Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Im nächften Jahre kehrte (ich das Verhältnis fchon um, die Lieferung fertiger Malchinen
überftieg die der einzelnen Walzen. So trat die Lieferung wertvoller Fertigprodukte
immer mehr in den Vordergrund gegenüber dem Verkauf von Werkzeugftahl. Eine Folge
der Anfertigung von MaCchinen war auch, daß man vom handwerksmäßigen Betriebe
mehr zum fabrikmäßigen überging, nicht mehr einzelne Stücke, fondern kleine Serien
von Mafchinen gleicher Größe baute und dadurch Verbilligungen herbeiführte. Dazu
nötigte fchon derBezug der gego (Tenen Teile, der Walzenftänder, Zahnräder u.dgl. Auch
größere Drehbänke, Mafchinen zum Bohren, präfen, Schraubenfchneiden ufw. wurden
notwendig und dellten dem Konftruktionstalent Alfred Krupps neue Aufgaben, die er
glänzend bewältigte. Nach und nach legten feine Wcrkzeugm a fein nen das altväterifche
Gepräge des 18. Jahrhunderts ab. Die feit 1833 gefertigten Drehbänke und Schleif-
mafchinen waren ganz oder faß ganz aus Eifen gebaut, fie zeigten eine moderne, zweck-
entfprechende Form und haben noch in den 50er Jahren zur Zufriedenheit gearbeitet.
Nun brauchte Krupp aber auch Leute, die mit diefen Mafchinen umzugehen ver-
ftanden, und fo entfprang aus der Veredelung des Produktes die zunehmende Ge-
fchicklichkeit der Arbeiter, deren Zahl je^t auf 11 geftiegen war. Mit der wachfenden
Schwierigkeit der Arbeiten mußte eine forgfältigere Auslefe ftattfinden. Die älteften
Leute, mit denen Krupp 1826 angefangen hatte, waren nach und nach größtenteils ver-
fchwunden. Auch unter den Neueingetretenen konnten (ich nur die Berten dauernd
halten. Seit 1829 war in dem Schloffer Vierhaus der erfte gelernte Mechaniker ein-
getreten. Vierhaus, aus der vormals blühenden Effener Kaffeemühleninduftrie hervor-
gegangen, zeichnete fich durch Treue und Gefchicklichkeit aus und genoß bald das
unbegrenzte Vertrauen Krupps. Von diefem felbft unterwiefen,war er anfangs der einzige
und lange Zeit der hefte Walzenfchleifer der Fabrik und ftand 1833 mit einem Wochen-
lohn von 2Tlr. Sgr. an der Spitze der Lohnlifte. In einem perfönlichen Vertrauens-
verhältnis zu Alfred Krupp ftand auch der 1830 eingetretene Johann Schürmann, den
er felbft zum Dreher ausbildete, der bis 1867, zuletzt als Meifter, der Fabrik angehörte
und ihr in feinen Söhnen Johann und Hermann Schürmann zwei weitere erprobte Kräfte
hinterließ. Zu den tüchtigften Arbeitern der Frühzeit gehörten ferner der Schmelzer
Makoni, Hagewiefche, der die Tiegel befchickte, und der Schloffer Eckerfeld, dem der
Bau der Werkzeug- und Walzmafchinen oblag. Alle diele Leute haben lange Zeit für
Krupp gearbeitet und waren unter den Beften der«alten Garde». Die Leitung der kleinen
Fabrik lag noch immer ausfchließlich in den Händen der Familie. Alfred, der fich in diefen
Jahren oft über feine Kräfte anftrengte, wurde anfangs nur durch feine Mutter und feine
Schwerter in der Korrefpondenz unterftü^t. Seit 1831 hatte er eine weitere Hilfe an
dem 17jährigen Hermann, der jet>t nach zweijähriger Lehrzeit aus Solingen zurückkehrte
und in das mütterliche Gefchäft eintrat.
Eine erhebliche Zunahme der Produktion hatten Krupps Bemühungen in diefem
Zeiträume noch nicht zur Folge. Die Jahreserzeugung an Stahl hatte fich von 31 auf
4,51 gehoben. Mit durchfchnittlich 3700 Tlr. überftieg der Umfa^ der lebten Jahre nur
wenig den höchften zur Lebzeit Friedrich Krupps erreichten Betrag. Er entfprach noch
immer nicht annähernd den früheren Verluften, nicht dem Umfang der alten Anlage und
noch weniger den Opfern der lebten Jahre, die man größtenteils nur mit fremder Unter-
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