In zahlreichen gewerblichen Ausftellungen am Ende der 20er Jahre fpiegelte fich das erwachende induftrielle Leben Deutfchlands wider. Diele Wir- kungen der freien preußilchen Wirtfchaftspolitik blieben auch im Süden nicht unbemerkt. Partikulariftifche Gebilde, wie der fuddeutfche und mitteldeutfche Zollverband, die als Schu^wehr gegen die preußiCche Übermacht entftanden, hielten nicht ftand vor derwirt- fchaftlichen Notwendigkeit, die auf ein größeres Vaterland hindrängte. 1831 löfte fich zuerft KurhefTen von dermitteldeutfchen Zollvereinigung, um (ich Preußen anzurchließen, und damit begann die Abfplitterung einzelner Staaten, die mit Naturnotwendigkeit zu dem wirtfchaftlichen Zufammenrchluß im Deutrehen Zollverein von 1834 führen mußte. — Mit dem Auffchwung der Gewerbe hatten die Verkehrsverbeflerungen Schritt ge- halten. Neue Straßen waren gebaut und die alten verbefTert. Auf den wichtigeren Poft- kurfen wurden je^t 75 km täglich anftatt früher 45 geleiftet. Die Laftwagen konnten mehr als das Doppelte laden. Dem «Karrenbinder» der 20er Jahre folgte der «Güter- CchafFner» in den 30er und endlich der «Spediteur» in den 40er Jahren. Auf dem Rhein gingen die MarktfchifFe, die mit Leinen von Pferden gezogen wurden und befonders für den Verkehr der Märkte lehr beliebt waren. Die MefFen blühten auf, die Kommiffions- und Speditionsgefchäfte vermehrten fich, genug an allen Enden fteigerte fich für einen ftrebfamen und fleißigen Mann die Gelegenheit, feine Produkte abzufe^en. Alfred Krupp tat alles, um fich diefe Zeit zunutze zu machen. Im Februar 1832, bald nach dem ZoIlanCchluß HefTens, trat er feine erfte größere Reife an, die ihn rhein- aufwärts ins fogenannte Oberland, nach Bonn, Koblenz, Wiesbaden, Frankfurt und dann in die Hauptgebiete der hefiifch-lchwäbilchen Gold- und Silberinduftrie, nach Offenbach, Pforzheim, Stuttgart, Heilbronn und Hanau führte. Er befuchte die füd- deutfehen Münzen und erneute die Bekannifchaft mit ihren Leitern, die zum Teil fchon mit feinem Vater befreundet gewefen waren. Er Iah fich zum erften Mal in den Kreifen der Gold-und Silberarbeiter um und bemerkte, welch großer Bedarf an den kleinen, hochpolierten Gußftahlwalzen beftand, mit denen diefe Leute das Dukatengold und das feine Silber auswalzten, um es zu Schmuckgegenftänden zu verarbeiten. Er machte die Goldfchmiede darauf aufrnerkfam, auch die Stempel und Gefenke, die zum Prägen von Löffeln und Schmuckwaren gebraucht werden, aus Gußftahl herzuftellen und erlangte damit ein neues, nicht unwichtiges Abfa^gebiet. Er tat einen Einblick in die rheinifche Lederinduftrie, der ihm neue Hoffnung auf einen erweiterten Abfats in Gerberwerk- zeugen gab, und richtete ein Lager für Gerbergeräte und Werkzeugftahl in Offenbach, ein zweites 1833 in Frankenthal ein. Auch durch Reifende und Wiederverkäufer fuchte er mit der neu erworbenen Kundfchaft in Verbindung zu bleiben. Hoch befriedigt traf er im März mit einer ungewohnten Zahl von Aufträgen wieder zu Haufe ein und machte alsbald Anftalten, um feine bisherige Tätigkeit wefentlich zu erweitern. Die Produktion an Walzen und Stempeln, vorher ziemlich unbedeutend, ftieg je^t auf 50 Proz. des gefamten Umfa^es. Der Verkauf an Walzen hob fich 1831 von 640 67